Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 12.12.2008 14:20 Uhr
Thema: Re:Brtzzz? Antwort auf: Re:Brtzzz? von c
>>Das tu ich ja gar nicht. Ich bin sogar sehr für total straighte Actionfilme, ich hab aber Actionfilme, die versuchen, mit ihren Endkämpfen um endgültig und absolut alles sich selber auf ziemlich billige Art un Weise Relevanz vorzulügen, absolut dicke. Sowas wie Lethal Weapon find ich super. Guck dir doch mal die alten und neuen Indiana-Jones-Filme an, die alten und neuen Star-Wars-Teile - da sind faustdicke Unterschiede!
>
>Was denn für welche?


- charismatische Darsteller
- kein interstellarer Handelskonflikt als ernsthaft in den Vordergrund gestellte Grundlage für den Plot
- Eine positiv besetzte Hauptfigur, die sich im einzig für SW-Fans relevanten letzten Teil einer Trilogie darauf beschränkt, so zu tun als sei es die Hauptperson in einem Linkin-Park-Video
- Keine schwer erträgliche Penetration mit Kinder-Merchandise (Jar-Jar = Schlimmer als Ewoks)

...

>
>>Das hat nichts mit Godard zu tun, wenn Quatsch mit Soße wie Constantine mit absurden Budgets für Film und Marketing aufgebläht werden und die selbe Industrie dann rummemmt, das keiner mehr ins Kino geht und alle nur Raubkopien machen. Wer Filme mit Keanu Reeves in der Hauptrolle besetzt, die über 100 Millionen Dollar kosten, hat von mir kein Mitleid oder gar Verständnis verdient. Sogar Roland Emmerich hat mehr Ahnung, wie so ein Streifen auszusehen hat, als McG. Kein Wunder, der hat den Trend ja auch losgetreten.
>
>Ich bezweifle, dass Raubkopien und Anspruch oder der Qualität der Filme miteinander in Zusammenhang stehen. Oder vielleicht doch?


Nein, natürlich nicht. Aber das Geschäftsmodell der großen Filmstudios ist mittlerweile jenseits von allem vorstellbaren Zynismus durchgeplant.

>Sowas wie Star Wars etc. hat ja viele echte Fans, einer der neueren Filme weniger Fans, die den Film längere Zeit in Erinnerung behalten. Also stimmt's vielleicht doch.

Man merkt bei jedem dieser Vehikel mal mehr, mal weniger, dass man solche Fans mit einem Film sofort aus dem Boden stampfen will. Sequelitis anyone?

>Ich finde diese Entwicklung interessant. Man hat ein Produkt wie AVP, das große Namen bietet und ein großes Budget, zudem warteten die Vorgänger als Action- oder Horrorfilme mit viel Blut und Innereien auf. Auf dieser Erwartungshaltung baut der Film auf und bietet heiße Luft.

Mein ich ja. Man kann einer solchen Vorlage nicht ernsthaft erwarten, dass eine PG13-Version irgendjemanden zufrieden stellen würde, der eben jenseits der 13 ist.

>
>Ebenso Terminator 3 und 4 und viele anderer alte Franchises, welche vorgeben eine bekannte Erwartungshaltung zu bestätigen, aber von ganz anderer Machart sind, als die Originale, ihre Vorgänger. Damit der Zuschauer nicht rummault, bekommt er episches Spektakel geboten.


Der Zuschauer will ja angeblich episches Spektakel. Nur geht es nicht über episches Spektakel hinaus, jetzt mal als wahlloses Beispiel: Der Simpsons-Film hat es geschafft, episches Spektakel mit einer zumindest recht platten Message zu verknüpfen; einer Plotline, zu der man als Zuschauer einen einfachen emotionalen Bezug herstellen konnte. Und gleichzeitig hatte man großes Kino-Halligalli.

>"Vorgeblicher Horrorfilme"? Ob man das ewig so machen kann? Oder kippt die Meinung mögl. irgendwann und man will das geboten bekommen, was auch drinsteht? Man wird sehen.

Wenn es wirtschaftlich in die richtung geht, die sich andeutet, wird man sich wohl was einfallen lassen müssen. Evtl. starten dann im Sommer nicht 15 AAA-Megavehikel, sondern wieder 2.

>
>Mich würde auch mal interessieren, wie hoch die Gewinneinbrüche wären, wenn man die Sachen als 18er Filme drehte. In den USA dürfen Kinder doch ohnehin in Begleitung ihrer verantwortungslosen Eltern jeden Film sehen.


In deutschland grundsätzlich auch. Nur haben wir ja noch einen vorgelagerten Jugendschutz. Die 18er-Filme sind ja kommerziell lohnend auch nur in bestimmten Gesellschaftlichen Rahmen möglich, in den 80ern konntest du spratzen wie du lustig warst, solange irgendwie der Ami als Übermensch rüberkam - wenns gegen die Russen war, umso besser.

Aber Rambo 4 war glaub ich kein Flop, trotzdem bleiben Schocker wie das "The Hills Have Eyes"-Remake (Oder das von Dawn of The Dead) sowie das Grindhouse-Duo von Rodriguez und Tarantino die absoluten Ausnahmen.

>Das ist ein wirklich interessanter Gedanke. Trotz der vielen Action ist Terminator ja vor allem spannend.

Eben, deswegen mag ich ihn als Actionfilm auch supergerne (T2). Da kam alles zusammen: Spannung und der LKW im LA River. Man hatte ja an manchen stellen wirklich Angst. So ein undeutlich sprechender Christian-Ich-Spiel-Alles-Bale-John-Connor geht mir sonstwo vorbei. Um nur eine Einschränkung zu nennen.

>
>>Weil da Irrsinnsummen unterwegs sind. Ich würde ja aufhören mich aufzuregen, wenn die Filmindustrie aufhören würde, sich über Piraterie etc. aufzuregen bzw. das keiner mehr ins Kino geht weil Videospiele jetzt der neue Hit sind. Bei den filmen, die lediglich daherkommen wie eine nicht-interaktive Variante davon, ziehe ich Videospiele allerdings erheblich lieber hervor als irgendwas anderes.
>
>Das Asienkino bietet ganz nette Sachen.


Eben. Komischerweise reizt mich das kaum, obwohl viele Filme von dort genau die Ansprüche erfüllen, die ich hier einfordere. Innovativ, einfallsreiche Bilder, Spannung, Abwechslung etc.
< Auf diese Nachricht antworten >