a gentle breeze  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 20.05.2021 21:37 Uhr
Thema: [XBox 360] Tales of Vesperia Antwort auf: Fight the Backlog - PPler gegen die Langeweile! von Don Cosmo
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Kleine Überraschung zu Anfang: Da ich nix vom Spiel wusste, hielt ich die Hauptfigur auf dem Cover mit den langen Haaren zunächst für weiblich, bis ich die dunkle männliche Stimme hörte (das VA ist ziemlich gut).

Nach 60 Stunden war ich dann endlich durch. Was für ein JRPG Schwergewicht! Fast hätte ich in den informativen Thread vom rademacher gepostet (s. o.), der diesen Monat seinen zehnten Geburtstag gefeiert hat (der Thread). Nur noch ein paar Ergänzungen dazu:

Man kommt im ganzen Spiel an unzähligen zerstörbaren Hindernissen vorbei, die sich aber erst kurz vor Schluss entfernen lassen. Möglicherweise klappt das gleich beim zweiten Anlauf. Trotzdem frustrierend!

Das Ding ist wirklich darauf ausgelegt, dass man es mind. zweimal durchspielt. Die Achievements, bei der auf Vollständigkeit Wert gelegt wird, respektieren meine Lebenszeit nicht. Da gehe ich nicht mehr mit... Es gibt auch noch eine erweiterte Version u. a. auf Steam, die dann noch mehr content hat. Mir war's eigentlich zum Ende hin schon zu viel: Die Zwischensequenzen, die unzähligen Skits (Gespräche), unglaublich, dass das alles auf nur eine DVD passt.

Was haben alle gegen Raven? Er wird ständig von den jugendlichen Figuren verbal erniedrigt. Ist es nur der Altersunterschied? Da haben die Entwickler aber nicht an ihre selbst alternde Kundschaft gedacht, der das möglichweise sauer aufstößt.

Die Kampf-Engine hat mir nicht zugesagt. Bei einem RPG möchte ich keine hektischen Kämpfe ausfechten. Also auf auto gestellt und ein Drittel des Spiels verpasst, bis ich gezwungen war mich mit den Techniken auseinanderzusetzen, weil es merkwürdige difficulty spikes gibt und das auf auto nichts wird. Das ist nicht optimal gelöst und hat mir nicht sonderlich gefallen.
Das "synthetisieren" von Waffen war übrigens auch eine große Zeitverschwendung: Man nutzt ewig eine schlechtere Waffe um einen Skill zu lernen, bis man die bessere Waffe nutzen kann, aber bis da hat man schon wieder eine neue und muss wieder warten. Argh!

Die Figuren sind die große Stärke des Spiels, die Story weniger und der Esoterik-Level ist manchmal auch im gelb-roten Bereich. Bei manchen längeren Dialogen ("I feel a disturbance in the aer") musste ich belustigt schmunzeln: "Okay, okay, das ganze ist eine Metapher für Umweltverschmutzung."

Nebenquests muss man mit der Lupe suchen. Das Ding ist strunzlinear und lässt schon gar keine eigenen Entscheidungen zu. Schade.

Immerhin: Die Präsentation ist wirklich gut! Die Welt ist schick, der Kampfbildschirm liebevoll gestaltet und auch die Städte machen etwas her. Leider gibt es keine wichtigen NPCs, weshalb man sich das Ansprechen von Figuren eigentlich sparen kann.

Alles in allem ein sehr gutes, etwas eigenwilliges Spiel mit tollen Charakteren und ansonsten sehr gradlinigem Gameplay.

***Diese Nachricht wurde von a gentle breeze am 20.05.2021 21:49 bearbeitet.***
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