membran  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 29.11.2018 10:39 Uhr
Thema: Re:Was mich an Fallout 76 am meisten nervt ist... Antwort auf: Was mich an Fallout 76 am meisten nervt ist... von Carnivore
>...der Preisverfall.
>Da ich als Fan nicht warten konnte kaufte ich es mir am Erscheinungstag für 69,- Euro.


Ja nun, beim Apotheker zu kaufen und vorher nicht bei CDkeys (haben teils auch Xbox und PS4 Codes) zu schauen, ist natürlich unterm Strich deine Entscheidung.

>Und 1,5 Wochen später kostet das nur noch 29,99?
>Wahrscheinlich gibt es das kurz vor Weihnachten für 9,99 und es kommt im Februar via PS+ als Bonusspiel.


F76 mag da einen neuen Rekord gesetzt haben (mit vielleicht einem Damage Control Hintergedanken), aber immer früher einsetzende Sales sind auch im Konsolenbereich auf dem Vormarsch. Ich habe jetzt keine Zeit, konkrete Beispiele rauszusuchen, aber in diesem Jahr waren -iirc- mehrere Neuerscheinungen 4 bis 6 Wochen nach Release in einem offiziellen Sale (also direkt XBL/PSN/Steam/Origin) und zwischen 33% und 50% reduziert.

Ist ja auch grundsätzlich keine schlechte Idee. Der Löwenanteil der Verkäufe ist vermutlich nach maximal 2 Wochen durch. Die ganze für's Marketing investierte Kohle hat das Spiel aber wenn nicht zwar nicht in aller, aber doch in vielen Mündern: es tauchen noch Threads dazu in den Foren auf, Artikel dazu auf den Spiele-News-Blogs und man sieht noch täglich Leute der eigenen Freundesliste im Spiel. Ich könnte mir vorstellen, dass eine spürbare Preissenkung zum Ende der "Wirksamkeit" der PR-Millionen hin nochmal einen ganzen Schwung neue Kundschaft und einen Batzen Kohle rein bringt. Vielleicht mehr, als wenn der gleiche Preisnachlass ein paar Monate später gekommen wäre und man in der Zwischenzeit eine verhältnismäßige Handvoll Spätkäufer geködert hätte, die sich Schnee von gestern zum Vollpreis gönnen. Das ist auch vermutlich eine Sache, die man mit einem entsprechendem Spreadsheet beantworten kann.

Das Problem ist nur, dass das die erste paar Male deutlich besser funktioniert als später. Beim ersten Mal sacken sie die Erstkäufer und die Sales-Zugreifer jeweils in maximal möglichen Zahlen ein. Beide Käufergruppen konnten es ja nicht ahnen, dass es so schnell so viel billiger würde. Jeder weiterer dieser Sales, der vom Kunden gefühlt zu früh kommen, pisst Vollpreiskäufer an und erzieht beide Käufergruppen zum Warten auf den immer früher kommenden Sale.

Das habe ich so vor einiger Zeit schon auf Steam beobachtet. Die nächste Stufe ist dann generelle Sales-Müdigkeit. Wenn die Sales so häufig im Jahr kommen, dass es einen überhaupt nicht groß juckt. Was auch damit zu tun hat, dass viele Leute eben wegen dieser häufigen Sales und hohen Reduzierungen eine riesige Digitalbibliothek aufgebaut haben, die zu 90% aus Backlog besteht. Auf /r/Games hatte ich letztens von einem gelesen, der meinte, dass eine Steam-Bibliothek eine gewisse kritische Masse erreichen kann, ab der der Besitzer ein Stück weit resigniert und sich der Kreis letzlich schließt: Sales werden ignoriert und neue Spiele kommen nur noch ganz gezielt hinzu. Oft sind das Neuerscheinungen, auf die man gerade richtig Bock hat. Und die dann, Überraschung, dann zum Vollpreis und Day 1.

>Und ich kam bis dahin noch nicht mal so richtig dazu das zu zocken.

Lerne daraus und kaufe Spiele nur dann, wenn du vorhast, sie auch zu spielen. Das wird immer billiger sein. Und nein, ich muss mich nicht an meine eigenen tollen Ratschläge halten.
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