Bonk  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 30.10.2017 12:52 Uhr
Thema: Re:Also ich weiß nicht, ich weiß nicht Antwort auf: Also ich weiß nicht, ich weiß nicht von membran
>Mit den ganzen Jubelarien allerorts kann ich nicht so einfach mitgehen (bin gerade Welt 8 oder so). Es ist natürlich ohne Frage ein herausragendes JnR (wenig verwunderlich bei einem Mario - selbst die schwächeren Marios sind der meisten Konkurrenz voraus; wir haben hier wieder das komplette Mario 64er Moveset mit zusätzlichem Cappy-Kram, das alleine langt schon für ein solides JnR, egal, welche Level man damit bezwingen müsste) und ich werd's durchzocken und mich hier und da an Komplettierung versuchen, aber es reißt uns hier nicht komplett vom Hocker. Meckern auf hohem Niveau, sicherlich - meine Spezialität!

Mal vorab: ich finde es großartig! Die ersten paar Stunden wäre ich einiges von dem, was Du geschrieben hast noch in Teilen mitgegangen. Mit zunehmender Spieldauer brennt das Spiel aber ein derartiges Feuerwerk ab, dass ich - und das mittlerweile sehr selten vor - komplett die Zeit vergessen habe und mit der Story an einem Wochenende durch bin.

>Es ist auch ziemlich schwer in Worte zu fassen, *was* uns daran nicht so recht schmeckt, aber es ist wohl eine Mischung aus Elementen, die so noch nicht in einem Mario drin war und von anderen als sich beißend mit dem Rest des Spiels beschrieben wurden und iirc auch eine meiner Befürchtungen im Vorfeld waren, nachdem ich den Trailer gesehen habe. Wir haben dann wirklich versucht, uns drauf einzulassen, aber von einem von uns beiden kam immer wieder der gleiche Kommentar: "Das wirkt irgendwie seltsam. Das passt irgendwie nicht". Die Gras-Textur im Waldlevel, der Dinosaurier im ersten Level, die Menschen... ganz New Donk City. Man möchte sagen... das passt doch alles nicht zu einem Mario Game? Aber es ist ab sofort wie ein Mario Game, weil's in einem Mario Game vorkommt. Hm.
Zu Anfang ist das strange aber ich finde schon, dass Odyssey sich die Themen zu eigen macht und es zunehmend normaler wird, dass er sich zunehmend in unterschiedlichsten Welten bewegt. Selbst New Donk City kam mir bei weitem nicht so fremd/unpassend vor, wie ich das nach den Videos noch gedacht hätte bzw. eigentlich gar nicht. Klar ist ein wenig die Homogenität auf der Strecke geblieben aber andererseits hat man sich jahrelang darüber aufgeregt, wie samey doch die Welten sind und jetzt sind sie da halt komplett in die Vollen gegangen. Aus meiner Sicht klappt das auch und die Welten, über die man diskutieren kann sind vielleicht New Donk City und noch eine...

>Ähnlich verhält es sich mit der Musik. Die allermeiste Zeit - bis auf paar Throwback-Momente - sind es keine Mario-Tunes. Klar sind auch ein paar Ohrwürmer dabei (z.B. die Gitarrenmelodie in dem Waldlevel.. argh!), aber die Mario Titel hatten bislang immer einen charakteristische Musikuntermalung, da hat man einen neuen Song in einem Mario gehört und obwohl der neu war, hatte der sofort dieses "Mario-Feeling". Das fehlt imo bei den Songs in Odyssey schmerzlich und Musik ist eben ein wichtiger Grundpfeiler dafür, wie ein Spiel wirkt. In diesem Fall eben leicht schräg.

Finde ich überhaupt nicht. Ich finde sie weltklasse und im Bereich der 3D-Marios haben sie schon mit Mario Sunshine (z.T. lupenreiner Jazz) und auch Mario Kart 8 die Musik komplett weiterentwickelt. Da ist Odyssey meines Erachtens komplett in einer Linie und ich finde, es sind fantastische wirklich ins Ohr gehende Kompositionen dabei (Wooden Kingdom, Bowsers Festung on the top of my head).

>Jetzt könnte ich noch was zu den alternativen Unlock-Kostümen von Mario erzählen, die diesen schrägen Eindruck noch weiter verstärken (Cardshark-Magician-Mario, Al-Capone-Mario, Nippel-Mario...), aber da das völlig optional ist und man weiterhin in der altbekannten Latzhose rumrennen kann, solls mir egal sein.

Ich hab sie nur wenig genutzt und bräuchte es jetzt nicht. Sie haben es aber mit einer unglaublichen Detailverliebtheit gelöst (unterschiedliche Hüte haben z.T. unterschiedliche Sounds etc.) und Bowser mit einem Clownskostüm gegenüber zu stehen, hatte schon was...

