membran  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 03.05.2018 09:16 Uhr
Thema: Re:Platz 1 im iOS App Store Antwort auf: Re:Platz 1 im iOS App Store von Felix Deutschland
>Die komödiantischen Genies von Penny Arcade

Also wenigsten hier musste ich kichern.



>Aber die Stelle mit den Ranken, die Sterling zitiert, schreit eigentlich schon nach staatlicher Regulation. Wirds aber nicht geben, in den USA werden Verbraucherrechte (Und die dafür zuständige Bundesbehörde) eher abgeschafft. Die EU könnte sich auf was regulatorisches einigen, aber die haben zur Zeit anderswo zu tun.

Wohl wahr. Und ich weiß wirklich nicht, ob ich eine staatliche Regulierung haben wollen würde, am Ende nutzen sie das mal als Anlass zum Großreinemachen und räumen mal so richtig auf, broad strokes. Die Scheiße hat halt auch schon hart auf "richtige" Spiele und Plattformen abgefärbt. Es wäre halt zu begrüßen, wenn die Publisher-Knechte es einfach mal nicht allzu bunt trieben und ein wenig Um- und Rücksicht walten lassen, aber das ist natürlich ein frommer Wunsch, vor allem in der mobilen Waljagd.

Wie Sterling immer gerne mal fallen lässt, sie wollen nicht ordentlich Geld verdienen, sie wollen alles Geld in der Welt verdienen. Gut, das ist natürlich das ultimative Ziel jedes Unternehmens, aber hier wird auf dem Weg dorthin einfach auf alles geschissen. Das Unglaubliche ist dann halt, dass es funktioniert. Dass die Gesetzgeber seelig seit einer Dekade pennen. Dass die Spielerschaft - und ich glaube nichtmal, dass das nur der Nachwuchs ist - schon so konditioniert sind, dass sie diese Free-to-Wait-Kackgames schlicht akzeptieren, wo man nur auf irgendwelchen Mist mit dem Finger drückt, um irgendwelche Balken zu füllen, und das Meta-Game irgendwie ist, möglichst effizient das Spiel zu zocken, ohne sich vom Spiel ins Geldausgeben mindfucken zu lassen. Dass dieses F2P Kackmodell trotz einstelliger Conversion Rate auf Milliardengewinne kommt, weil es auf Skalierung und zigmillionenfache Downloads ausgelegt ist, um Kohle aus einem kleinen Prozentsatz der Kundschaft zu pressen, in Summen, die in keinem Verhältnis zum "Spiel" stehen.

Ich bin mal gespannt, ob das Spiel ein Medienecho zum Thema auslösen kann und einen Kotsturm wie zu Battlefront II, aus dem echte Konsequenzen folgten; Harry Potter als Marke ist groß genug, die Psychoabzocke perfide genug, die MTX-Preise hoch genug (best value $99,99, lel), das eigentliche "Gameplay" im schon beleidigend banal genug und die entsprechenden Aufregerszenen wie die Erstickungs-Nummer plakativ genug, dass das Potenzial dazu da ist. Aber derzeit scheint es so, als würde das verpuffen.

Nunja, ich habe zum Glück noch soviel Zeug in meinem Backlog, dass die nächsten Jahre darin überwintern kann und hier und da ein paar neue Releases rauspicken kann, die meiner Vorstellung von "Spiel gegen Geld" entsprechen. Es ist echt bizarr, in welche Richtung sich der Spielemarkt entwickelt hat. Und ich hasse diese Games as a Service Nummer.
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