Macher  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 31.08.2018 15:38 Uhr
Thema: Der Miesmacher Antwort auf: Kurwa Matrix 2077 von Fuse
Das wird bestimmt unterm Strich ein gutes Spiel. Wenn man aber den Anspruch erhebt, dass es was besonderes wird, dann sehe ich das nicht.

Es sieht einfach nicht so toll aus. Die Größenverhältnisse der Objekte in der Umgebung stimmen meist nicht. Die Passanten teilen zu 80% die gleiche Animation und rotieren(!) bei Richtungsänderungen statt die Füße richtig hinzustellen um zu drehen. Immerhin können sie im Gegensatz zu AC Syndicate Treppen hochlaufen. Das sind jetzt keine Probleme, die andere Spiele nicht haben, aber es hebt sich halt nicht ab.

Die Umgebungen in Rage 1 sehen für mich besser aus und das meine ich jetzt völlig ohne Übertreibung. Dort haben die Grafiker direkt an die Umgebung gearbeitet, während in anderen Spielen (und Cyberpunk) meist die Objekte getrennt erstellt werden und im Nachhinein von den Leveldesignern in die Welt gesetzt werden. Das Ergebnis ist, dass die Umgebungen dann in Cyberpunk "leveldesigny" aussehen, es nicht so aussieht, als ob Leute dort leben, sich Dreck an den richtigen Stellen sammelt und so weiter.

Wenn wir schon bei Rage sind, es ist schön, dass wir wieder zum pre-Call-of-Duty Standard von 1999 zurückkehren, wo die Waffen in Videospielen interessantere Eigenschaften haben als geradeaus schießen zu können, aber wenn ich mich zwischen Cyberpunk und Rage 2 entscheiden müsste, würde ich sofort zu letzterem greifen. Man kann die Auseinandersetzungen von Cyberpunk als methodischer betrachten, wenn man so will. Für mich sind sie im Vergleich schnarchig (aber natürlich immer noch besser als Battlefield XY). Dass Rage 2 auf einer PS4 Pro mit 60 FPS läuft und Cyberpunk auf dem stärksten PC, den man heute überhaupt kaufen kann, mit 30 ist auch besorgniserregend. Es sieht einfach nicht danach aus, dass es die Ansprüche an die Hardware gerechtfertigt.

Last but not least, Jackie soll sterben. Er ist ununterbrochen eine Mischung aus peinlich und lästig. Ich habe mal einen Artikel gelesen, der erklärt, warum die Autoren bilinguale Leute nicht verstehen. Den finde ich aber nicht mehr. Zusammengefasst ist es so, dass man meist unfreiwillig zur Muttersprache zurückgreift, wenn man sich nicht daran hindern kann. Man nimmt nicht die vier spanischen Lieblingswörter von Leuten, die die Sprache nicht sprechen, und macht sie in jedem zweiten Satz rein.

Also, sieht ganz gut aus. Das einzig beeindruckende am Spiel ist die Menge an Inhalt. Das war's aber auch.

Der Macher
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