Don Cosmo  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 11.04.2016 15:13 Uhr
Thema: Re:Archiveintrag 11.04.2016 Antwort auf: Archiveintrag 11.04.2016 von Sascha
>Ey Archiv, endlich ist dieser räudige Labskaus-Sonntag vorbei. Wetter momentan
>ist auch sehr merkwürdig. Den einen Tag morgens 10+, den anderen nur noch 4,
>den nächsten dann -1. Egal wie das Wetter morgens ist, auf Arbeit ist bis die
>Sonne morgens hervorlukt, wenn sie dann kommt, eh noch mal deutlich kühler.


Habe heute früh das Auto zum Händler gebracht zwecks Reifenwechseln und weil da noch der Check des Hybrid-Akkus ausstand. Zudem wollten die noch mal einen Blick auf die Bremsen werfen. Bislang hat sich noch keiner gemeldet, was sie tun wollten, wenn was an den Bremsen zu tun wäre ... ich werte das erst mal als gutes Zeichen.
Äääääh, jedenfalls war es da JWD, wo der Händler ist, auch recht zapfig. Hab mir dort ein Radel geliehen, um zur SBahn zu fahren und war wenigstens so schlau, eine Mütze mit zu nehmen. Durch die Treter pfiff es wie Hülle und die Pfoten waren Tiefkühlpranken. Auf dem Drahtesel sah ich sicher auch aus wie ein Aff auf dem Schleifstein, das Ding ist mir gute 30cm zu tief.

>Also behalte ich die dicken Sachen erst mal an und ziehe mittags etwas aus.

Habe nur eine Wind/Regenjacke angehabt, da war mir aber nicht kalt.

>Schön wäre es, wenn Netto (ohne Hund) vielleicht diese Woche mal wieder Salat
>hat und die Rosinenschneckenversorgung besser klappt. Auf eine gute Woche.


Habe mir heute einen Salat mit auf Arbeit genommen, nur Ruccola und Tomate. Von Ikea gab es so ne lustige Box. Hielt auch nach aussen alles dicht, die kleine Dose für die Soße hingegen ... mein Brot hatte auch einen guten Teil vom Dressing abbekommen. Kommt ja alles in den selben Magen.

Ansonsten war das Wochenende bei uns etwas "aufregend". Die kleine Azubiene von Snoopy kommt ja aus Afghanistan, alleine geflohen bzw. geschickt worden von den Eltern, zwei Brüder tot, 4-5 Monate unterwegs, jetzt gerade mal 20 (wenn überhaupt), lernt fleißig, ist höflich, bisserl hapert es noch deutsch, aber sie hat sich selber um eine Nachhilfelehrerin gekümmert ... also eine der Geschichten, die man gerne erzählt, wenn auf Flüchtlingen rumgehackt wird.
Jedenfalls wurde sie von ihrer Familie (oder dem erweiterten Kreis der Familie, so genau wollte sie sich da nicht äußern) zu ihrem ... Halbcousin oder wie auch immer abkommandiert. Ob das eine reine WG ist oder mehr ... schwer zu sagen, er ist aber doch etwas älter als sie und angeblich seit 12 Jahren hier.

Nun, der geneigte Leser ahnt wohl, was kommt: Sie ist wohl "etwas ungeschickt" daheim und insofern am Türrahmen hängen geblieben oder unglücklich gestolpert. Am Samstag ging es wohl wieder los und Snoopy hatte ihr auch gesagt, sie kann jederzeit anrufen oder sich melden. Es kam also eine SMS mit etwa folgendem Inhalt: "Kannst Du bitte Poilzei rufen, wir haben uns wieder gestritten. Kann nicht telefonieren".

Wir waren dann schon ein bisserl in Schockstarre, man ruft nicht tagtäglich bei den Jungs an, aber die waren natürlich freundlich, haben alles notiert, was per SMS kam, Name, Adresse von ihr und uns und so weiter. Jedenfalls waren wir den Abend sehr unruhig, wußten nicht, was passiert, wollten auch nicht bei ihr anrufen. Am Morgen drauf hat sie sich gemeldet, sie will ihn nun endlich anzeigen, war auch wegen vorheriger "Unfälle" beim Arzt. Er darf sich ihr erst mal 14 Tage nicht nähern, auch ihrer Arbeit nicht. Hoffentlich hält er sich dran. Sonst geht dem Snoopy an die Gurgel!

Nun, will damit gar nichts groß aussagen, von wegen "Muss man von so nem Kerl aus Afghanistan ja wohl erwarten!!", sondern es nur mal niederschreiben. Ich freue mich in erster Linie, daß sie sich nun aus der Opferrolle befreit und hoffe, daß sie bald eine neue Unterkunft findet. Jetzt ist sie zwar noch in "seiner" Wohnung, aber nur für diese 14 Tage. Von der Polizei hat sie Kontaktdaten für Frauen- und Auszubildendenwohnheim bekommen. Snoopy hat ihr gesagt, daß wir ihr helfen, wenn sie will und auch eine andere Kollegin hatte schon mal das Vergnügen, in so einer Situation gewesen zu sein.
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