membran  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 09.10.2017 18:20 Uhr
Thema: Guten Morgen Antwort auf: 100m Sprint der Einbeinigen von Felix Deutschland
>Forza 7 ist ja auch mehr so mittel geworden.

Ich bin mir nicht ganz sicher. Irgendwas ist dran, ich suchte es schon das ganze Wochenende und heute den ganzen Tag. Aber du hast gerade Horizon 3 neu, das kannst du genauso gut suchten.

>>Problem? Die immer noch von völlig Geistesgestörten entwickelten Menüs und der Verdacht, dass sie den Singleplayermodus mehr oder weniger gestrichen haben, um den Online-Mode so den Leuten etwas aggressiver anzudienen. Bei der Kampagne findet man nur die brotzöden Fahrprüfungen. [...] Also ist es quasi wie Project CARS, nur mit noch mehr Fokus auf Online? Okay, dann brauch' ich es nicht.

Das "Sport" in Gran Turismo Sport soll glaube ich für eSport stehen, ungeachtet der Tatsache, dass weder Real-Life-Rennsport, noch Sim-Racing und erst Recht e-Sport-Sim-Racing noch irgendeine Sau interessiert. Rennspiele, vor allem auf Realismus (oder meinetwegen "Simcade") getrimmte Rennspiele, werden immer mehr Nische. Horizon 3, Open World Arcade Geballer, hat sich super verkauft und tut das immer noch, F7 dagegen... meldet gerade 60% weniger verkaufte Exemplare als Horizon 3 oder so, laut GAF.

Das ist einfach die Gier nach dem leckeren eSport-Kuchen (siehe: Counterstrike, Overwatch, League, Dota 2 und selbst Rocket League) und dem ganzen Community Engagement und was weiß ich, ohne zu raffen, dass die Nummer einfach viel zu Nahe am Real Life dran ist. Oder es soll dick auf Twitch durchstarten, wegen des Ranking Systems. Es mag naheliegen, aber man muss es halt mal erwähnen: CS, Overwatch, Rocket League, das sind Computerspiele, die man in echt halt schlecht nachstellen kann. Keine Sau will dicken Nerds beim Rennfahren virtueller Karren zugucken, wenn man das auch in schöner, interessanter und glamouröser auf Eurosport  oder wo auch immer haben kann. Und, wie gesagt, angeblich rennen dem Echtrennsport ja schon die Zuschauer weg, wer soll das dann bitte virtuell gucken? Zudem, Rennspiele sind keine Team Games... aber alle eSport Erfolgsgeschichten und selbst 1on1 RTS wie StarCraft lassen zwei Parteien gegeneinander antreten, was einfach besser in "Narration" ist und für das Finden von "Lieblingen". So ein typischer Rennspiel-eSport-Broadcast (es gibt die, aber die guckt halt zurecht keine Sau) ist superverwirrend zu verfolgen, wenn man z.B. das Abschneiden und Verbleib einer bestimmten Person in einem Feld auf 30-40 Fahrern verfolgen möchte.
Zudem stellt sich die Frage, wer da überhaupt zugucken soll. Rennspiele verkaufen sich gefühlt immer schlechter, sind jedenfalls schon lange nicht mehr in der Verkaufsgrößenordnung der großen eSport-Titel. Es braucht halt eine solide Playerbase von mehreren Millionen regelmäßigen Spielern, damit man genug Leute hat, die sich so für das Spiel interessieren, anderen dabei im Turnierkontext zuzuschauen.

Und das alles in diesem Konsolenumfeld, wo die wenigstens mit Lenkrad rangehen, sondern mit Pad rumstümpern, ich raff es auch nicht.

>Hätte dieses GT wirklich noch Solospieler als Kunden im Auge, ich würds mir geben, so ist es sicher ein gutes Spiel, trotz aller Idiosynkrasen, aber irgendwie scheint es mir hat sich dieses Sim-Racing in eine seltsame Position hineinentwickelt, wo plötzlich der Mainstream den Freaks zu folgen hat und nicht umgekehrt, und parallel sauviele dieser Spiele QoL-Features streichen,

Das muss doch absichtlich geschehen sein, als ob sie absichtlich die "Kampagne" so beschnitten haben, um alle Spieler direkt in den Multiplayer zu drängen und konstant dort zu halten (denn wenn sie wirklich den großen Multiplayer-eSport-Twitch-Wurf wagen wollen, wäre eine große und aktive Online-Multiplayer-Basis die Voraussetzung). Nun wird dem Spiel vorgeworfen, keine Kampagne zu haben und ich, als alter Kampagnenverweigerer in solchen Spielen, hab Forza 7 mal eine echte Chance gegeben und die letzten Tage Karriere durchgeprügelt, bin im letzten Cup gerade. Ich versteh's nicht. Das ist stumpfes Freerace, nur mit Vorgaben, wann und wo man wie was zu fahren hat. Das kann in der Form wirklich keine drei Tage gedauert haben, wenn überhaupt, das grob zusammenzuschmeißen. Das ist eine Abfolge von UI Meldungen, ein paar Animationen und eine Handvoll Audioeinblendungen von irgendwelchen Rennfahrernasen, das war's. Mein Punkt ist, das hätten sie in ähnlicher Form in GT Sport in wenigen Tagen reinklimpern können und dann wären anscheinend alle zufrieden gewesen, weil "Single Player Karriere"?

Ich erinnere mich an irgendein Race Driver Grid, da gab's Emails und Cutscenes und Umzüge immer immer fettere Garagen, das war auch nicht superkrass, aber immerhin mehr als *reiner* UI Kack und ein Haufen versperrter Autos, die man für die "Karriere" "kaufen" muss, aber im Custom Race eigentlich schon nutzen könnte, wie man lustig ist.

Jedenfalls, und ich erzähle dir da jetzt nichts Neues, aber ganz ehrlich: kauft man ein Rennspiel nicht wegen des Gameplays auf der Strecke, wegen der Autos, wegen der Strecken, wegen der Grafik und wegen ein paar weiteren Features (Force Feedback, besondere Optionen, besondere Multiplayerfunktionen...)? Das Freigezocke in der "Karriere" ist doch nur eine vom Entwickeler vorgegegene Abfolge von Rennen, die man auch selber im Custom Race nachstellen könnte. Für mich ist in einem Rennspiel "fehlende Karriere" kein Kritikpunkt. Ganz im Gegenteil. Ganz im Gegenteil.

Aber nunja, ich bin da auch kein typischer Autodude. Ich mag Rennspiele, aber IRL Autos im eigentlichen Sinne sind mir vollkommen latte. Sind mir so egal wie Fußball.

>ihre Monetarisierungsstrategie auf "ASSRAPE" stellen oder Singleplayer für sinnlose Beschäftigungstherapie für Menschen ohne Freunde betrachten. Was, daran möchte ich Polyphony gern nochmal erinnern, der eigentliche Kern der Serie ist, aber wasweißich schon.

Schon richtig, den klischeehaften Auto-Playstation-Proll erreichen sie mit sowas wohl nicht.

***Diese Nachricht wurde von membran am 09.10.2017 21:49 bearbeitet.***
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