>Bliebe noch das Game- und Leveldesign und daran haben wir uns mehr und mehr gerieben. Dass es keine klassischen Powerups mehr gibt und stattdessen nur noch feindliche Übernahmen von Gegnern (ich bin mir sicher, irgendein Blog schreibt vermutlich gerade vom bösen Mario, der seinen Willen hilflosen Kreaturen aufzwingt), hat uns nicht so gefallen. Also, der mind rape ist kein ausreichender Ersatz für eine Feuerblume, Cape oder meinetwegen das olle Katzenkostüm.

Kannst Du das irgendwie begründen? Ich finde, das die verschiedenen Charakter zum Großteil sehr gelungen sind. Die meisten steuern sich gut, einige werden für Boss-Battles genutzt, die dadurch abwechslungsreicher werden.

Das muss ich jetzt kurz mal zwischenschieben: die Boss-Battles sind ausnahmslos wahnsinnig inszeniert und für mich eine Klasse besser als in den Vorgängern.

>Und da wären wir dann auch schon bei den Monden. Soviele Monde. Mond-Overkill. Schlicht "zuviel des Guten". Man kann ja in einem Level keine drei Meter weit laufen, ohne über einen Mond zu stolpern. Wir waren uns dann einig, dass es das Finden eines Mondes einfach entwertet, wenn es teils 70+ Stück in einem Level einzusacken gibt. Und es ist auch seltsam, dass man an der einen Stelle einen Mond bekommt, weil man schlicht einen Arschstampfer an einer auf dem Boden glitzernden Stelle macht und für den nächsten Mond eine viel kompliziertere Aufgabe wie irgendeine Turboblumen-Raserei auf schmalen, gegnerbewehrten, verwundenen Eis-Straßen ohne Banden, bei denen man in den Abgrund stürzen kann. Es wirkt teils beliebig. Es erinnert mich auch an das Wegbingen von ein, zwei Staffeln einer Serie. Ja, man hat alles geguckt (gesehen), aber man erinnert sich kaum noch an das, was man gemacht hat, im Detail.

Vermutlich kommt mir diese Aufteilung deswegen entgegen, weil ich nur schwer bei der Stange zu halten bin. Gerade die Häufung und die Tatsache, dass man während man gerade an einem Mond arbeitet, an einer Stelle etwas interessantes sieht und da der nächste ist, trägt ungemein dazu bei, dass das Spiel einen unglaublichen Sog entfaltet. Gerade in den 3D-Marios der Vergangenheit ist man ja zum Teil oft ewig durch die Gegend gelatscht, um Sachen zu finden. Hier passiert das zum Teil nebenbei und Extreme wie die Arschbombe, die einem den Stern bringt, sind auch nur/eher in den ersten Welten zu finden.

>Und dann bin ich schlicht noch nicht ganz von den Leveln an sich überzeugt. Es ist nicht nur dieser leicht schräge Look, manche sind einfach nur riesig-ausladend, aber leer wie die Wüste (fand ich ok, es ist ne Wüste...), und manche sind fast schon inakzeptabel klein. Die erste Welt mit dem Dinosaurier ist zum Beispiel ziemlich klein. Wir haben gestern noch viel in der Schneewelt gemacht und da ist's mir dann auch nochmal aufgefallen, als der Schneesturm dann weg war: Ja klar, da ist noch ein kleines Dorf mit vier Mini-Levels im Untergrund... aber die normale Schneewelt ist quasi nur ein kleines kreisrundes Tal, bestehend aus einem Teich und drei vier größeren Felsen in der Mitte. Das wäre in einem anderen Spiel eine Ecke, ein kleiner Bereich in einem größeren Level gewesen, hier ist es das gesamte Level. Genauer kann ich es nicht beschreiben. Mag sein, dass da die Limitierungen der Switch mit reinspielen. Aber die Schneewelt ist echt winzig.

Liegt evtl. daran, dass ich relativ konsequent nur Story und ein paar Neben-Monde gespielt habe aber mich hat das bislang nicht gestört. Mario Galaxy hat da meines Erachtens insgesamt wesentlich kleinere Welten gehabt..

>Edit: Interessanter Hinweis gerade in einem Posting auf ERA gesehen: "It's possibly the worst 3D Mario game pre-credits, and one of the best post-credits".
>Na, dann zock ich mal weiter. Das hätte ich natürlich eh getan, aber nun bin ich mal gespannt, wie sich das Spiel nach den Credits verändert.


Hab deinen Edit erst gesehen, nachdem ich da oben schon geschrieben hatte aber ja, auch wenn ich noch nicht weit bin im Post-Game, du hast immer noch fast nichts gesehen...
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