Don Cosmo  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 08.08.2018 09:10 Uhr
Thema: Re:Archiveintrag, 07.08.2018 Antwort auf: Re:Archiveintrag, 07.08.2018 von turzilla
>So ist das mit Plänen manchmal. Ich kann Snoopys Vater aber auch ein bißchen verstehen, abgesehen vom möglichen Eigenbedarf fühlt sich das für ihn sicher wie eine kleine Entmündigung an, sie wären finanziell nahezu von euch abhängig, dazu kommt eine Komplettverpflanzug durch fast das ganze Land.

Klar kann ich das auch verstehen, aber was sind denn die Alternativen und Optionen für ihn/sie in Berlin? Wenn Du Dir bei jedem Gespräch anhören darfst, was der Vermieter nun schon wieder will, wie sehr beide Berlin leid sind, wie gerne er bei seiner Tochter wäre und so weiter? Wenn die dort soziale Kontakte hätten und einen netten Vermieter, bisserl Geld im Leben angespart oder oder oder ... alles kein Thema. Aber wenn da nur ein kleines Unglück geschieht, stehen sie vor dem Nichts und dann sind sie auch komplett von uns abhängig. TV ging ja letztes Jahr kaputt, ein neuer war nicht drin, also hab ich den spendiert. Macht mir nicht so viel aus und ich erwarte da keine gesteigerte Dankbarkeit, aber zumindest ein bisserl Vertrauen in uns.

>Meine Eltern haben damals ein (kleines) Zweifamilienhaus gebaut weil es zinstechnisch bei weitem ginstiger war, nun hocken sie da zu zweit in 6 Zimmern (Jeder hat sein eigenes Wohnzimmer) und zwei Bädern, in den ersten Stock kommen sie nur über 15 arschglatte Stufen, ins Schlafzimmer geht es nochmal 15 hoch. Vermieten geht aber auch schlecht, selbst wenn sie es wollten, die beiden Wohnungen sind nämlich nicht abtrennbar.

Hmmmm, das ist natürlich ein hartes Schicksal!
Also zu viel Platz im Alter kann zum Problem werden, vor allem mit engen Stufen, das scheint mir aber nicht so clever geplant gewesen zu sein, wenn man sich ein Zweifamilienhaus nur deswegen baut, weil es günstiger ist, es dann aber nicht so plant, dass auch WIRKLICH zwei Familien getrennt voneinander drin wohnen können?

>Gibt aber auch so Charaktere die alles zerdenken, Turzillamann ist auch so einer. Aktuell rückt die Frage näher ob wir vielleicht doch nochmal einen Hund ins Haus holen. Yuna und ich wollen, ihm ist es "egal", (wenn ich das schon höre...) . "Ja, aber die Großeltern sind schon alt, wer weiss, Urlaub, Krankheit"... und so weiter. Prinzipiell hat er ja nicht unrecht, dieses Vernunftargument hat allerdings auch einen gewaltigen Haken, man weiß nämlich NIE was kommt.

Man muss dann mit den Konsequenzen seiner Entscheidungen leben, ist bei uns und den Katzen genauso: Überall Haare, Urlaubsplanung, Staub, Kuscheleinheiten, wenn es grad net passt, keine Kuscheleinheiten, wenn man sie grad möchte, Tierarztkosten und so weiter. Wenn man sich nur auf die potenziellen Probleme konzentriert in seiner Entscheidung, kann man sich gleich einsargen lassen.

>Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätten wir damals in der unverhofften Schwangerschaft jeden Test machen lassen, Gentest groß und klein, 3D Ultraschall jede zweite Woche und so weiter, mit dem Argument, dass wir ja schon so alt wären. Ich habe damals dem Arzt vertraut, nur das nötigste machen lassen (Diabetes, Blutdruck, Bakterien). Ich habe nicht mal eine klassische Schwangerschaftsgymnastik bzw. Geburtsvorbereitung gemacht, weil ich weder Bäuche bemalen, noch mit Gleichgesinnten Fenchel- und Kamillentee verkosten wollte. Atmen konnte ich damals auch schon 38 Jahre lang und am Ende war alles völlig unkompliziert. Aber was rede ich... momentan bin ich auch zu feige um ein "DU wolltest, nicht ICH, jetzt siehst du, was du davon hast" zu rikieren.

War seine Angst eine Behinderung?
Ich bin da ganz froh, dass Snoopy und ich normalerweise auf einer Linie ticken oder der eine dem anderen nach einer Weile nach tickt, so auch hier. Und uns meist vorher klar ist, was das dann bedeutet, wenn man einschneidende Entscheidungen trifft.
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