Gemini  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 02.01.2007 09:07 Uhr
Thema: Re:ein totes Schwein nutzt keinem Antwort auf: Re:ein totes Schwein nutzt keinem von D@niel
>>Ich meine, Gewalt erzeugt IMMER Gegengewalt.
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>Jep. Und die hat er zu spüren bekommen.


Und die werden jetzt auch andere wieder zu spüren bekommen und dann wieder andere und dann wieder andere. Man braucht den Mut diesen Kreislauf zu durchbrechen, ihn weiter zu führen ist Stagnation im Strudel der Gewalt.

>>Es wäre weit "weiser" und weitsichtiger gewesen, ihn einfach "nur" einzusperren.
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>Und da hätte es keine Gegengewalt zu seiner Freipressung gegeben?


Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Auf alle Fälle lernt auch der blindeste Anhänger aus Vergebung mehr als aus Bestrafung. Hätte man ihn am Leben gelasse, wäre die Botschaft eine positive gewesen und die Regierung hätte klar gemacht, dass sie sich nicht auf seine Methoden einlassen würde und die Zukunft hätte tatsächlich gut werden können. Wenn sie aber schon jetzt auf die selbe Schiene setzt wie ihr tyrannischer Vorgänger, kanns ja noch heiter werden.
Es geht dabei schlicht darum jemandem das Leben zu nehmen. Egal wem, es ist NIE ein positives Statement sondern ein Zeichen der Hilflosigkeit.

>>Leider lernen neue Regierungen von alten meist nur dasjenige was die Alte zudem gemacht hat, was die neue eigentlich verabscheut.
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>Bitte? Er hat ein Verfahren bekommen, wurde vermutlich nicht gefoltert und ist nach den Gesetzen dieses Landes rechtskräftig verurteilt worden. Er hat eine professionelle und schnelle Hinrichtung bekommen. Alles Vorzüge, die seine Opfer nicht genießen durften. Also was wurde genauso gemacht, wie in seinem Regime?


Natürlich, ein Verfahren. Eine Farce schon eher. Es war doch von Beginn an klar das man ihn am Galgen hampeln sehen wollte. Das Verfahren war sowas von scheissegal da das Ende von Anfang an beschlossene Sache war.
Ich weiss was er getan hat, dennoch dient es keinem ihn desshalb zu töten. Es gibt den Menschen ein völlig falsches Signal. Aus einer Hinrichtung wird niemals gewaltloser Frieden entstehen.

>>Sie haben ein Zeichen gesetzt, aber ein dummes - einmal mehr.
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>Das wird sich zeigen. Sein Beispiel eignet sich auf alle Fälle denkbar schlecht für flammende Plädoyers gegen die Todesstrafe. Rein emotional sage ich mir: Geschieht ihm recht!" Von der Vernunft her ist mir natürlich klar, dass damit niemandem geholfen ist, wenn man mal von der Genugtuung für die Angehörigen seiner Opfer und die überlebenden Opfer selbst absieht. Ob es politisch richtig war, werden wir sehen. Dieses ganze Geschwurbel ala "Jetzt haben sie einen Märtyrer geschaffen" halte ich für Unfug. Der Typ war selbst unter den Sunniten alles andere als beliebt und die wirklichen Anhänger, die er hat, stellen bestimmt keine Mehrheit dar. Für Islamisten eignet er sich auch schlecht als Märtyrer. Mit denen hatte er nie viel am Hut und seine Religiosität hat er ja auch erst in den letzten Jahren entdeckt bzw. nach außen getragen.


Sein Beispiel eignet sich genausogut dazu wie jedes andere auch. Jede Hinrichtung sorgt nur noch für mehr Gewalt. Einen anderen Menschen zu töten hat nie etwas mit Grösse oder Weisheit zu tun und wird auch nie zum gewünschten Resultat führen. Sie lebt nur die vordergründig verabscheute Gewalt einmal mehr von oberster Stelle vor und lehrt weiterhin "Aug um Aug, Zahn um Zahn". Solange ein Staat tötet, solange wird auch das Volk töten. Ein unabänderliches kosmisches Gesetz. Wenn man Frieden will, dann funktioniert das über Vergebung und nur über Vergebung.
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