Bloodflower  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 22.09.2005 08:25 Uhr
Thema: Treffende Wahlanalyse Antwort auf: Noch mehr Spaß... n/t von Mschl
Nachdem nun (fast) alle Wahlkreise ausgezählt sind, macht sich bei mir
jetzt schon Unmut über die komenden Mit-Dir-koaliere-ich-nicht-Spielchen
breit.

Hat hier zufällig jemand der Anwesenden Unmutler Kinder im Kindergarten-
alter und kann mir bestätigen, dass die beim Spielen im Sandkasten
größere geistige Reife an den Tag legen als unsere frisch Gewählten?

Was haben wir denn jetzt im goßen Sandkasten Bundestag? Da sitzen der
Gerhard und der Joschka, die zwar immer noch gerne eine Sandburg bauen
würden, blöderweise wäre die dann aber nicht mehr die Größte im
Sandkasten, weil dem Gerhard sein Förmchen ein wenig kleiner ist als
beim letzten Mal. Da müssten sie schon ein anderes Kind mitspielen
lassen. Den Guido zum Beispiel. Aber der möchte irgendwie gar nicht.
Der hatte sich nämlich die ganze Zeit gefreut, dass er mit der Angie
zusammen die größte Burg bauen kann. Wahr wohl nix, die hat nämlich
ein viel kleineres Förmchen geschenkt bekommen, als sie die letzten
Tage im Kindergarten rumposaunt hat. Nun sitzt er da, der Guido, hat
zwar ein schönes, großes gelbes Förmchen, kann aber nicht so recht was
damit anfangen.

Der Gerhard könnte ja mal die Angie fragen, aber das macht er nicht,
weil sein Förmchen ein klein wenig kleiner ist als ihres, und das
gefällt ihm gar nicht. Zusammen hätten sie zwar eine Riesensandburg,
aber solange er nicht den Sockel bauen darf, mag er nicht. Wahrschein-
lich könnten sich sie ohnehin nicht über den Baustil einigen.

Und wenn die Angie und der Guido mal den Joschka fragen, ob er nicht
bei ihnen mitspielen will? Nee, auch nicht. Wäre zwar zusammen auch
die größte Burg, würde aber wohl nicht allzu lange halten, zu viel
Luft im Sand.

Habe ich wen vergessen? Achja, ganz links in der Ecke sitzen der
Gregor und der Oskar. Die beiden lächeln ganz selig, weil sie ihre
beiden halben Förmchen mit 'nem Streifen Tesa zusammengepappt haben.
Sieht zwar nicht schön aus, macht aber nix, denn solange man sein
eigenes Förmchen hat, darf man mit in den Sandkasten, und nur das
zählt. Da macht es auch nichts, dass nun wirklich gar keins der
anderen Kinder mit den beiden spielen will. Es genügt ihnen nämlich,
den anderen Hosenscheißern Platz zum Burgenbauen wegzunehmen.
Wer weiß, vielleicht hält der Tesastreifen noch ein paar Tage.
Mal gucken, wie lange es dauert, bis die Kindergärtnerin ihnen allen
die Förmchen wieder wegnimmt und neue gibt, weil sie es nicht
gebacken kriegen, überhaupt irgendeine Burg zu bauen.

Bis dahin haben wir gar keine Burg, und in den anderen Kindergärten
in der Stadt, wo die Kleinen schon mit dem Burgenbauen fertig
sind, sind sie schon fleißig dabei, die Kindergärten zu renovieren,
so dass sie mittlerweile schöner und größer und neuer sind als
unserer, der langsam aber sicher zur Bauruine wird.

Zum Kotzen.
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