Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 18.07.2018 06:15 Uhr
Thema: Re:Fartnite - Why can't we just all bläh together? Antwort auf: Re:Fartnite - Why can't we just all bläh together? von turzilla
>A propos... Yuna sagt, das zocken ihre Kumpels und Kumpeletten. Was ich von dem Spiel gesehen habe ist aber in meinen Augen eher nicht für Elfjährige. Sie meint, davon gibt es verschiedene Versionen?

Für Switch gibt es nur den F2P-Modus "Battle Royale". Spielen ist umsonst, es gibt keine Lootboxen - dafür Items (Cosmetics allesamt) die man für Gummipunkte kaufen kann. Es gibt "Battle Passes", welche einem Zugang zu mehr Loot durch Levelaufstieg öffnen und für die jeweilige Season gelten (Die derzeitige hat vor ein paar Tagen angefangen). Seasons sind zehn Wochen lang. Theoretisch kann man mit F2P auch Gummipunkte verdienen, aber das wäre dann Kinderarbeit und man hätte in einem Run nichtmal das Geld für nen Battle Pass zusammen. Ich hab zwei mal den Battle Pass geholt, jeweils mit Nintendo-Rabatt - bei Zehn-Euro-Käufen sind Rabatte über drei Euro irgendwas natürlich nett. Ich hab vielleicht 18 Euro ausgegeben: 2x 1000 "V-Bucks" für die Battlepasses, die je 950 kosten, und 1x das Starterkit, mit dem man eine Gratisskin, einen gratis Backpack und 600 Bucks bekommt und zusammen mit dem jetzt schon erspielten Spaßgeld genügend V-Bucks für die nächste Season und wenn ich in den nächsten zwei Monaten nochmal drei vier Sessions spiele auch für die danach. Also wenn ich dann noch Bock drauf habe, brauche ich erst irgendwann 2019 wieder Geld ausgeben für V-Bucks, und wenn ich zuwenig Spiele bis dahin, dann isses halt so. Dann hab ich wohl auch keinen Bock. Andererseits, die Bucks laufen auch nicht weg, mal gucken.

Die Bezahlinfrastruktur ist schon nicht doof und das eigentlich brilliante an dem Spiel, weil man sich mit den Battlepasses auch Solo-Motivation "kauft", nämlich Objectives, für die es Belohnungen gibt. Natürlich ist das Spiel auch gut, aber PUBG bspw. kackt nicht zuletzt deswegen hart ab, weil sie zwar irgendwo im Raum ne Karotte aufgestellt haben, aber keine Angel, und der Raum ist komplett dunkel und vielleicht ist die Banane auch zwischen die Diele gefallen und für niemanden erreichbar. Was ich sagen will: Es gibt keine kurzzeit- bzw. langzeitmotivation in PUBG.

Ich hab allein dieses Jahr schon deutlich weniger Spaß gehabt mit deutlich teureren Spielen (God of War bspw.: 70 Euro im Geschäft, fünf bis sieben Stunden oder so gespielt, dann nie wieder angerührt). Fortnite hab ich mittlerweile locker 30 Stunden auf der Uhr (Die Zeit auf der Switch bildet nur die Zeit ab, die ich es auf der Switch gezockt hab).

Aber warum sollte dich das interessieren, ich glaube die Frage ist eher, ob ein Spiel, das unverhohlen davon handelt, dass sich hundert Leute auf einer Insel gegenseitig umbringen, für Elfjährige geeignet ist. Ich bin der letzte, der diese Frage beantworten sollte, weil ich ja keine Kinder habe, es ist aber vom ganzen Aussehen her auf die geschmacklichen Vorlieben eher jüngerer Spieler gemünzt. Es gibt kein Blut, es gibt keine ULTRAREALISTISCHEN Todesanimationen, der Look ist Dreamworks-Animation-CGI-Trickfilm-mäßig cartoony, alle Figuren haben entweder einen aggressiv "zeitgeistigen" Look (Bustin-Jieber-Undercuts und K-Pop-Westen usw. usf.). Wie immer die Einschränkung, dass ich mit der Distanz eines Erwachsenen natürlich in einem abstrakten Raum die "Cleverness" der Art und Weise, wie sich das Spiel finanziert, loben kann, sowas aber für die Gehirne junger Menschen eventuell nicht so geil ist, gewissen Belohnungsmechanismen so früh im Leben zu begegnen. Oder vielleicht ist das sogar ganz gut, wenn die Kinder clever sind und von selber kapieren, das 20 Euro für eine Skin und ein Mining Tool (Skin für die Axt, die man in Fortnite für alles mögliche braucht) fucking geisteskranker Bullshit sind.

***Diese Nachricht wurde von Felix Deutschland am 18.07.2018 06:22 bearbeitet.***
< Auf diese Nachricht antworten >