dixip  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 28.06.2020 13:50 Uhr
Thema: The Last of Us + Left Behind DLC (PS4) Antwort auf: Durchgezockt: Senf aus Festplatten für zwei Cent von membran
so, bin ich auch noch mal durch, auf "normal" und das erste Mal wieder seit 2013 auf der PS3. Da hab ich nach "normal" noch einen 2.Durchgang auf "Survivor" gestartet, aber schnell - beim ersten Klicker - die Segel gestrichen. Seitdem hab ich Last of Us nicht mehr angerührt.

Ich hab mich schnell für die Performance-Variante entschieden, also sauberes Bild und 60fps. Auf der PS3 sah das damals zwar sehr geil aus, lief aber erkennbar am Limit der Hardware. Macher meinte unten was, ob die Steuerung bei der Remastered-Variante angepasst wurde: Ich würde sagen nein, aber es fühlt sich imo mit 60fps und dem besseren PS4-Pad trotzdem etwas griffiger an.

Ich war vom Ende etwas irritiert: Ich hab mir das doch nur eingebildet, dass ich da noch mal ne Entscheidung treffen darf, was mit Ellie passiert??? Irgendwas in der Form hatte ich im Kopf, war in der PS4-Fassung nicht, und Google brachte auch keine Erkenntnisse bzgl. dem Original.... Hmmmmm... komisch.

Ansonsten beeindruckt die Charakterentwicklung auch heute noch, beim 2.Durchgang, wo man weiß, wo es hingeht. Joel + Ellie, das passt einfach, ohne dass es platt oder klischeeübersättigt wäre. Die Brutalität der beiden im Kampf ist so gerade noch glaubwürdig im Kontext.

Ich hab nicht zu viel geschlichen, sondern meine Waffen eingesetzt, passende Munition wurde immer nachgeliefert; das Spiel hilft hier also. Wieder haben mich die NPCs genervt, wenn ich doch geschlichen bin. Bill rennt um einen Steinblock um, hinter dem ich hocke, weil er keine Lücke zum hinhocken findet. Den Clicker ignoriert er, steht mir aber im Weg, wenn ich weiter will... Fand ich damals schon schwach, empfinde ich jetzt weiter als Atmosphärekiller.

Weniger krass fand ich die Aufteilung des Spiels in Actionsequenzen vs. Adventureabschnitten, wo man Zeug sammelt. Das hatte sich bei mir eher als brutal trennscharf eingebrannt, jetzt wirkte es deutlich harmonischer. Klar, wenn gequatscht wird, passiert nichts. Aber sonst war die Bedrohung immer da und nicht jede Kistenansammlung wurde gleich mit Gegneraufmarsch bedacht. Passt.
Kämpfe insgesamt gut und flüssig, auf "normal" spielt es sich eigentlich wie Uncharted, mit etwas mehr Wumms beim Waffenimpact.

Der Left Behind DLC liefert ein Element, was ich im Nachhinein im Hauptspiel vermisse: Kämpfe zwischen Infizierten und anderen Menschen, die man sogar aktiv triggert durch Lärm an der passenden Stelle. Gibt es im Hauptspiel gar nicht.

Der DLC liefert ein wenig mehr Background zu Ellie, was aber nicht so relevant für TLoU1 ist. Ansonsten ist es ein kurzer Happen, den man mal schnell wegzocken kann, mit eher weniger Action und mehr nur laufen und etwas reden.

In der Gesamteinschätzung würde ich Last of Us auch weiter an der Spitze der PS3-Produktionen von Sony sehen. Das ist schon ein verdammt starker Titel, trotz klarer Spielerführung und filmischer Struktur. Wegen letzterem würde ich auch "nur" eine 9/10 druntersetzen.
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