c  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 16.10.2005 17:46 Uhr
Thema: Fine dei giochi! Antwort auf: Mafia von c
Nach den blutigen Anschlägen der letzten zwei Nächte hat die Menge ein neues Opfer gefunden. Diesmal trifft es einen unauffälligen Herrn mittleren Alters, der offenbar nicht aus dem Dorf stammt. Im Gegensatz zu dem schweigsamen Senior Zappacosta, der sich als Polizist entpuppte, wehrt sich dieser jedoch nach Kräften.

„Ich bin kein Mafioso, ich bin Weinhändler und habe in Mylo nur meine kranke Mutter besucht!“ Doch lediglich höhnisches Gelächter antwortet ihm, scheint diese Ausrede doch allzu durchsichtig zu sein.

„Wer dermaßen auf die Tränendrüse drückt, hat etwas zu verbergen!“ Ruft ein gut gekleideter Senior, der etwas abseits steht. Schweigend beobachtet er die Hinrichtung zusammen mit seinem Begleiter, der durch sein salopp wirkendes Äußeres und einen geschulterten Geigenkasten auffällt.

PeterFCS, alias Antonio Azzollini, Weinhändler und Bürger wurde vom Mob gelyncht.

„Wieder musste jemand sterben, und wieder musste es einen Fremden treffen. So werden wir den Tourismus nie ankurbeln können!“ ruft ein altes Mütterchen, die so ihrem Ärger Luft macht. Als sie ihr Taschentuch hervorholt, fällt eine kleine Uhr herunter, woraufhin sich der Senior bückt um sie ihr wortlos zurück zu geben. „Tante grazie! Aber SIE habe ich hier auch noch nie gesehen. Mit wem habe ich denn die Ehre?“

„Per favore Seniora, darf ich mich vorstellen, ich bin Roberto Antonione, der örtliche... Schuhhändler. Sie haben mich sicherlich schon einmal gesehen.“

„Ach richtig, jetzt wo sie's sagen. Wissen sie, in meinem Alter vergisst man so schnell. Wollen wir uns nicht vielleicht in den Schatten setzen und ein wenig plaudern, bis mein Mann zurück kommt? Ich kann kaum noch stehen.“ „Mi piace, nichts lieber als das, aber ich muss ihr Angebot leider ausschlagen. Sie müssen wissen, mein Freund Sergio und ich, wir haben heute Abend noch viel vor“ entgegnet der Herr mit einem hintergründigen Lächeln.

Man verabschiedet sich, und es dauert nicht lange bis der Gatte der älteren Dame zurückkehrt. „Wer war denn der Senior mit dem teuren Anzug, Marina?“ „Ach, der Schuhhändler Roberto, ein netter Mensch.“ „Dir hat wohl die Sonne nicht gut getan, der nächste Schuhhändler, den ich kenne, ist im nächsten Dorf.“ Mit einem Schulterzucken bricht die Diskussion ab und auch dieses Paar begibt sich nun nach Hause.
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