a gentle breeze  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 15.06.2019 14:13 Uhr
Thema: Out of the Breach Antwort auf: Into the Breath von RouWa
Passend zur Spielmechanik meine Timeline:

1. Session: Ist es Advance Wars? (nein)

Ich weiß, dass es kein Advance Wars Klon ist und bin neugierig und offen für das, was Subset Games da abgeliefert haben. Was, das ist kein Advance Wars Clone?! Vielleicht später.

2. & 3. Session: Der Aha-Effekt

Die erste Verwirrung hat sich gelegt. Die atmosphärische Titelmusik kann gewürdigt werden, dann geht's in den Mech, um die Welt zu retten. Langsam steige ich hinter die innovative, aber nicht intuitive Spielmechanik. Dann macht es "klick". In seinen besten Momenten gibt das Spiel einem das Gefühl wie ein Strategie-Ninja mit seinen Feinden zu spielen: Hier ein kleiner Schubs und es rast ein Käfer ins Meer, der eigentlich ein Hochhaus zerstören wollte. Dort bespucken sich zwei Viecher gegenseitig mit Säure, weil ich sie buchstäblich aus der Bahn geworfen habe, an einem anderen Ort verhindert ein fetter Brummer, dass sich ein weiterer durch den Boden gräbt. Meine anfängliche Skepsis wandelt sich in Interesse und schließlich zur Begeisterung. Auch die dynamischen Karten wissen zu gefallen, deren Topographie sich verändert, oder die andere Ideen bieten, die zeigen, wie viel Mühe man sich hier gemacht hat. Auch die kurzen Kommentare der geretteten Stadtbewohner sind ein nettes Detail. Was mir ebenfalls gefällt, ist die Einbettung von Spielabbruch, bzw. Neubeginn einer Karte in die Zeitreisende-Story.

4. Session: Out of the Breach

Irgendwann hat man das wenig spektakuläre Ende und die noch weniger spektakuläre Endsequenz gesehen und reibt sich die Augen. War's das? Das war's. Das Spiel funktioniert größtenteils gut und ist stimmungsvoll, aber so ganz zufrieden bin ich nicht, denn...

- Es gibt nicht mal ein Intro. Das Ende ist wie gesagt sehr mau.

- Zwischensequenzen wären mal nett gewesen. Bei diesem Pixellook hätte das den Graphiker nicht viel Zeit gekostet. Überhaupt mehr drumherum hätte ich mir schon gewünscht!!!!!!

- Die stupiden Krabbelviecher sind ganz nett, aber als Gegner ziemlich beliebig. Richtige Spannung will in dieser Hinsicht nicht aufkommen.

- Das Spiel ist 40% Strategie, 40% Puzzlespiel und 20% Rogue-like. Für mich frustrierend ist die Vorstellung bei einem Puzzler (was es irgendwie auch ist) irgendwann vor einer unlösbaren Aufgabe (/Karte) zu stehen. Dazu kann es aber kommen, wenn man sich (Rogue-Like) in eine Sackgasse manövriert. Einen alternativen Puzzle-Modus mit schweren aber lösbaren Karten, bei denen es nicht darauf ankommt, irgendwann besondere Piloten oder Waffen aufzusammeln, hätte ich z. B. geschätzt.

Zuletzt möchte ich bei aller Kritik noch festhalten, dass das Spiel auf jeden Fall spielenswert ist, auch wenn man dann für sich entscheidet, dass es nicht ganz das war, was man erwartet hatte. Es hat wohl keine so hohen Wellen geschlagen wie seinerzeit FTL, was bedauerlich ist. Von den Entwicklern wünsche ich mir noch viele weitere interessante Titel. Hier spricht Matthew Davis ausführlich über die Entwicklung von Into the Breach:

https://www.youtube.com/watch?v=s_I07Iq_2XM

***Diese Nachricht wurde von a gentle breeze am 15.06.2019 14:17 bearbeitet.***
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