dixip  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 22.04.2018 16:26 Uhr
Thema: Late Shift + Shantae and the Pirate´s Curse Antwort auf: Durchgezockt: Senf aus Festplatten für zwei Cent von membran
nutze grad mal 1 Probemonat Game Pass (Sea of Thieves hat mich gute 13 Minuten lang interessiert...., Wasser ist so cool wie seit Wave Race 64 nicht mehr), endlich wieder seelige "hier hast du ne Pappbox mit 10 Disketten mit wahllos kopierten Games"-Gefühlen, wenn man sich durch das manierliche Angebot klickt.

Meine Wahl fiel bisher auf Late Shift, einem interactive Movie, der seine Interaktivität schon noch weiter zurückfährt als das Telltales The Walking Dead damals machte. Heißt, primär Film gucken, dazu mal "A oder B"-Entscheidungen treffen, die rudimentär den nächsten Filmschnippsel bestimmen. Dafür ist der Film jetzt nicht so schlecht. Klar, man sieht an einigen Stellen schon das begrenzte Budget und die Schauspieler sind durch die Bank eher mäßig, aber die Geschichte entwickelt eine gewisse Spannung, grad dadurch, dass man selbst so ein wenig mitbestimmt, was passiert. Finde ich nachwievor faszinierend, dass selbst durch diese begrenzten Einflussmöglichkeiten die Immersion doch gleich gehörig zulegt. Beim 2.Mal spielen gucken zerbricht das natürlich noch mehr, aber der erste Gang war für mich sehr motivierend.

6/10



Shantae and the Pirate´s Curse
ist so ein Ding, was immer an mir vorbeigegangen ist, zumal ich bei "Metroidvania" nicht gleich komplett ausraste. Man könnte bei dem Titel freundlich von "klassisch" reden oder knallhart ein "altbacken" erklären. Die Mechaniken sind solide, die Levelerforschung mit mehr Ausrüstung wirkt eher wie gezwungenes Backtracking als lustiges Erforschen. Der Schwierigkeitsgrad schwankt munter, weil primär die Trefferwirkung arg ausgewürfelt wirkt. Dazu gibt es diverse Nervfaktoren (leere Lebensleiste = Neustart des letzten Speicherpunkts, inkl. Verlust aller Sammelsachen bis dahin /// Timing von Plattformen und Gegnern /// nicht immer klare Führung des Spielers /// Doppelbelegung von Tasten...), die jede aufkommende Euphorie gleich wieder im Keim ersticken. Der Pixellook erinnert sehr an goldene SNES-Zeiten, die Musik ist teils super, die Dialoge haben ein wenig selbstironischen Charme. Also gute Zutaten, nicht ganz fein zusammengeworfen, trotzdem nette Hüpfkost.

6/10
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