turzilla  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 07.11.2017 09:57 Uhr
Thema: Re:Archiveintrag, 06.11.2017 Antwort auf: Re:Archiveintrag, 06.11.2017 von Don Cosmo
>>letzte Woche hat es meinen Vater auf die Nase geschlagen. Mit 79 noch zu versuchen durch Rennen die Anschluss-S-Bahn zu erreichen, war wohl keine so gute Idee.
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>Sehe ich öfter im ÖPNV, die Greisen schleichen vor sich hin, aber wenn mal eine UBahn zu erreichen ist, schnappen sie sich ihren AOK-Shopper, klemmen sich ihn unter den Arm wie ein Footballspieler und zischen los wie die Wirbelwinde.


Mein Vater hat ja immer Sport gemacht, als er jung war Kunstturnen, später eben Jedermannsport. Es ist echt schwer, so jemandem begreiflich zu machen, dass ein 100m Sprint aus dem Stand mit knapp 80 Jahren schnell mit dem Tod enden kann.

>>Das Kind muss nun wieder in die Schule, sie sollte über die Ferien einiges nachholen, da sie mit dem Einhalten des Lernplanes nicht so gut zurecht kommt. In Englisch hing sie beim Übersetzen eines Textes so fest, dass sie die weiteren Aufgaben nicht geschafft hat und so zwei Lernpläne nacharbeiten musste. Trotzdem war sie im Vokabel-Check die Zweitbeste. Zuhause ging es dann aber recht zügig und man hat gemerkt, dass es wirklich nur an der fehlenden Anleitung hapert.
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>Was sind denn diese Lernpläne? Vom Namen her klingt das wie eine längerfristige Geschichte, von der Beschreibung eher wie eine Tagesaufgabe oder zumindest nur eine Hausaufgabe.


In Deutsch, Mathe und Englisch gibt es jeweils einen Wochenplan mit Aufgaben, die in der Woche erledigt werden müssen, allerdings müßte die tatsächliche Schulzeit dafür ausreichen. Ein Teil des Unterrichtes erfolgt ja "normal", ein Teil ist "individuelle Lernzeit", da sitzen die Kinder in einem speziellen Raum wo nicht geredet werden darf. Hier gibt es natürlich immer welche, die sich einen "Spaß" draus machen und räuspern, summen, beatboxen, klackern und ähnlichen Blödsinn machen. Sie wird einfach lernen müssen, solche kleinen Störungen zu ignorieren, momentan fällt ihr das noch schwer.

Der Plan ist für alle Kinder gleich, er ist allerdings teilweise unterteilt in Grundniveau, Mittelniveau und Expertenniveau. Was Deutsch anbelangt krieg ich überhaupt nichts mit, in Englisch und Mathe arbeitet sie im Moment (locker) auf dem mittleren Niveau. In Englisch hing sie aber vor den Ferien bei der Übersetzung eines Textes so dermassen fest, dass ihr 2 Seiten Arbeit im Übungsheft und einige Vokabeln vom Lernplan 2 gefehlt hatten. Der Lernplan 3 wurde von fast allen anderen Kindern auch nicht geschafft und musste ebenfalls in den Ferien zuende gemacht werden. Die Englischlehrerin hatte hier angerufen und fatalerweise war Turzillamann am Telefon, welcher total überreagierte. Er hat Yuna wahre Endzeitszenarien an die Wand gemalt und sie war anschließend so verängstigt, dass sie, in Anbetracht dessen auch noch den Matheplan in den Ferien fertigstellen zu müssen, fast verzweifelt ist. Die tatsächliche Menge war für sie in dem Moment nicht überschaubar. Im Endeffekt war dann in den Ferien alles ruckzuck erledigt, aber im zurückrudern ist Turzillamann leider nicht besonders gut.
 
>Wie ist Deine sonstige Einschätzung der Schule und des Systems? Und ... keine neuen Abenteuer auf dem Parkplatz?

Dadurch, dass man normalerweise keine Aufgaben zu Gesicht bekommt, ist das (nach wie vor) schwer einzuschätzen. In Englisch, wo durchaus mal Vokabeln oder ähnliches zuhause zu lernen sind, ist das etwas transparenter, aber was Deutsch, Geschichte, Geografie, BNT und den Rest anbelangt kriegt man gar nichts mit. Ich denke aber, falls es Probleme gäbe, würde man das, (wie in Englisch jetzt) schon mitbekommen. Viele Eltern scheint das auch nicht zu interessieren, die Mathelehrerin hatte sich beim Elternabend regelrecht dafür entschuldigt, dass die Kinder in der "Einheitswoche" mangels Matheunterricht den Plan zuhause machen mussten. In Deutsch scheint sie wegen der LRS auch einen gewissen Sonderstatus zu haben, nach wie vor mag Yuna das Fach nicht, sagt aber, es liefe "ganz gut". Bei den Vokabel-Checks schreibt die Lehrerin auch immer ein kleines rotes LRS drauf, bewertet wird aber normal. Ende November habe ich ein "Lernentwicklungsgespräch", dann kann ich hoffentlich mehr sagen. Ich glaube, Yunas Hauptproblem liegt momentan hauptsächlich darin, dass sie nicht selbstständig arbeiten, bzw. sich die Arbeit nicht richtig einteilen kann. Ein kurzes Gespräch mit der Mathelehrerin, die auch ihre individuelle Lernbegleiterin ist, hat ergeben, dass sie das spätestens zum Ende des Schuljahres beherrschen wird. Die hatte die Panik nämlich mitbekommen und mir gesagt, dass ich Turzillamann ausrichten soll, er möge die Füße ein wenig stiller halten.

Das morgentliche Chaos am Schulberg ist immer noch ein Chaos.

>>Ansonsten freuen wir uns auf die neuen Viecher, das ist echt fast wie beim Kinderkriegen... kaum erfüllt das neue Leben den Raum, wird der Schmerz über das Vergagene schon weniger.
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Die sind aber auch zu süß, oder?

***Diese Nachricht wurde von turzilla am 07.11.2017 10:40 bearbeitet.***
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