Don Cosmo  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 26.09.2016 16:56 Uhr
Thema: Re:Archiveintrag, 26.09.2016 Antwort auf: Re:Archiveintrag, 26.09.2016 von turzilla
>Scheint jemand spezielles zu sein, ich kenne die Lehrerin nicht.

Dann gibt es zumindest die Hoffnung, daß es hier anders läuft.

>Yuna hat ja angeblich gar kein LRS, der Psychiater hat das Attest nur deshalb ausgestellt um ihr hochsensibles Gemütchen zu schonen und ihr so mehr Zeit und Ruhe = Konzentration zu verschaffen. Das heißt auch, sie hat kein Rezept für Lernförderung bekommen, sondern soll weiter "nur" Ergoterapie machen. Hätte ich sie jetzt trotzdem bei einer Lerntherapie angemeldet, (was mir viele empfohlen haben,) hätte sie jetzt fast gar keine Freizeit mehr.

Also ich hatte als Kind auch Ergotherapie, wobei ich gar nicht mehr so genau weiß, wieso. Ich empfand das eigentlich als ganz nett, auch wenns erst mal nur verschwendete Freizeit war. Ich kann mich als einziges daran erinnern, daß wir da mal eine Übung gemacht haben, bei der man auf einem Stuhl stand und möglichst leise runter sollte. Hab ich so gemacht, wurde gelobt, der "Clown" der Gruppe hat sich :pa-dautz: runterkrachen lassen.
Nachhilfe hatte ich auch, müsste so 5. oder 6. Klasse gewesen sein. Da kann ich mich daran erinnern, daß ich "Interese" immer so geschrieben habe bzw. "interesieren". Und sicher noch viele andere Worte, wurde mir da jedoch von einer netten älteren Dame schonend eingetrichtert. Ob's was geholfen hat ... fraglich, aber zumindest Interesse schreibe ich jetzt immer richtig!

>Ich seh das grundsätzlich auch so, vor allem, dass sie die Rechtschreibung endlich über Regeln lernt, nicht wie bisher über X-maliges Abschreiben.

Gibt es denn Regeln bei der Rechtschreibung? Ich habe eher das Gefühl, manche Worten müsste man in der Tat anders buchstabieren! Oder anders gefragt, wie oft werden diese Regeln gebrochen?

>Bisher: Lernwörter-"Eintrichtern" über Karteikarten, was richtig geschrieben wurde wandert nach hinten, falsch geschriebenes bleibt in Fach 1. Das klappt bei Yuna aber nicht, weil sie "Gefäß" in 10 Variationen falsch schreiben kann, es natürlich manchmal aber auch spontan richtig schreibt. Auch speichert sie oft gelesene Wörter nicht ab, das heißt der Rächtschraip-Lerneffekt aus gelesenen Texten tendiert bei ihr gegen null. Warum das so ist, weiß sie selbst nicht... den Inhalt erfasst sie gut.

Natürlich unmöglich zu sagen, woran das liegt, aber ihr Interesse scheint für mich (so wie Du es auch sagst) mehr dem Inhalt zu gelten als der Form, also ergebnisorientiert. Das ist natürlich okay bei nem Doktor, der seine Notizen dahinkrakelt, für einen Schüler allerdings alles andere als das. Gut lesen und schreiben zu können ist ganz zweifelsohne im Leben überaus wichtig, wichtiger als es sein müsste, wenn man mal ehrlich ist. Snoopy hat Azubinen bei sich, die bringen bei den Protollen oder auch Wochenberichten keinen gerade Satz zustande. Denen kann man dann auch nicht sagen, sie sollen mal ne Bestellung mit paar Zeilen an den Kundenservice XY schicken. Auch wenn man sonst clever ist, man wird dann dennoch als doof angesehen.

Wie schnell bekommt sie denn Feedback darüber, daß ihr geschriebenes Wort korrekt oder falsch ist? Vielleicht fehlt da die zeitliche Komponente? Wenn sie (mal als doofes Beispiel) in Word was tippen würde und er würde es sofort unterkringeln, müsste sie gleich über das Wort nachdenken, anstelle nachher etwas abstrakt gesagt zu bekommen, daß es falsch war?

>Man müsste also vielleicht versuchen, ihr die Rechtschreibung über die Rechtschreib-Regeln beizubringen... leider funktioniert das aber ebenfalls nicht richtig, weil sie ja zusätzlich auch die "Füllwörter" falsch schreibt, in dem sie beispielsweise Buchstaben "vergißt" (Beispiel von heute: Hauaufgaben) und so dann eben trotzdem auf ihre 10-15 Fehler kommt.

Auf wie viele Worte ist das denn bei einem Diktat? Ich weiß gar nicht, ob ich heutzutage handschriftlich ein Diktar fehlerfrei hinbekommen würde, weil ich wirklich beim Blick auf die getippten Buchstaben am Monitor viel leichter erkenne, ob das Wort so korrekt ist als beim geschriebenen. Wann schreib ich schon mal was auf, was nicht nur Notizen sind?!

>Grundsätzlich werde ich beim aktuellen Thema (ck) das dennoch mal versuchen. Ich weiß nur nicht wann. Sie sitzt nämlich heute schon wieder seit 14.30 Uhr an den Hausaufgaben. Seit letzter Woche haben sie zudem einen "Wochenplan" der sie schon montags so unter Druck setzt, das die Woche wie eine Wand vor ihr steht.

2 Stunden Hausaufgaben ist schon recht viel Holz. Ist das alles "Deutsch"?

>Mal schauen. Morgen ist schon der erste Förder-Termin, vielleicht ist auch alles supertoll und schreibt sie am Freitag dann eine eins im Diktat. X-)

Das wäre schön!
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