Don Cosmo  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 20.09.2022 10:16 Uhr
Thema: King of Seas (Switch) Antwort auf: Durchgezockt: Senf aus Festplatten für zwei Cent von membran
Mich lachen Piraten-Spiele immer an, rumfahren in der Karibik und ballern, Schätze finden und so. Toll! Mochte damals auch das Lego-Piratenschiff unwahrscheinlich gerne, mit den Kanonen die Studs auf Figuren ballern, ein unendlicher Spaß!

KoS greift das Thema eigentlich ganz gut auf, so wirklich ins Detail geht es dann jedoch nicht. Man hat die Auswahl an 5 Schiffen (die man erst mal freischalten muss mit Gold) und landet relativ sicher bei der Galleone, weil am meisten Kanonen, am meisten Laderaum, am meisten Lebensenergie und am meisten Besatzung. Dass sie 10-20% langsamer ist wie das schnellste Schiff: geschenkt. Dann kann man in einigen Kategorien neue "Teile" ergattern: Segel, Kanonen, Kanonenkugeln, Crew, Rumpf und so weiter, dazu auch vier Voodoo-Magien (Angriff mit Oktopus, Feuermagie, Schutz durch fliegenderHolländer-Style und so).

Steuerung ist einfach, es gibt drei Segelstellungen, entsprechend das Schiff in den Wind drehen, dazu neben den vier Magien auf den Tasten noch Breitseiten der Kanonen auf den Triggern. Kamera läßt sich drehen und sehr sinnlos nahe ran zoomen. Mir fehlt da die Option, in den Ausguck zu gehen und rum zu schauen, weil man selbst im weitesten Zoom zu wenig Karte sieht. Musik ist erwartbare Kompositionen, allerdings derer zu wenige.

Schwierigkeit ist erst recht hoch, da muss man sich in Acht nehmen, später wird es durchs Grinden leichter, stört mich aber nicht. Das Steuern der Schiffe ist natürlich träge, auch da fehlt mir so was wie ein Anker-Werfen-und-Hard-Turn oder so. Auch kein Entern gegnerischer Schiffe, die drei Kanonenkugeln-Sorten (gut gegen Schiff, gut gegen Crew, gut gegen Segel) kann man auf Schiffsmunition reduzieren. Neben Schiffskampf kann man auch die vielen Inseln einnehmen, indem man die Festung zerstört. Danach kann man diese Festung und den Hafen selber stärken (gegen Gold).

Von Zeit zu Zeit werden Raids angekündigt, also dass Piraten einen feindlichen Hafen einnehmen wollen oder umgekehrt, dann muss man da schnell hin segeln und helfen, einnehmen oder verteidigen. Oder einfach machen lassen und abwarten. Irgendwann hat man die Karte eingenommen und dann stellt man sich der doch recht knappen Story.

Man ist der Spross vom King (Tochter oder Sohn kann man wählen, ist aber egal), der wird abgemurkst vom Usurper mit dessen Voodoo-power. Man landet bei den Piraten (der Bruder vom King, verstoßen, weil Gründe) und arbeitet sich hoch, sowohl Schiff wie Reputation, am Ende bringt man als Pirat Gerechtigkeit und das Geschwisterlein sitzt auf dem Thron, man selber piratet weiter.

Daneben gibt es noch Fischlis zu fangen, Wracks zu bergen und Schätze zu heben, was alles random Stuff und Gold gibt. Das hält gewissermaßen bei Laune und vielleicht ist es ganz gut, dass nicht alles vollgestopft ist mit Optionen, sondern mal ein fokussierter Titel. Hier und da fehlt jedoch Polish und mehr Fleisch, zudem die Switch-Version trotz SEHR verhaltener Optik an ihre Grenzen kommt. Es ruckelt oft genug, so dass sogar Kommandos wie "Kanonen FEUER" (wo man nur den Trigger los lassen muss) nicht umgesetzt werden.

So episch und toll wie im Trailer sieht es leider auch nie aus, weil das alles Close-Up-Kamera ist, wie man NIE spielen würde.


Schade irgendwie, so bleiben am Ende für mich nur 2 von 5 Rumfässern.

***Diese Nachricht wurde von Don Cosmo am 20.09.2022 13:29 bearbeitet.***
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