Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 12.10.2017 02:14 Uhr
Thema: Warframe Antwort auf: Kampf dem Pile of Shame! Ich spiele gerade: von Icheherntion
Aka "F2P done right" (So sagt man zumindest). Und ich kann dem wenig entgegensetzen.

Nachdem Destiny schon recht quälend auf sich warten lässt und durch das anhaltende Gelaber über alternative Monetarisierungsmodelle immer mal wieder darauf aufmerksam gemacht wurde, hab ich es einfach nochmal versucht. Den ersten Versuch hatte ich abgebrochen, weil die Downloadzeiten schier endlos waren (Der Client schaufelt regelmäßig nochmal ordentlich Daten nach) und mir die Steuerung zu sehr auf den Zeiger ging (Zu nervös für meinen Geschmack sowohl an Pad als auch M&K, auf letzterem fand ich es borderline unspielbar, da 3rd-Person), den zweiten hatte ich gewagt, als auf Polygon jemand schrieb, dass Destiny 2, da es wie der Vorgänger anscheinend nur ein mega lames Endgame hat, von Warframe lernen sollte um die Leute bei der Stange zu halten. Und da dachte ich: JA WENN WARFRAME SO TOLL IST, WHY DON'T YOU MARRY IT, HUH?! Nee, ich habs mir dann einfach nochmal gesaugt, weil jetzt ja schnelles Internet, und die 15 GB waren dann auch nach 15 Minuten fertig, harrr. Saugeil. Und was soll ich sagen, bin n bißchen drauf hängengeblieben.

Die Lore ist a bissl shitty, das Artdesign ist nicht ganz meine Tasse Tee und 3rd Person muss ehrlich gesagt auch nicht sein, aber es ist Online-Grind-Knallfolie, Pew pew pew auf Marsmenschen von der Venus machen und gucken wie die Zahlen hochgehen. Von den Production Values würde ich es nicht signifikant unter Destiny einordnen; vielmehr kommt just in diesen Tagen die Expansion raus, die Warframe um ein Open-World-Areal erweitert, ähnlich den Planeten in Destiny.

Das Lootgame ist auch selbst bei oberflächlichem Blick zumindest auf größere Langfristigkeit ausgelegt als bei Destiny; der Variantenreichtum ist tatsächlich riesig, das einzige, was das ganze eintrübt, natürlich: MTX. "Bitte werfen sie eine Münze ein", tja. ABER. Das, was man "für umsonst" bekommt, ist trotzdem das ganze Spiel. Man kann immer noch grinden und später Loot für Platin verkaufen (Die Echtgeld-Gummipunkte-Währung in Warframe). Da das Traden so abläuft wie in Diablo 2 und nicht per Auction House hat man auch die Ingame Economy nicht sofort auf Mach-3-Turbo geschaltet, sondern eine gewisse Gemächlichkeit fest vorgesehen. Es fällt mir wirklich schwer, in Anbetracht dessen, was man geboten kriegt (Was selbst strengenommen weit mehr ist als ein "Rumpfspiel" oder eine "glorifizierte Demo"), da allzu gierig-vorwitzige Melkergriffe an meine satten Geldtitten drin zu erkennen. Im Gegenteil, würde den Daumen hoch geben, je nachdem, wie jetzt die Erweiterung ausfällt.

Digital Extremes ist einfach am Ball geblieben und hat das Spiel konstant ausgebaut, ohne total gierisch zu werden, das verdient Lob! Die Steuerung ist, wenn man erstmal reinkommt, auch irgendwie cool, aber das Movement bockt mehr als das Aiming, was mir immer noch eher auf die Nerven geht weil es so nervös ist.

Ich glaube aber, würde ich mich richtig intensiv damit beschäftigen, würde Warframe seine miese Fratze zeigen, und zwar, indem es mich ständig vor die Entscheidung stellt, für das nächste Fitzelchen, die nächste Verbesserung in der zweiten Nachkommastelle, entweder üppigst mit meiner Lebenszeit oder mit Geld (Was im Grunde auch nur abstrahierte Lebenszeit ist) zur Kasse bittet. Unterschied: Bisher wollte das Spiel noch kein einziges mal wirklich aggressiv Geld von mir, im Gegensatz zu spielen, für die ich bezahlt habe, wie Forizon 3, das mir einfach mal frech einen zweiminütigen, nicht wegklickbaren Werbespot für den DLC vor die Fresse knallte, was schlicht und ergreifend asozial ist. Ich würd mir auch bei Warframe meinetwegen alle 60 Minuten 90 Sekunden Werbung für fünf Platin oder so angucken (Oder weniger, wasweißich), aber ich will bei Digital Extremes auch niemanden auf dumme Ideen bringen.

Ehrlich gesagt, wenn Blizzard und all die anderen Firmen cool wären, würden sie es auch so machen wie Digital Extremes oder die Leute, die LoL und DotA2 machen. Blizzard macht es ja schon teilweise, aber Battleborn hätte bspw. überhaupt erst eine Chance gehabt, wenn es von Anfang an F2P gewesen wäre. Bei PvE kannst du ja auch bei nem Fehlstart noch was reißen wenn du dich wirklich besserst und Word-to-mouth rumgeht (Nach Spielen wie Destiny besteht immer noch ein riesenbedarf, Lootgrinder sind gar nicht sooooo häufig, zumindest nicht wirklich gut gemachte Lootgrinder mit ordentlich Spektakel und Ivica Epicness), bei PvP brauchst du von Anfang an ne Mindestmenge an Spielern (und entsprechend halt Hype) damit du nicht Day1 schon als Megaflop giltst. Und ich hab noch keinen PvP-Titel gesehen, der nach nem richtigen Kackstart nochmal wiederkam, RB6:Siege kann bspw. Day1 nicht SO ein Flop gewesen sein wie LawBreakers.

Leider wahrscheinlich wegen des hohen Alters und der Plattform nahezu ausgeschlossen, dass ich das mal mit mir bekannten Leuten und nicht ausschließlich Randos zocken werde, aber falls es bei jemandem wider Erwarten juqqen sollte: Jetzt wäre ein ganz guter Zeitpunkt, wieder einzusteigen. Das Addon ist quasi ein Sequel. Andere Firmen würden auf jeden Fall hinten ne Nummer dranhängen und nochmal die Hand aufhalten *hust*Bungie*hust*.
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