Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 07.06.2008 10:30 Uhr
Thema: Re:Lost S04E09 "The Shape of Things to Come" Antwort auf: Re:Lost S04E09 "The Shape of Things to Come" von Sascha
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>> Ich hab jetzt letzte Woche Lost endlich weiter geguckt und hab nach anderthalb Folgen schon
>> keine Lust mehr. Es hat der Serie einfach geschadet, dass sie so zerstückelt wurde ab der
>> dritten Staffel. Plötzlich werden elementare Sachen aufgeklärt und Offscreen Figurenziele
>> eingelöst (Nadja!), auf die man als Zuschauer lange und extrem behäbig vorbereitet wurde, sie
>> haben das Inselszenario anscheinend zu 50% ad acta gelegt genauso wie die Dharma Initiative,
>> was übrig ist erinnert frappierend an das späte Schicksal von Alias.
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>Was auch eigentlich endlich mal Zeit wurde. jetzt noch zwei Staffeln neue Kapitel zu
>eröffnen die dann irgendwann alle in drei Folgen gelöst werden, ist auch zuviel des
>guten.


Das war ein Tempo, was ich mochte. Und das Ensemble war zu dem Zeitpunkt auch nicht so groß wie das stolze Volk von San Marino.

>Ich habe keine Zweifel das für die Sachen die jetzt gelöst wurden, je zwei
>neue Sachen eröffnet werden.


Ja eben, deshalb ist jegliche "Aufklärung" unbefriedigend. Man weiß ja, dass sie das so machen und nie wollen, dass die Fragezeichen aufhören in den Köpfen der Zuschauer, aber sie haben die Figuren teilweise wirklich arschvergewaltigt. Ich hab die Folge mit Locke und dem Magic Man der nie altert und mit diesem ollen Krempel zu Young Locke kommt und dann enttäuscht von ihm ist. Plötzlich ist am Ende von dessen Flashbacks Lt. Daniels aus The Wire mal wieder da und wir sehen, wie es überhaupt zu diesem Walkabout kam. Von dem ich immer dachte, das wäre Lockes freie Entscheidung als AUflehnung gegen sein doofes Box Company & Stratego-Leben. Das war eine der besten Folgen und spätestens der Punkt, an dem man Locke liebte. Jetzt mag den fast kein Mensch mehr, aber das kommt imho nicht durch Character Development, sondern dadurch, das spätestens ab der Hypno-Hütte quasi alle Dämme gebrochen sind, was man dem armen Wicht noch so alles anhängen kann. "Locke, da, Uboot, Fass!" "*Wuff!*", ich hab das als Zuschauer nicht verstanden und hab auch nicht versucht mir das zu erklären.

>Sayid ist halt ein Fighter, nicht ein Lover. Wenn ich in Lockes Lage wäre, wäre ich
>wahrscheinlich viel schlimmer als Hitler.


In was für einer Lage isser denn? Der wollte das ja alles selber. Bzw. wurde dazu manipuliert das zu wollen, aber dieses Mindgames-Ding fahr ich auch nicht mehr mit. Sayid fand ich immer cool, weil die Lover-Seite imho überwog, bis er halt auch irgendwann mal Bock hatte mit den Koreanern auf Nuttenjagd zu gehen. Meinetwegen. Dass er jetzt quasi der Koreaner von Ben Linus ist, der diesmal keine Autobosse verkloppt sondern lauter reiche Fürze abknallt, okay. Es hat mich nur genervt, dass in zwei Sätzen "enthüllt" wurde, dass er A) Die Liebe seines Lebens nach einem irren Schicksal wieder getroffen hat, B) Sie geheiratet hat, sie aber leider C) gerade erst erschossen wurde, wahrscheinlich von Charles Whitmore, because Charles Whitmore likes to spill some hate on a nigga.

>Und wenn es so wäre, dann würde ich am Ende da sitzen und mich für tolle Jahre Lost
>bedanken.


