Icheherntion  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 27.07.2020 22:28 Uhr
Thema: Road to Aasgard
AKA Carrion. Ist am Donnerstag auf Game Pass aufgeschlagen und ich habe es zum Glück vorher mitbekommen, sonst hätte ich es auf Steam gekauft. Zum Glück nur, weil ich ungern Geld für Dinge ausgebe, die ich schon besitze, wenn auch nur temporär. Nicht, weil es schlecht ist.

Carrion ist eines meiner "da freue ich mich drauf"-Spiele 2020. Das ist oft ein schlechtes Zeichen weil ich dann zu viel erwarte, aber bisher gefällt es mir ziemlich gut. Und da schon wieder Leute jammern, dass es zu kurz ist, erwarte ich auch nicht, dass ich noch an den Punkt kommen werde, an dem es mich nervt.

Story gibt es praktisch keine, man ist einfach nur ein glibberiger Haufen mit Tentakeln, der aus einem Biolabor ausbricht. Das ganze ist ein Pixel-Art Metroidvania, womit wir schon bei meinem Hauptkritikpunkt wären. Ich bin einfach kein Fan davon, Levels mehrfach zu spielen, weil man später neue Fähigkeiten bekommt, mit denen man andere Stellen erreichen kann. Auch, dass man darüber im Dunkeln gelassen wird, ob man ein Rätsel lösen kann oder nicht. Hab gestern viel Zeit damit verbracht, ein Rätsel zu lösen, das erst mit einer weiteren Fähigkeit zu lösen war. Spoiler-Tipp: Wenn ihr an das Lichtschrankenrätsel kommt, ignoriert es erst mal, die benötigte Fähikeit bekommt man erst ein ganzes Stück später.

Kann man darüber wegsehen (oder wenn man sogar ein Fan davon ist) ist das Spiel ziemlich geil. Das Monster ist wirklich mal wieder eine frische Idee, die Maps sind schön interaktiv mit nachvollziehbarer Physik. Die Rätsel sind alle logisch (wenn man denn alle nötigen Fähigkeiten besitzt), der Fortschritt ist interessant, da man nicht einfach nur konstant stärker wird, sondern alle Upgrades auch Nachteile mit sich bringen. Zum Beispiel wächst man und bekommt so mehr Health, aber die Größe macht es den Gegnern leichter, einen zu treffen. Oder es gibt Fähigkeiten, die wegfallen, wenn man zu viel Biomasse hat, dazu muss man dann in geeigneten Tümpeln Biomasse ablegen, um die Skills der kleineren Stufe wieder nutzen zu können.

Grafisch ist es auch Fett, der organische Look ist für ein Pixelspiel ziemlich beeindruckend und als Sahnehäubchen gibt es noch eine ziemliche dichte Soundkulisse. Das Spiel schafft es, gruseliger als viele klassische  Horrorspiele zu sein, obwohl man ja selbst das Monster ist, aber man kann richtig mit den Wissenschaftlern und Wachleuten mitfühlen. Präsentation bekommt bisher eine 1 mit Sternchen.
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