Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 23.09.2005 20:09 Uhr
Thema: Re:Bereits 39 User mit "echtem" Profilpic - wann kommst Antwort auf: Re:Bereits 39 User mit "echtem" Profilpic - wann kommst von Jägermeister1.0
>>Friends ist eine nicht sonderlich witzige Serie über das Beziehungsplemplem reicher Idioten.
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>Falsch! Friends, im Gegensatz zum meisten anderen Kram der so läuft, reizt mich so ziemlich in jeder Folge zu einem (an guten Tagen zwei) lauten (sic!) Lacher(n). Passiert mir sonst nirgendwo.
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Alter! Als ich Sitcoms guckte, fand ich das zwar auch schön, weils halt immer ganz ulkig war, aber richtig abrofln konnte ich, nachdem ich das 14. Lebensjahr überschritten hatte, kein Stück. Dann fing ich an, mich auf die simpsons zu verlagern, aber die hatten da gerade ihren humor-zenit erreicht, und danach gings abwärts. Erst mit Futurama kam das so richtig wieder, dieses "Sich bepissen vor lachen". Mit Family Guy wurde das wirklich auf die Spitze getrieben, sogar über die deutsche fassung habe ich richtig laut und dreckig geroflt. Das ist mir bei sitcoms gar nicht mehr passiert, höchstens bei "Die Wilden 70er" oder "Titus".
Dann hab ich mir family guy so geholt, und nen kumpel angefixt. Ich hatte alle drei staffeln au englisch schon so durch, und meine eltern sind regelmässig ins zimmer geplatzt um zu gucken, ob ich gerade darüber lache, wie meine nase aussieht, während es im zimmer noch leicht würzig-süßlich nach ausländischen rauchwaren duftet, aber da lief nur eine zeichentrickserie über einen fetten mann. Als ich es mit nem kumpel dann teilweise zum dritten oder vierten mal geguckt habe, wars fast noch schlimmer - ich habe nicht nur über dieselben witze (gleichzeitig mit meinem kumpel) nochmal gelacht, wir haben uns auch noch so schrecklich gegenseitig hochgeschaukelt, bis uns echt der bauch weh tat. Und das wirklich fünf, sechs mal pro folge. total krass.

Bei "Spaced" war's so, das man diese momente zwar nur alle ein bis zwei folgen hatte, dafür waren aber auch die charaktere geil und (völlig konträr zur sitcom) wirklich glaubwürdig. Man konnte sich mit den Leuten aus der serie wirklich identifizieren, ohne das es rührselig wurde. Das waren halt nerds, ganz normale menschen eben. Und kein hyperaktiver ostküsten-geldadel.

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>>Will&Grace ist eine ziemlich humorfreie Serie über das Beziehungsplemplem reicher homosexueller Idioten.
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>Für die Serie hab' ich ein schwaches Herz weil ich über eine Episode noch Tage danach kichern musste wie ein Weib, wenn ich mich irgendwas des Hauptgags gemahnte. Gucke ich aber auch nicht sklavisch.
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Ich finde wie gesagt nur die kleine frau mit den schwarzen haaren gut, die ein faules schwein ist und ständig säuft. Alle anderen figuren machen mich aggressiv.

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>>Dasselbe gilt für King of Queens, es ist auch ein und derselbe Witz immer und immer wieder.
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>KoQ hat durchaus seine Momente und lebt aus seiner Dynamik heisse Ische/dicke Drecksau. In der aktuellen Staffel hat sich allerdings das Geschlecht von heiss und fett gedreht. Trotzdem: ich mag's weil es so seicht ist, dass es ebenfalls zwar nicht schmerzt, aber dennoch leicht belustigt.


Das es seine Momente hat, stimmt absolut. Aber das sind immer die Momente, wo Carrie nicht mit dabei ist. Der rest ist endlos nervtötend und wiederholt sich von folge zu folge, so das ich da gar keine lust mehr drauf habe.

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>Ich gebe mich hinsichtlich der Frage, ob der Feuilleton Friends irgendwann mal seligspricht zwar keinerlei illusionen hin,


Da irrst du. Ich glaube Friends ist da sehr beliebt, weil halt unversaut und so ein bischen "Seinfeldisch" gepaart mit Amikult, aber der "guten" Art von Amikult, da die sendung keinerlei patriotismus erkennen lässt und für so manchen föjetong-schreiber (die zu 90%, das behaupte ich jetzt einfach mal, sich nie freiwillig ne sitcom angucken würden) halt die blaupause für massenkompatiblen, wenn auch harmlosen new-york-humor darstellt.

>aber irgendwie wachsen einem die Charaktere (ausser Phoebe, die crazy Plunz) unweigerlich ans Herz (seufz) wenn man es seit über 8 Jahren glotzt. Dass wir hier nicht über Kaliber wie Sopranos oder SFU reden ist mir allerdings auch bewusst. So halb.

Das will ich ja auch gar nicht. Aber auch Comedy-Serien können einen so krass zum lachen bringen wie Sopranos oder SFU einen zum nachdenken.

Arrested Development zum Beispiel, das sind realschauspieler, und jeder hat natürlich seine feste rolle, aber was der serie zu gute kommt: Es gibt keine festen kulissen, das heißt, die autoren können mit den figuren allen möglichen scheiß anstellen. Viele aussendrehs, alles mögliche. Die Story entwickelt sich wirklich dynamisch im laufe der zeit, es wird dem zuschauer zumindest bravourös vorgegaukelt, das nicht immer dasselbe thema variiert wird. Noch dazu ist der humor bissig und kommt lebendiger rüber als bei den bauernschwank-mässigen kulissen-sitcoms mit laughing track (bei Arrested Development gibt es keine eingeblendeten Lacher).
"Entourage" auf HBO fährt eine 25minütige Comedy auf, bei der jede einzelne Episode das Budget eines großen deutschen Kinofilms haben muss. Das ist einfach nur beeindruckend und aufgrund der sich ständig weiterentwickelnden story schon völlig weg vom Sitcom-Grundschema, Entourage ist einfach keine Sitcom, auch nicht das, das einem beim begriff "Comedy" einfällt, es ist eine unfassbar lustige serie.

Und im Moment gucke ich "American Dad", das ist Family Guy in grün und einfach unfassbar geil.

Das Problem ist einfach, das wir in deutschland nur die serien kriegen, deren humor sich halbwegs übersetzen lässt (friends) oder sehr gut optisch wirkt (Simpsons, Futurama). Den Rest, auch den aus England, kriegt man im Free-TV nie zu sehen, obwohl gerade DIE shows einfach unfassbar genial sind.

"My Name is Earl" könnte auch so ein hochkaräter werden.

Aber, genauso wie man die US-Lateshows hierzulande nur regelmässig gucken kann, wenn man MSNBC hat (haben glaube ich in deutschland nur ca. sechs Personen), muss man mit dem leben, was man geboten kriegt.

Und Scrubs im Tagesrhytmus, nee sorry. Malcolm Mittendrin wird ja auch sehr stiefmütterlich behandelt.

Mein Tipp: Freitag Abends SuperRTL, Videorekorder und "Die wilden 70er" aufzeichnen, sowie jede wiederholung von "Titus", die du in deine Finger kriegen kannst.

Sonst kommt hier in deutschland nur so teetrinker- und hautcreme-sitcoms an.
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