Nee, da stimme ich dir so oder so zu, ich werde das bis zum bitteren Ende als Zuschauer durchrocken, nur halt unter wachsenden Schmerzen. Für mich isses irgendwie nix mehr, durch die vielen Pausen hab ich vieles wieder vergessen und es fällt mir schwer mich wirklich auf die Sendung zu konzentrieren. Dass mir das alles mal mehr Spaß gemacht hat wird ja keiner im Nachhinein ändern. Ich find es eher beeindruckend, dass sie es zwei Staffeln lang halbwegs durchgehalten haben bzw. es in manchen Bereichen bis heute durchhalten, aber sowas wie ne Entwicklung zu irgendwas coolem sehe ich nicht kommen. Ich freu mich auf das Finale, einzig aus dem Grund weil bei Lost bisher immer die Folgen vor irgendwelchen Finales saugten. Das war seit S1 so, aber ab der dritten bestand quasi die ganze Staffel nur noch aus Saug-Folgen die dann am Ende von spektakulären Showdowns gepwnd wurden.

>Das einzige was die Dschungelkullise hochwertig wirken lässt, ist das sie echt ist.

Das ist finde ich ein triftiger Grund für deren Hochwertigkeit.

>Ansonsten finde ich Lost von der Technik, deen Effekten und der Kamera gerade mal
>annehmbar - dafür das es so ein dickes Franchise ist.


Es ist halt Fernsehen. Star Trek war auch ne Hammerfranchise, sieht aber leicht schwul und cheapo aus, mit Gummi-Make-Up und Pappwänden. Und für eine TV-Serie hat Lost wirklich große Production Values. Erstmal haben sie den ganzen Scheiß ja in Hawaii gedreht drei Jahre lang, mit dem gesamten Cast auf der Insel, dann haben sie gar nicht mal so kackiges CGI... ich weiß nicht. Ich hab an dem Look wirklich nichts zu meckern, es ist kein Kino, aber fast.

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>> "Race-Around-The-World"-Plots, auf den ich scheißen kann. Was ich lustig fand bei der Szene wo
>> das Camp gestümrt wurde war weniger Sawyer und seine Kevlar-Gartenbank als die Redshirts, die
>> nacheinander ins Bild kamen und sofort erschossen wurde, wovon der letzte (der vierte oder
>> fünfte, they kinda took the piss out of it) tatsächlich ein rotes T-Shirt trug. LOL!
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>Versteh ich nich!


Das kommt aus Star Trek. Da gabs ja immer einen Fähnrich, der mit dem Käpten auf den Planeten gebeamt wurde und keine drei Schritte auf der unbekannten Welt gemacht hat und schon erschossen wurde. Das sind Figuren, die man nie zuvor gesehen hat und nie wieder sehen wird (tot halt) sowie in der Regel auch nicht dazu kommen, auch nur ein Wort zu sprechen. Und da diese Kanonenfutter-Fähnriche immer ne rote Uniform trugen  Redshirt. Fand ich nen netten Gag der Macher für Nerds und hat zumindest mich davon abgelenkt, das Sawyer mehr Schwein hat als Bullet Tooth Tony.

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>> Und mir ist es mittlerweile auch völlig schnuppe, ob Ben Linus oder der Urururenkel des
>> Entdeckers der Insel am Ende wieder dorthin zurück kommen, oder ob er dessen Tochter umbringt.
>> Die sollen sich wie alle reichen Irren, die nen Beef miteinander haben, entweder schlagen wie
>> Mädchen oder sich gegenseitig verklagen. Oder Jetpack-Polo auf dem Mond spielen, oder sich halt
>> mit U-Booten, angeklebten Schnäuzern, Hubschraubern und Auftragskillern darum zoffen, wer als
>> erstes zurück zur Zauberinsel kommt. Es ist mir scheißegal.
>
>Ach ja, da war ja mal auch was mit einem U-Boot. Hmm.


Imho könnten sie Lost jetzt auch endlich lustiger machen und komplett so Alias- oder A-Team-Agentenplots schmieden. Erstmal Hurley aus der Klapse kidnappen, dann Geister-Charlie aus dem PKE-Container holen und mit Kate als Action-Schlampe bräuchten sie nur noch Sayid, dann stylen die so ab wie in Mission Impossible.

Ach so, als sie am Ende der Folge gezeigt haben das Christian Shepherd anscheinend wirklich wirklich auf der Insel ist und da, vermute ich mal, in seinen Flip Flops und seinem Strandhemd auf der Insel rumlief seit dem Absturz - I lolled!
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