Carnivore  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 18.01.2020 12:51 Uhr
Thema: Terminator: Resistance (PS4, Xbox1, PC)
Ich weiß noch genau, wie ich, gerade 15 Jahre alt (unser Kino nahm es mit der Alterskontrolle nicht so genau. Wir konnte als Kinder völlig problemlos Pornos und Horrorfilme gucken), glücklich aus dem Kino kam und zu meinem Kumpel sagte: „Hoffentlich spielt der nächste Teil im Jahr 2029. Da wo die Menschen in einer postapokalyptischen Welt gegen Horden von Terminatoren kämpfen.“

So ist es dann ja nicht gekommen.
Dafür gibt es jetzt aber Terminator: Resistance. Das orientiert sich nämlich glücklicherweise nicht an dem ebenfalls im letzten Jahr erschienenen Film Terminator: Dark Fate, sondern spielt noch vor dem ersten Teil auf einer völlig zerstörten Erde.
Der T-1000 ist noch in der Entwicklung und so trifft man vorrangig auf den legendären T-800 (den Schwarzenegger seinerzeit darstellte) in Form eines Roboterskeletts.
Soweit, so gut. Schließlich haben mir die Fortsetzungen mit jedem Teil weniger gefallen. Wieso also nicht eine Geschichte die vor dem ganzen spielt.

Man beginnt die Geschichte als der einzige überlebender Soldat einer ansonsten völlig vernichteten Einheit und trifft auf ein paar Zivilisten auf der Flucht. Mit diesen macht man sich dann auf die Suche nach dem Widerstand, also anderen Soldaten, die gegen die Terminatoren kämpfen.
Soweit die Story bis hierher, denn allzu weit bin ich ehrlich gesagt noch nicht gekommen.

Die Charaktere denen man unterwegs begegnet haben Geschichten zu erzählen und sind nicht einfach nur Pappfiguren die als Füllmaterial dienen. Bei den Gesprächen hat man verschiedene Optionen und die gewählten Gesprächspfade sollen sich irgendwann auch noch auswirken. Wie oder was das sein soll ist bisher noch völlig offen.

Musik ist ja häufig das Erste was ich in einem Spiel ausmache, in diesem Fall aber nicht. Das Terminator Thema ist ein zeitloser Klassiker und was man im Hintergrund hört ist auch weniger Musik im herkömmlichen Sinne, als mehr beunruhigende Geräusche, die eine bedrohliche Stimmung vermitteln.

Die Gegner KI gilt ja als nicht besonders helle und das kann ich bestätigen. Verlieren Geschütze den Sichtkontakt zu einem „vergessen“ sie ziemlich schnell wieder, das da etwas war. Explodiert ein Gegner unter meinem Beschuss in der Nähe anderer Gegner, interessiert sie das häufig nicht. An anderen Stellen können die Gegner dagegen wieder sehr gut hören.
Andererseits ist man aber auch ziemlich verletzlich und man muß sich fragen, welche Chancen man realistisch hätte, wenn bei jedem Feuergefecht sofort alle anderen Gegner alarmiert, und ohne Unterlass jagd auf einen machen würden.
In Terminator: Resistance wird aber nicht nur geballert. Ich bin jetzt gerade an einer Stelle angekommen, an der man vielen T-800 begegnet und mit den Waffen die mir bisher zur Verfügung stehen hat man gegen diese überhaupt keine Chance. Also bleibt einem nichts anderes übrig, als sich an den Gegnern vorbei durch das Level zu schleichen und die Patrouillerouten der Gegner zu beobachten. Schleichen gehört nicht gerade zu meinen Lieblingsdisziplinen, ich muß aber zugeben, dass es in diesem Fall wirklich sehr spannend ist.

Die Level sind sehr schlauchig, bieten aber einiges an Abzweigungen, um alternative Wege zu ermöglichen. Außerdem gibt es überall viel zu entdecken, mit dem man dann wieder neue Gegenstände herstellen bzw. damit handeln kann.
Für abgeschlossene Missionen gibt es Erfahrungspunkte, die zu einer Verbesserung der Fähigkeiten bzw. einen größeren Rucksack eingelöst werden können. Im weiteren Verlauf wird wohl auch noch das Verbessern der Waffen möglich sein.

Optisch und auch von den Feuergefechten her ist das Spiel leider nur Durchschnitt, was mich persönlich aber nicht sonderlich stört. Denn trotz dem merklich kleinen Budgets wurde hier die Lizenz sehr gut genutzt. Man bemerkt, dass die Entwickler sich mit Liebe an die Vorlage gehalten haben und so kommt auch immer wieder zu Momenten, die auf die ersten beiden Filme anspielen.
Es handelt sich also nicht um eine der üblichen Lizenzgurken. Die Stimmung der ersten Filme wurde sehr gut eingefangen und das macht das Spiel trotz seiner technischen Rückständigkeit trotzdem zu einem guten und fesselndem Spiel.

***Diese Nachricht wurde von Carnivore am 18.01.2020 13:01 bearbeitet.***
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