Samiel  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 20.02.2007 17:05 Uhr
Thema: Nochmal eine Wortmeldung Antwort auf: Diskussionsthread: Tag drei von c
Ich kann ja verstehen, dass man gerne eine gewisse "mathematische Sicherheit" für ein bestimmtes Vorgehen haben will. sui's Vorrechnen scheint mir auch korrekt zu sein, und unter seinen Bedingungen (man kann niemanden außer sich selbst ausschließen) scheint es ja tatsächlich so zu sein, dass die Chancen für einen Sieg besser stehen, wenn heute niemand stirbt.

Für mich persönlich gilt die Rechnung nicht ganz, denn ich schließe Bloodflower als Mafioso aus (auch wenn er scheiße spielt). Und naja, ich hab jetzt keinen Bock, das durchzurechnen - aber unter der Annahme Bloodflower sei unschuldig, sehen die Zahlen wahrscheinlich wieder anders aus (ganz zu schweigen davon, dass er ja auch heute Nacht noch sterben könnte und dann für morgen wieder 2 Rechnungen nötig wären und man die Wahrscheinlichkeit seines Todes abschätzen müsste etc.).

Auf der anderen Seite gibt es bei mir auch Leute, die ich für wesentlich verdächtiger als andere halte - sowas würde in der Rechnung auch nicht berücksichtigt. Natürlich kann ich mich täuschen, dann ist es eben Pech. Aber ich finde es etwas seltsam, dass einige Leute sich mit einer Entscheidung so schwer tun, dass sie am liebsten bis zum letzten Tag warten wollen um dann Roulette zu spielen. Wer sich bis heute keine Meinung gemacht hat, wen er am verdächtigsten findet (sei es durch Indizien oder "Bauchgefühle"), der wird sich bis morgen früh auch keine gebildet haben. Und wer eine Meinung hat und diese zurückhält, weil sein Kandidat "nicht mehrheitsfähig" ist - wie will der denn die Leute morgen dafür gewinnen können ? Mit dem Argument "Den wollte ich schon immer wählen und dass er jetzt noch lebt ist Beweis genug" ?

Dann ist da noch das Argument, morgen würde EIN falscher vote eines Bürgers das Ende des Spiels bedeuten. Heute wäre das selbe der Fall, wenn zwei Bürger auf den gleichen Unschuldigen tippen. Das ist beides richtig. Mal angenommen wir lynchen heute wieder keinen: Wer voted denn dann morgen überhaupt noch ? Gibt’s dann ein lustiges Spiel, dass man jeden Einzelvote mal 2 Studen stehen lässt und schaut, ob jemand drauf anspringt ? Und wenn nicht ? Hat dann die Mafia den vote hingestellt oder wurde die Mafia gevoted ? Und welcher Bürger würde denn dann noch einen zweiten vote auf eine Person setzen, selbst wenn er von ihrer Schuld überzeugt ist ? Was Verdächtigeres kann man ja gar nicht mehr tun. Und oft kann man das ohnehin nicht machen, denn bei irgendeinem ist dann recht bald Schluss.

In einem Punkt muss ich seBADoh zustimmen: Was ich mir für heute noch wünschen würde ist, dass vielleicht jeder mal seinen Hauptverdächtigen nennt – die Gründe dafür sind mir jetzt gar nicht mal so wichtig, weil man Intuition ja auch schlecht hinterfragen kann. Aber vielleicht würde sich ja doch wider Erwarten eine Art Konsens einstellen oder man hätte zumindest mal den Überblick, ob der eigene „Wunschkandidat“ wirklich chancenlos ist. Natürlich kann die Mafia das für irgendwelche Verwirrspielchen nutzen – ich bin mir aber im Moment nicht sicher, wie wir sonst überhaupt noch weiterkommen sollen. Oder würde die Mafia einen zu großen Nutzen aus solch einer Aktion ziehen ? Was meint ihr dazu ?

Ich bin wirklich nicht versessen darauf, irgendjemanden des Umbringens wegen umzubringen. Aber ich weiß ehrlich nicht, ob es gut ist WIEDER keinen zu töten. Ich komme mir nämlich eigentlich ziemlich bescheuert vor, wenn wir zwei Tage hintereinander stillhalten und uns in die Hose machen. Die Mafia tut im Moment bestimmt das gleiche, aber vor Lachen.
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