Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 03.05.2018 16:14 Uhr
Thema: Re:Platz 1 im iOS App Store Antwort auf: Re:Platz 1 im iOS App Store von membran
>>Die komödiantischen Genies von Penny Arcade
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>Also wenigsten hier musste ich kichern.
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>[https://i.imgur.com/aEtTtte.png]


Es ist nichtmal ein Witz! Ausserdem weiß sein Zeichner nicht, was Transgender sind.

>>Aber die Stelle mit den Ranken, die Sterling zitiert, schreit eigentlich schon nach staatlicher Regulation. Wirds aber nicht geben, in den USA werden Verbraucherrechte (Und die dafür zuständige Bundesbehörde) eher abgeschafft. Die EU könnte sich auf was regulatorisches einigen, aber die haben zur Zeit anderswo zu tun.
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>Wohl wahr. Und ich weiß wirklich nicht, ob ich eine staatliche Regulierung haben wollen würde, am Ende nutzen sie das mal als Anlass zum Großreinemachen und räumen mal so richtig auf, broad strokes.


Es muss irgendeine Form von ordnungspolitischem Eingreifen geben, sonst können wir genausogut Achtjährige auf die Pferderennbahn lassen. Aber die Bedenken sind gerechtfertigt, weil man schon diesem belgischen Vorhaben anmerkt, dass die Leute, die diese Regelungen formulieren, nicht wirklich genau wissen, _was_ sie da regulieren. Dürfen Belgier kein CS:GO spielen, weil das Spiel einen externen Graumarkt mit Waffenskin-Wetten hat? Solche Sachen. Die ESRB-Kennzeichnung für "Paid Content" (oder auf welche wachsweiche Floskel man sich am Ende geeinigt hat) geht ja in die andere Richtung nach hinten los, indem sie quasi alle Spiele betrifft, aber eben auch nicht mehr ist als eine "Inhaltsangabe".

Andererseits, was wäre das Problem, mit der Kettensäge an das Problem zu gehen und zu sagen "Bereits bezahlte Spielesoftware darf kein zusätzliches Geld für reinen Spielfortschritt und glückspielähnliche Spielelemente verlangen"? Auf europäischer Ebene müssen das ja nichtmal alle Länder einzeln prüfen, da reichen PEGI und USK eigentlich aus. Für Mobile-Titel müssen halt Google und Apple Sorge tragen und entsprechend ihre Store-Richtlinien anpassen. Bish bash bosh.

>Die Scheiße hat halt auch schon hart auf "richtige" Spiele und Plattformen abgefärbt. Es wäre halt zu begrüßen, wenn die Publisher-Knechte es einfach mal nicht allzu bunt trieben und ein wenig Um- und Rücksicht walten lassen, aber das ist natürlich ein frommer Wunsch, vor allem in der mobilen Waljagd.
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>Wie Sterling immer gerne mal fallen lässt, sie wollen nicht ordentlich Geld verdienen, sie wollen alles Geld in der Welt verdienen. Gut, das ist natürlich das ultimative Ziel jedes Unternehmens, aber hier wird auf dem Weg dorthin einfach auf alles geschissen. Das Unglaubliche ist dann halt, dass es funktioniert.


Nintendos neuer CEO übrigens auch deswegen im Amt, weil er scheinbar sehr viele kluge Ideen für kontinuierliche Monetarisierungsmethoden besitzt. Muahahahahaha.

>Dass die Gesetzgeber seelig seit einer Dekade pennen. Dass die Spielerschaft - und ich glaube nichtmal, dass das nur der Nachwuchs ist - schon so konditioniert sind, dass sie diese Free-to-Wait-Kackgames schlicht akzeptieren, wo man nur auf irgendwelchen Mist mit dem Finger drückt, um irgendwelche Balken zu füllen, und das Meta-Game irgendwie ist, möglichst effizient das Spiel zu zocken, ohne sich vom Spiel ins Geldausgeben mindfucken zu lassen. Dass dieses F2P Kackmodell trotz einstelliger Conversion Rate auf Milliardengewinne kommt, weil es auf Skalierung und zigmillionenfache Downloads ausgelegt ist, um Kohle aus einem kleinen Prozentsatz der Kundschaft zu pressen, in Summen, die in keinem Verhältnis zum "Spiel" stehen.
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>Ich bin mal gespannt, ob das Spiel ein Medienecho zum Thema auslösen kann und einen Kotsturm wie zu Battlefront II, aus dem echte Konsequenzen folgten;


Nee. Ich bin aber auf EAs PK bei der E3 gespannt, das wird ultraharter Cringe, für alle Beteiligten. Jetzt schon mein Highlight! Die Jahre davor immer mit die ärgerlichsten Schlafwagenveranstaltungen, aber jetzt könnte ich gar nicht sagen, was da überhaupt passieren wird. Söderlund, dieser gelackte Engländer, Hoop Gawd und ein paar Youtube-Stars, wie sie sich stumm auf der Bühne verbeugen, wie japanische Banker in den 90ern? Einfach denselben Stiefel runterrocken wie die letzten Jahre? Den 17/18-Fail mit SPAß UND GUTER LAUNE überspielen zu versuchen? Sie können eigentlich gar nichts mehr richtig machen an dem Punkt, deswegen wird es wahrscheinlich eine Mischung aus ALLEM. Aber es wäre geil, mal so ne E3-PK vor angekarrtem Klatschvieh eskalieren zu sehen, Heimpublikum wie bei nem Bundesligaabsteiger, Hass, höhnisches Gelächter und Stinkefinger!

Was aber bisher vom Lineup geleaked ist (Battlefield WW2, Sequel zu dem Puzzle Plattformer mit diesem Wollgarn-Viech) klingt aber nach "eingeschlafene Füße". Wie gesagt, es kann eigentlich nur schlimm und unangenehm werden. Hahahahahahahaha!

>Harry Potter als Marke ist groß genug, die Psychoabzocke perfide genug, die MTX-Preise hoch genug (best value $99,99, lel), das eigentliche "Gameplay" im schon beleidigend banal genug und die entsprechenden Aufregerszenen wie die Erstickungs-Nummer plakativ genug, dass das Potenzial dazu da ist. Aber derzeit scheint es so, als würde das verpuffen.
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>Nunja, ich habe zum Glück noch soviel Zeug in meinem Backlog, dass die nächsten Jahre darin überwintern kann und hier und da ein paar neue Releases rauspicken kann, die meiner Vorstellung von "Spiel gegen Geld" entsprechen. Es ist echt bizarr, in welche Richtung sich der Spielemarkt entwickelt hat. Und ich hasse diese Games as a Service Nummer.


Och, kommt drauf an. Ein 20-Euro-Spiel wie Ghost Recon zwei Jahre hinweg supportet zu sehen ist echt okay. Wenns funktioniert, gut. Wenns nicht funktioniert, haben halt alle Spieler ihre Wette auf eine lebendige Online-Community verloren. Aber du kannst die Uhr was die Vernetztheit von Games angeht nicht zurückdrehen. Es wäre nur geil, wenn Entwickler dahingehend mal mehr innovieren würden (und nicht die fucking Rechnungsabteilung plötzlich die Reward Loops designed).
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