dixip  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 02.08.2020 11:11 Uhr
Thema: Rage 2 Antwort auf: Durchgezockt: Senf aus Festplatten für zwei Cent von membran
dank GamePass bekommen, obwohl mich die Mischung aus Rage (imo sehr gute, optisch umwerfende Ego-Shooter-Passagen, Rest halt Beiwerk) und Mad Max (gutes Spiel) ja sogar angemacht hat.

Rage 2 ist ein "echtes" Open-World-Spiel. Die Welt wird vollgestreut mit Nebenmissionen, die Zahl der Hauptmissionen ist überschaubar. Leider wirkt es in seiner Open-World-Umsetzung etwas altbacken. Sie kriegen keinen guten roten Pfaden hin, vermeintliche Höhepunkte erlebt man gerne zum "falschen" Zeitpunkt, zu viel wiederholt sich, zu viel fühlt sich nach abarbeiten an.

Es gibt ein kompliziertes Auflevelsystem, für den Charakter, für Waffen und sonstige Fähigkeiten. Das ist so kleinteilig strukturiert und so wenig spürbar im direkten Kampfalltag, dass es sich nicht gerade aufdrängt. Waffenschaden kann man auch bei einem einzigen Händler in einer Stadt aufwerten, wofür man 3 Items braucht. Das wird auch nicht wirklich gut erklärt und man findet die Stadt u.U. erst spät. Einige Perks für Fähigkeiten und Waffen verstecken sich in Untermenüs, man muss beim Händler Stufenaufstiege kaufen, dann ins Untermenü gehen und dann wiederum mit anderer Währung die Perks kaufen. Finde ich schwach und nicht gerade motivierend.

Einige Missionen (Haupt- wie Neben-) gefallen, in der Masse ist da aber einfach zu viel kopiert worden, die Gegnermassen sind es, die Spannung generieren, weil man doch auch schnell stirbt, sofern man nicht die Heilitems sammelt, die die Gegner immer verlieren, in Menge abhängig vom Multiplikator.... auch kompliziert... in Kombination mit gut gepanzerten Gegnern später auch eher nervig.

Wenn ich das jetzt alles so rekapituliere, muss ich eigentlich ein eher mäßiges Gesamtfazit raushauen. So schlecht fand ich es beim spielen irgendwie aber nicht. Das Ballern selbst funktioniert, die Fähigkeiten gefallen eigentlich, die Welt sieht hübsch aus, Gegner reagieren schön splattermäßig auf Beschuss. Schwierige Nummer. Es ist halt ein nettes Spiel. So ein wenig hab ich mich an Borderlands erinnert gefühlt, Gegend absuchen, Kisten plündern, mal ein Banditenversteck auseinandernehmen. Dann sehr lineare Ego-Shooter-Level in Missionen, die an Doom oder Rage angelehnt sind.

7/10
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