Bullitt  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 05.01.2021 18:42 Uhr
Thema: Sigfried Meiers sechste Zivilisation Antwort auf: Fight the Backlog - PPler gegen die Langeweile! von Don Cosmo
Oder auch "civvi", wie die coolen Leute im Internet sagen.

Trotz Sale habe ich insgesamt etwa so viel ausgegeben wie für ein neues Konsolenspiel, aber ich will keine halben Spiele haben, und dass die Erweiterungen teils sehr tiefgreifend das Spiel ändern, ist auch dann bekannt, wenn man selbst noch nicht gespielt hat.

Jedenfalls ist Civilization 6 der erste(*) Teil der Serie, bei welchem es mehr als nur "klick" machte, wenn man bedenkt dass ich in etwa 10 Tagen bereits 70 Stunden drin versenkt habe. Das ist komisch. Im Prinzip fand ich das Konzept von Civ zwar bereits seit den 90ern sehr spannend, nur es hat in der Praxis nie gezündet. Ich habe es auch immer wieder probiert - nur um dann eine Stunde oder so später wieder aufzuhören.
Seltsam ist das auch deshalb, weil ich die Paradox-Schinken dagegen hunderte Stunden lang gespielt habe, welche noch viel sperriger und trocknener sind, als Civ es je war (ja ich weiß, Paradox = RTS, nicht TBS. Egal, auch dort kann man jederzeit in Ruhe pausieren für seine Aktionen und daher ist der Pradox-Kram viel näher an Civ als an C&C und co).

Ich kann nicht sagen, was Civ 6 nun so viel besser macht als die anderen Teile, oder ob es vielleicht auch in manchen Aspekten schlechter geworden ist.

Was ich sagen kann: Civ 6 macht einen hervorragenden Job darin, simple Grundregeln zu haben und gleichzeitig sehr viel Tiefe zu bekommen, je weiter eine Partie läuft. Das Tutorial ist zwar kacke (zu viele Dialogfenster, welche jede andere Aktion blockieren und daher meine Neugier nur behindern statt mich ausprobieren zu lassen), aber dafür ist der Einstieg in einer normalen Partie sehr gut möglich. Auf die wichtigsten Aktionen wie Produktion in der Stadt oder Befehle für nicht schlafende Einheiten weist das Spiel grundsätzlich hin, dazu ist der (optionale) Berater ab und zu vorhanden um auf grundsätzliche Möglichkeiten hinzuweisen, welche man mit der Zeit erforscht.
Tiefe entsteht dann, wenn Dutzende Erweiterungen, Bezirke, Einheiten etc. zur Auswahl stehen, und dafür nur begrenzt Ressourcen und Zeit (=Spielzüge). Das zusammen entfaltet schon eine gewisse Sucht.

Außerdem mag ich des Grafikstil echt sehr, und die vielen verschiedenen Zivilisationen (auch dank des recht ausufernden DLC) bringen Abwechslung rein.

Mal sehen wann ich satt sein werde, noch ist es jedenfalls nicht absehbar.

Christian

(*) Civ Revolution auf Konsole habe ich seinerzeit noch ganz gern gespielt, aber das ist auch nur eine light-Version von Civ gewesen, in so ziemlich allen Belangen.
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