Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 16.11.2017 16:12 Uhr
Thema: Re:Auf der Basis braucht man nicht zu diskutieren, Felix. Antwort auf: Re:Auf der Basis braucht man nicht zu diskutieren, Felix. von Felix Deutschland
>>Aber ich kürz das jetzt mal ab, anstatt auf alle Passagen aller deiner Postings hier im Ast einzeln einzugehen, da man deine Aussage ja - so glaube ich - wie folgt zusammendampfen kann: "Gibt ja wohl wirklich Wichtigeres auf der Welt als unzensierte Trash-FPS".
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>Wenn man es sich SEHR einfach machen will, dann kann man das. Mein Punkt beinhaltet aber auch die These, dass es in Wolfenstein 2 weitaus interessantere Sachen zu finden und zu analysieren gibt als die fucking Hakenkreuze. Kurz gesagt: Wenn du Hakenkreuze in Spielen willst, weil Spiele = Kultur, musst du halt die Ochsentour auf dich nehmen und Spiele eben wie Kultur behandeln, in dem man sich differenzierte und vielschichtige Gedanken darüber macht, über Jahre hinweg. Stattdessen beschwert man sich nur über fehlende Hakenkreuze und wundert sich, dass man nicht im Schweinsgallop dasselbe gesellschaftliche Standing wie Film, Theater oder Pfahlsitzen genießt. Das funktioniert so nicht, und vor allem nicht, indem man ständig nölig den Anspruch stellt, ohne diesen durch jahrelangen, ernsthaft und tiefgehend geführten inhaltlichen Diskurs zu rechtfertigen. DARAUF will ich hinaus. Wenn du darüber abrangieren willst, das ich das ganze Thema pauschal als unwichtigen Kokolores abtue, bitte. Aber ich hätte dann sicherlich nicht die ganzen Worte daran verschwendet, die man dann so wohlfeil ignorieren kann.


Was MIR diese ganze "Debatte" in Deutschland zeigt ist, dass die Leute, die Artikel gegen Geld über Spiele in diesem Land schreiben, oft überhaupt keinen Background aus dringend notwendiger Bildung besitzen, der nötig ist, um die Art von Diskurs über das Medium zu führen, damit der Mainstream bis hin zum Gesetzgeber sieht, dass es kein Problem ist, das Verbot verfassungsfeindlicher Symbole in dem Medium zu lockern. Du hast nur irgendwelche Dullis, die über Verbote nölen, und wenn sie für sowas wie die taz schreiben, was ja sogar teilweise noch auf Papier gedruckt wird, dann macht man das ganze seriös durch Zitate und Interviewausrisse. Was ja super ist, aber trotzdem nicht das tut, was wirklich geil wäre: Eine inhaltliche Beschäftigung mit Wolfenstein 2 über dieses "Aufregerthema" hinaus, denn es gibt weißgott viel zu finden. Stattdessen wird etwas, das um Gottes Willen als ein Werk in der Tradition von Roger Corman rezipiert und analysiert werden sollte, durch relativ bräsiges Agenda-Pushing implizit hingestellt als sowas vom Range eines "Jakob der Lügner" oder so, und das ist... einfach "falsch" auf so vielen Ebenen.

Es gibt keinen Georg Seeßlen für Games. Es bräuchte so jemanden dringend, aber es gibt ihn schlicht nicht. Nicht zuletzt, weil du damit keine müde Mark zu deinem Lebenserhalt erwitschaften könntest.

Edit: Ups, sollte eigentlich ein Edit werden. Naja, was solls.

***Diese Nachricht wurde von Felix Deutschland am 16.11.2017 16:14 bearbeitet.***
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