Seriös  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 24.10.2017 21:16 Uhr
Thema: Re:M! ist doch der beste Ersatz? Antwort auf: Re:M! ist doch der beste Ersatz? von Das Essen
>Sein Verhalten ist sinnbildlich dafür, wieso Frauen häufig lieber schweigen, als die potenziell zerstörerischen und hasserfüllten Reaktionen von Menschen über sich ergehen zu lassen

Was mir an Leuten wie dir auf den Sack geht ist dass ihr die Frauen zu Opfern macht.  Das ist im Prinzip nichts anderes als der gute alte Appell an den Beschützerinstinkt des Mannes gepaart mit hintenrum Anschwärzen wies im Kindergarten üblich war (siehe David Cross für ein besonders dummes Beispiel), nur dass es hier Leuten ihren Lebensunterhalt kosten kann.

Wie so oft basiert das ganze auf einem Kern Wahrheit, aber wie bei Pravda mit den lieben Proletariern wird ein Zerrbild erzeugt dass so grotesk ist, dass ich nicht verstehen kann wie auch nur irgendjemand darauf reinfallen kann.

Liberale Gesellschaften sind auf der Idee gegründet dass jeder (ausgenommen Kinder und Irre) ein selbstständiges Individuum ist dessen Denken ihn/sie dazu bemächtigt die Realität zu erfassen und seinen Interessen nachzugehen.  Dass der Mensch in der Realität oftmals an diesem Anspruch scheitert ist die eine Sache, aber man kann nicht von Gleichheit von Mann und Frau sprechen ohne diesen Standard Anzuwenden.

Was tischen uns nun aber die professionellen, lautstarken und in Realität sehr wenigen AktivistInnen auf Twitter und Co. auf?  Einerseits die Behauptung das Frauen "Opfer" sind, andererseits das ideologische Werkzeug um ihre Ziele mit konventieneller Argumentation unanfechtbar zu machen, weil behauptet wir dass Frauen:
- während (sexuellen) Übergriffen sich nicht wehren können, oftmals sogar in eine Art katatonischen Zustand verfallen
- das Verhalten von Frauen komplett irrational ist, z.B. eben auch nach Übergriffen mit dem Mann befreundet zu sein und oder Sex zu haben
- Frauen unfähig sind Rechtsinstrumente die für jede andere Art von Delikt und Verbrechen verwendet werden für sich zu nutzen
- mehr oder weniger jede Frau ein Opfer ist (Dunkelziffer!)
- jeder Zweifel an den Ausführungen der "Opfer" ein Zeichen des Frauenhasses ist (Catch 22?)

Eng verbunden damit ist das Klischee der verfolgten Unschuld nach dem zu Folge Frauen marienähnliche ätherische Geschöpfe sein müssen weil sie:
- durch jedgliche sexuelle Handlung der Männer (inklusive in Topfpflanzen wichsen und nackt unter die Dusche gehen) auf Jahre hinaus "traumatisiert" werden
- zu keinerlei berechnendem Handeln in der Lage sein sollen (aufs Hotel Zimmer gehen?  Sich evtl. sogar hochlabskausen?)
- niemals psychologische Probleme oder Vehaltensdefizite aufweisen
- niemals Alkohol oder Drogenprobleme haben
- ein perfektes, absolut 100% Wahrheitsgetreues Gedächtnis haben
- zu keinerlei niederen Handlungen (Rache, Profilierung, Macht, Aufmerksamkeit, Zuspruch erheischen) fähig sind

Das alles spiegelt weder meine persönlichen Erfahrungen mit Frauen wieder noch verträgt es sich besonders gut mit z.B. dem Wahlergebniss in den USA.  Meiner Meinung nach sind Frauen und Männer im Mittel mehr oder weniger gleich scheisse, allerdings auf Unterschiedliche Art und Weise.  Ein missratener Mann ist ein Schläger, ein Mörder, ein Vergewaltiger.  Ein Missratene Frau ist eine IS Braut, eine Brieffreundin eines Mörders oder einfach jemand die sich nach Strich und Faden von missratenen Männern ausnutzen, schlagen, etc. lässt und dabei am besten noch nonstop Kinder in die Welt bringt die dann zu großen Teilen dann einem ähnlich miserablen Leben entgegensehen.  Als jemand den Passionsgeschichten schon immer angewiedert haben sehe ich keinerlei höhere "Noblesse" im Versagen von Frauen gegenüber dem der Männer, und jenseits dieser Extremfälle gibts genug Leute auf beiden Seiten die sich in der Mitte treffen, mögen und miteiander ziemlich gut auskommen.

Und was ist jetzt mit dem Gaf Typen?  Keine Ahnung, ich find die Dusch Geschichte gegeben dem was wir wissen ok.  Da niemand die Details kennt ist es nur logisch die weiteren Schilderungen der Frau in die Bewertung einfließen zu lassen.  Und was ist mit der Frau?  Du sagst ja bereits dass sie es nicht öffentlich gemacht hat.  Hast du noch nie "metoo" Stories in geschlossener Runde erzählt?  Sie hat ja nur gesagt dass sie das im Nachhinein creepy fand, ist ihr gutes Recht.  Einzig die Sache mit dem "Angst haben vor seinem Einfluss" halte ich dann doch für Bullshit.  Das hört sich wie eine typische Post-Facto Rationalisierung an, insbesondere da diese Erklärungsmuster im Weinstein Fall gerade prominent durch die Medien ging.  Es ist möglich dass ich ihr mit dieser Einschätzung unrecht tue, nur stelle ich meinen Bullshit Detektor nicht wegen ein paar Schreihanseln auf Twitter ab.
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