Macher  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 25.11.2017 06:13 Uhr
Thema: Re:Sechsundvierzig Euro habe ich dafür bezahlt Antwort auf: Re:Sechsundvierzig Euro habe ich dafür bezahlt von Icheherntion
>>>Keiner ist auf andere Einahmequellen angewiesen. Die Geschichte von "AAA Spiele lassen sich ohne Microtransactions gar nicht mehr finanzieren" ist doch schon längst debunked.
>>
>>Wo?
>
>Überall.


Ist notiert.

>>GTA ist eine Randerscheinung, weil es nach 4 Jahren immer noch in den Top 10 der Verkaufscharts ist. Du kannst nicht den absoluten Extremfall nehmen (hier ist "Rand" wirklich angebracht, weil es absolut nichts vergleichbares gibt)
>
>Außer FIFA


Come on! Ich schreibe GTA ist nicht die Realität, mit der der Großteil der Industrie konfrontiert wird und du kommst mir mit FIFA?

>Madden, NBA2k, Shadow of War, Ubi's große Serien und allen anderen großen Titeln, die mit MTX Milliarden machen. Immer dran denken: Milliarden, nicht Millionen. Und Du brauchst jetzt keine Beispiele zu suchen, die keine Milliarden machen, mir ist klar, dass nicht alle Milliarden damit verdienen, aber auch Ubi hat erst unlängst gemeldet, dass sie inzwischen mehr mit MTX bzw. DLC verdienen, als mit den Spielen. Und kein großer Titel von ihnen verkauft sich schlecht genug, um auf MTX angewiesen zu sein. Die Produktionskosten der Spiele spielen da also längst keine Rolle mehr. Zumal sie durch steigende digitale Verkäufe immer mehr pro Verkauf rausholen als früher mit physikalischen Medien.

Lass uns mal auf die Zahlen schauen, die "überall" stehen:
[https://globenewswire.com/news-release/2017/05/16/985602/0/en/UBISOFT-REPORTS-FULL-YEAR-2016-17-SALES-AND-EARNINGS-FIGURES.html]


In € millions                  2016-17    2015-16
Sales                          1,459.9    1,394.0?
Non-IFRS operating income      237.7      169.0?
IFRS operating income          175.8      136.8?


Wie lässt sich das mit deinem Absatz oben vereinbaren? Ihr Gewinn ist ~15% von ihrem Umsatz aber sie sind nicht auf die Hälfte ihrer Umsätze angewiesen?

>>Hast du jetzt echt den großen Publishern vorgeworfen, hohe Risiken einzugehen?
>
>Im Sinne von "wir blähen Spiele unnötig auf und hoffen auf Gewinnmaximierung", ja. Nicht im Sinne von "Wir riskieren mal was neues" was aus dem Kontext eigentlich klar sein sollte.


Oder im Sinne von "Wir nehmen das, was meiner Rationalisierung am besten dient, und es ist überhaupt nicht so, dass es am wenigsten risikoreich ist, am meisten Geld in Fortsetzungen erfolgreicher Spiele reinzustecken."

>Aber Risiko ist vielleicht wirklich das falsche Wort, denn auch mit den steigenden Kosten durch das Aufblähen des Contents, riskieren sie eigentlich nichts, weil sie immer noch genug verdienen.
>
>>Nochmal: Amiibos. Dann verkaufen die ein Expansion Pack für Zelda, das 10€ oder so kostet, einen Endloskampfmodus anbietet, ein paar Kostüme und eine zusätzlich Schwierigkeitsstufe.
>
>Was ich jetzt beides nicht unter kastrierte Spiele, die man erst noch fertigkaufen muss oder die einen durch langsamen Fortschritt zu MTX verführen wollen, einsortieren würde. Die kritisierten Spiele fühlen sich dagegen an wie (schlechte) Free to Play-Spiele, während man bei Nintendo einfach ein Spiel kauft und gut. Mein letzter großer Nintendo-Titel war Mario Kart 8 und das hatte im Basis-Spiel schon mehr Strecken als jeder seiner Vorgänger IIRC. Da kann man ihnen auch keinen Vorwurf wegen zusätzlichen Strecken machen.


Fassen wir zusammen: AAA Spiele sind zu groß ("aufgebläht") und gleichzeitig zu klein ("kastriert"). Dass UbiSoft so viel verdient, dass sie keine zusätzliche Einnahmequellen brauchen, steht "überall" außer in ihren Berichten an ihren Aktionären. Wenn andere Publisher ihre Spiele nicht finanzieren können, sollen sie sich bei ihren Ausgaben mehr an Nintendo orientieren, die technologisch im Jahr 2008 sind; du wirst aber der erste im Forum sein, der eine GTX1180 Ti kauft. Und irgendwo steht noch drin, welcher Download sich bei dir wie anfühlt.

Du wirst sehen, dass ich nirgendwo in dem Thread (Micro)transactions oder Lootboxes oder das aktuelle Vorgehen von irgendeinem Publisher verteidigt habe. Das einzige, worauf ich mit meiner Ursprungsantwort hinweisen wollte, ist, dass gestiegene Kosten von Spielentwicklung ein diskussionswürdiges Problem ist, bei dem man mit der automatischen Verteufelung aller Zusatzinhalte nicht weiterkommt. Aber eine nüchterne Diskussion ist wohl zu viel verlangt.

Der Macher
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