turzilla  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 20.07.2016 22:37 Uhr
Thema: Re:Archiveintrag 20.07.2016 Antwort auf: Re:Archiveintrag 20.07.2016 von Sascha
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>> ich hab vorhin endlich den geliebten Brilliantring meiner längst verstorbenen Oma
>> repariert, den hatten sie ihr damals nämlich vom Finger schneiden müssen. Meine
>> Mutter wollte ihn nicht. Ist aber auch ein komisches Gefühl ihn zu tragen. :-/
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>Habe noch nie darüber nachgedacht, was man in so einem Fall macht.
>Bleibt ja nur Ring durchschneider oder den Finger. Hmm.
>Du musst ihn ja nicht tragen. Man kann ihn auch nur aufbewahren.


Der ist nicht so wertvoll, dass man den Finger abschneiden hätte müsseen. Meine Oma kam aus einfachen Verhältnissen und hat zwei Weltkriege miterlebt. Sie hat viel mitgemacht, viel geschuftet, bekam mit Mitte 50 Parkinson und mein Opa wurde im 2. Weltkrieg schwer lädiert. Er hat lange "still" gelitten und konnte 1967 die Schmerzen anscheinend nicht mehr aushalten. Mein Opa war Goldschmied, meine Mutter auch, ihr Sohn Uhrmacher. Viel Schmuck besaß sie dennoch nicht, den Ring haben ihr meine Eltern zu irgendeinem runden Geburtstag geschenkt. Ich habe speziell zu diesem Ring einen Bezug, ich hatte den zum Auffrischen mal in die Firma mitgenommen und ihn dann wochenlang nicht mehr gefunden. "Ach, Kind, beruhige dich. Der taucht schon wieder auf!" Und so war es. Steckte in der Innentasche der Winterjacke und sie durfte ihn dann trotzdem noch lange tragen.
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