Icheherntion  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 13.09.2020 18:23 Uhr
Thema: Virtua Ridgetona
Oder auch Hotshot Racing.

Sumo Digital haben mal alles was Mitte der 90er bei Rennspielen angesagt war in einen großen Becher gepackt und ordentlich durchgeschüttelt, nicht gerührt.

Virtua Racing ist für den allgemeinen Look zuständig, also nackter Low-Poly-Look, der ist aber absolut gelungen und gleichzeitig das Highlight des Spiels. Die Strecken reichen von gut bis meh und Settings bedienen sich an allen im Post-Titel genannten Klassikern plus ein wenig Need For Speed, Sega Rally und Scud Race. Ich meine, auch einen Schuss Burnout entdeckt zu haben, was dann nicht mehr ganz in das Zeitfenster passt.

Falls das noch nicht reicht, um die Memberberries zu wecken, gibt es noch Sega-typische Ansager und Namco-Like In-Game Kommentare. Letztere kommen aber so oft, dass es einem extrem schnell auf den Sack geht, zumal ich bisher keinen sympathischen Charakter erwischt habe.

Musikalisch kommt es nicht an die Originale ran und der Soundtrack ist ein uninspirierter Mix aus Hintergrundrock und 8/16-Bit Mucke.

Spielerisch liegen wir irgendwo zwischen Ridge Racer und Mario Kart, aber ohne Extras, plus Boost, der mechanisch wieder an Burnout oder späte Ridge Racers erinnert, also Driften = Boost laden. Die CPU-Gegner rammen was das Zeug hält und wenn man das falsche Auto wählt, ist das maximal nervig, da man durch das Rammen wirklich komplett aus dem Rennen geschossen werden kann (zumindest, wenn es kurz vor dem Ziel passiert. Hatte später einen anderen Fahrer mit einem anderen Auto, das da deutlich unempfindlicher war (trotz identischer Stats), damit ging es dann. Aber trotz allem kann man es eigentlich nur in der Außenperspektive spielen, da die Strecken fast keine Rolle spielen und man primär mit den Gegnern beschäftigt ist.

Dazu gibt es ein Rubberbanding aus der Hölle (Hello again Burnout) und ich hab mir dann angewöhnt, den Boost bis zur letzten Runde zu sammeln und erst kurz vorm Ziel zu verballern, das ist fast ein 100%iger Sieg, weil das Rubberbanding in beide Richtungen geht und dann nicht schnell genug bei den Gegnern eingreift, um einen noch einholen zu können.

Laufen tut's größtenteils gut, aber ich hatte doch einige Ruckler und die unabhängig von der Auflösung und immer mit Kollisionen zusammen zu hängen schienen. Wird also eher ein CPU-Problem zu sein. Vielleicht ist das Spiel auf Multicore ausgelegt und mein 4-Kerner stört da. Wäre aber trotzdem komisch, da Forza mit richtiger Physiksimulation und drei mal so vielen Autos keine Probleme macht.

Insgesamt also eher so mittelmäßig bis schlecht, was schade ist, denn ich hätte gerne mal wieder einen richtigen 90er Arcade-Racer gehabt, aber hier ist mir dann doch zu viel Zeug drin, das nervt. Vor allem das Rubberbanding ist unerträglich. Wenigstens ist es so offensichtlich, dass man es zu nutze machen kann.

Hier noch der Trailer:


***Diese Nachricht wurde von Icheherntion am 13.09.2020 18:25 bearbeitet.***
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