turzilla  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 26.09.2016 18:25 Uhr
Thema: Re:Archiveintrag, 26.09.2016 Antwort auf: Re:Archiveintrag, 26.09.2016 von Don Cosmo
>>Scheint jemand spezielles zu sein, ich kenne die Lehrerin nicht.
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>Dann gibt es zumindest die Hoffnung, daß es hier anders läuft.


Wir werden sehen.

>>Yuna hat ja angeblich gar kein LRS, der Psychiater hat das Attest nur deshalb ausgestellt um ihr hochsensibles Gemütchen zu schonen und ihr so mehr Zeit und Ruhe = Konzentration zu verschaffen. Das heißt auch, sie hat kein Rezept für Lernförderung bekommen, sondern soll weiter "nur" Ergoterapie machen. Hätte ich sie jetzt trotzdem bei einer Lerntherapie angemeldet, (was mir viele empfohlen haben,) hätte sie jetzt fast gar keine Freizeit mehr.
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>Also ich hatte als Kind auch Ergotherapie, wobei ich gar nicht mehr so genau weiß, wieso. Ich empfand das eigentlich als ganz nett, auch wenns erst mal nur verschwendete Freizeit war. Ich kann mich als einziges daran erinnern, daß wir da mal eine Übung gemacht haben, bei der man auf einem Stuhl stand und möglichst leise runter sollte. Hab ich so gemacht, wurde gelobt, der "Clown" der Gruppe hat sich :pa-dautz: runterkrachen lassen.
>Nachhilfe hatte ich auch, müsste so 5. oder 6. Klasse gewesen sein. Da kann ich mich daran erinnern, daß ich "Interese" immer so geschrieben habe bzw. "interesieren". Und sicher noch viele andere Worte, wurde mir da jedoch von einer netten älteren Dame schonend eingetrichtert. Ob's was geholfen hat ... fraglich, aber zumindest Interesse schreibe ich jetzt immer richtig!


Die Ergo macht ihr ziemlichen Spaß, meist macht sie dort irgendwelche Logicals als Konzentrationübung, die macht sie eh gerne. Keine Ahnung, ob die was nutzt, aber immerhin geht sie dort gerne hin.

>>Ich seh das grundsätzlich auch so, vor allem, dass sie die Rechtschreibung endlich über Regeln lernt, nicht wie bisher über X-maliges Abschreiben.
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>Gibt es denn Regeln bei der Rechtschreibung? Ich habe eher das Gefühl, manche Worten müsste man in der Tat anders buchstabieren! Oder anders gefragt, wie oft werden diese Regeln gebrochen?


Die gibt es, muss mich aber erst mal drum kümmern sie herauszusuchen.

>>Bisher: Lernwörter-"Eintrichtern" über Karteikarten, was richtig geschrieben wurde wandert nach hinten, falsch geschriebenes bleibt in Fach 1. Das klappt bei Yuna aber nicht, weil sie "Gefäß" in 10 Variationen falsch schreiben kann, es natürlich manchmal aber auch spontan richtig schreibt. Auch speichert sie oft gelesene Wörter nicht ab, das heißt der Rächtschraip-Lerneffekt aus gelesenen Texten tendiert bei ihr gegen null. Warum das so ist, weiß sie selbst nicht... den Inhalt erfasst sie gut.
>
>Natürlich unmöglich zu sagen, woran das liegt, aber ihr Interesse scheint für mich (so wie Du es auch sagst) mehr dem Inhalt zu gelten als der Form, also ergebnisorientiert. Das ist natürlich okay bei nem Doktor, der seine Notizen dahinkrakelt, für einen Schüler allerdings alles andere als das. Gut lesen und schreiben zu können ist ganz zweifelsohne im Leben überaus wichtig, wichtiger als es sein müsste, wenn man mal ehrlich ist. Snoopy hat Azubinen bei sich, die bringen bei den Protollen oder auch Wochenberichten keinen gerade Satz zustande. Denen kann man dann auch nicht sagen, sie sollen mal ne Bestellung mit paar Zeilen an den Kundenservice XY schicken. Auch wenn man sonst clever ist, man wird dann dennoch als doof angesehen.
>
>Wie schnell bekommt sie denn Feedback darüber, daß ihr geschriebenes Wort korrekt oder falsch ist? Vielleicht fehlt da die zeitliche Komponente? Wenn sie (mal als doofes Beispiel) in Word was tippen würde und er würde es sofort unterkringeln, müsste sie gleich über das Wort nachdenken, anstelle nachher etwas abstrakt gesagt zu bekommen, daß es falsch war? Meist sitze ich dabei und verbessere sie sofort, was sie aber nicht dazu bringt "Klasse" beim nächsten Mal richtig zu schreiben.


>>Man müsste also vielleicht versuchen, ihr die Rechtschreibung über die Rechtschreib-Regeln beizubringen... leider funktioniert das aber ebenfalls nicht richtig, weil sie ja zusätzlich auch die "Füllwörter" falsch schreibt, in dem sie beispielsweise Buchstaben "vergißt" (Beispiel von heute: Hauaufgaben) und so dann eben trotzdem auf ihre 10-15 Fehler kommt.
>
>Auf wie viele Worte ist das denn bei einem Diktat?


Hab nicht nachgezählt. Yuna schreibt ja mit links und nicht gerade winzig, gibt bei ihr so eine knappe DIN A4 Seite.


>2 Stunden Hausaufgaben ist schon recht viel Holz. Ist das alles "Deutsch"?

Sie soll mit Mathe anfangen, was sie meist in der vorgegebenen Zeit schafft. (20 Minuten) Dann erst soll sie Deutsch machen, in der 3. Klasse hieß es, insgesamt nicht mehr als eine Stunde arbeiten. Im neuen Wochenplan steht dann:

"Sprachbuch S. 7 Nr. 1-4"

Nummer 1: Schreibe den Text richtig ab. Einige Nomen sind vertauscht. (Meist ca. 6-7 Sätze) "Das klappt gut, Mama!"

Nummer 2: Suche im Text die zusammengesetzten Nomen und schreibe sie in dein Heft. Beispiel: Klassenzimmer - die Klasse, das Zimmer. (Sie verliert schon die Lust, geht aufs Klo, holt sich noch was zu trinken usw...)

Nummer 3: (Anderer Text, wieder 6-7 Sätze) Scheibe den Lückentext ab. Setze die richtigen Adjektive und Verben ein. "Schon wieder abschreiben???"

Nummer 4: Suche auf der gesamten Seite mindestens 10 Verben aus und schreibe sie in dein Heft. Setze sie in die Grundform. Beispiel: verbrauchen - verbraucht. "Echt jetzt? Warum????"


>>Mal schauen. Morgen ist schon der erste Förder-Termin, vielleicht ist auch alles supertoll und schreibt sie am Freitag dann eine eins im Diktat. X-)
>
>Das wäre schön!


Ja!
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