dixip  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 28.12.2019 13:56 Uhr
Thema: Star Wars Battlefront II - Kampagne (PS4) Antwort auf: Durchgezockt: Senf aus Festplatten für zwei Cent von membran
Star Wars Battlefront hatte alles, was ein tolles Spiel braucht: Stormtroopler, Leia, Luke, Chewbacca, tolle Grafik, eine problemlose Steuerung, schöne Schauplätze, intensive Gefechte, großartige Multiplayer-Erfahrungen, eine atmosphärische Kampagne ach, Shit, das hatten sie ja weggelassen, weil braucht kein Mensch und ist eh alles nur noch Multiplayer. Solo durfte man bessere Trainingsmissionen absolvieren. Wie sich die Zeiten ändern, heute kommt Star Wars Jedi – Fallen Order ohne Multiplayer daher, nur Story. Den Weg dahin ebnete Star Wars Battlefront II. Das hatte alles, was Teil 1 hatte, mit mehr, und eben eine Story-Kampagne für Solospieler – und (fast) nur mit der hab ich mich befasst.

Spielmechanisch bleibt alles beim Alten, man hat einen 3rd-Person-Shooter, den man optional auch aus der Ego-Sicht spielen kann, aber nicht wirklich muss. Man ballert recht entspannt durch die Gegnerhorden, die Lebensenergie lädt sich nach kurzer Zeit wieder auf, wenn man nicht beschossen wird. Deckungsmechaniken gibt es nicht, man muss sich halt passend hinstellen. Die Story ist großartig: Es dreht sich alles um Iden Versio, Kommandantin der imperialen Spezialeinheit „Inferno Squad“. Die verhindert in ihrer ersten Mission, dass die Informationen über die Falle des Imperators in der Schlacht um Endor an die Rebellen gelangen, ist dann bei der Zerstörung des Todessterns (Star Wars VI) auf Endor unterwegs und macht dann eine weitere Entwicklung durch, die ihre Geschichte im Hauptspiel dann bis zu Geschehnissen im Umfeld von Star Wars VII weiterführt, im Addon sogar noch mit Anknüpfungspunkten Richtung Star Wars VIII – und ja, die Story gehört zum Kanon, ist so weit logisch und durchaus unterhaltsam.

Die Story ist zweifellos auch der Hauptgrund, das Spiel zu zocken. Die 12 Missionen (+3 Missionen im Resurrection-Addon; alles im normalen EA Access enthalten) erinnern in ihrem Ablauf schon arg an die Multiplayer-Schlachten. Die Levels sind linear, klettern oder Rätsel sind nicht angedacht, mal irgendwo Schalter aktivieren, ansonsten Gegner abballern, in größeren Mengen. Stellt man sich halbwegs geschickt an (Deckung nutzen, zwischendurch zurückziehen zum heilen) sollte man ohne größere Probleme durchkommen. Die KI ist doch eher unterirdisch, sie laufen planlos rum, verheddern sich auch mal in der Umgebung, da kommt wenig Gefechtsfeeling auf. Zwischendurch warten auch mal Fahrzeuge, die dann mühsamer zerstört werden müssen. Oh, und einige bekannte Figuren darf man in einzelnen Missionen auch übernehmen, ändert spielerisch aber wenig. Und wie im Multiplayer-Modus gibt es natürlich auch Fahrzeuge zum Selbersteuern. Mit X-Wing/Tie Fighter rumfliegen und Ziele ausschalten spielt sich unkompliziert und spaßig.

Also direkt zum Fazit: Schöne Story mit einigen Anknüpfungspunkten für Star Wars-Fans, daher auch für diese empfehlenswert. Spielerisch ist es sehr zugänglich, da kann jeder mit Spaß haben. Die Fassade ist hübsch, man darf halt keine größere Substanz erwarten. Multiplayer hab ich nicht gespielt, es war aber noch die Hochphase der Lootboxen und Sammelkarten.

6/10


SPOILER
Iden Versio wechselt direkt am Anfang zu den Rebellen, man kämpft also primär gegen das Imperium, was natürlich mehr Spaß macht, als das Böse zu spielen, wobei das am Anfang halt doch ein dicker Pluspunkt ist, dass man eben mal beim Imperium ist.
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