dixip  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 07.09.2017 09:26 Uhr
Thema: Re:South Park Stick of Truth / The Witness Antwort auf: Re:South Park Stick of Truth / The Witness von Don Cosmo
>>Es gibt doch einiges, was mich nervt. 1. Ich bin zu dumm. 2. Das Spiel lässt mich dümmer aussehen als ich bin. 3. Ich werde nicht klüger durch das Spielen.

>Diese Tatsachen kann man nun wirklich nicht dem Spiel vorwerfen!!

(1) vielleicht nicht, aber (3) auf jeden Fall!


>>Das ist mir später noch mehr als einmal passiert, dass ich vor Rätseln stand - und zwar schon in schweren Varianten - die ich noch nicht kannte.
>
>Der eine wächst eben an seinen Herausforderungen, der andere geht an ihnen zugrunde.


Das gehört zu den absoluten Hass-Dingen für mich, wenn ich vor Rätseln stehe: Kann ich das Rätsel jetzt lösen oder fehlt mir eine Fähigkeit etc?

Wenn das unklar ist, werde ich garantiert stinksauer. Und das hatte ich in The Witness halt mehrfach, dass ich auf die sackscheren Varianten von Rätseln gestoßen bin, die mir später in der Kinderfassung "erklärt" werden. Da werde ich auch unruhig und wenn ich dann vor einem für mich zu schweren Rätsel stehe, denke ich da auch nicht zu lange drüber nach, sondern zieh erst mal weiter.

Und so hatte ich dann halt an 10 Stellen auf der Insel angefangene Rätselreihen. Wie soll da ein meditativer Charakter entstehen und ich die Insel, über die ich grad verzweifelt und eher orientierungslos die ganze Zeit mit festgehaltener Sprinttaste rüberrenne, für was anderes halten als Kulisse!??



>Deine These ist leider nicht zutreffend, da die Rätsel allesamt aufeinander aufbauen

wie gesagt, ich hab alle Rätselvarianten angefangen. Ich hatte auch keine Probleme, die Zufallsrätsel bei der finalen Tür zu lösen, oder die Rätsel auf den Säulen. An den bunten Rätseln im Berg hab ich aber keine Sekunde "verschwendet", sondern nur die Lösung vom Tablet abgemalt.

>und wer eben durchhetzt

Das ist ja meine Kritik: Dazu hat mich das Spiel letztendlich gebracht.


>und zu wenig über das nachdenkt, was er gelöst hat oder warum er es gelöst hat

Die Lernkurve hat bei mir nicht gepasst. Die Einstiegsrätsel waren zu einfach, und dann kamen recht schnell Dinger, die schon wirklich hart waren. Da kam es dann vor, dass man eins mehr zufällig gelöst hat, aber nicht ALLE Regeln verstanden hat. Später musste man dann harte Rätsel lösen, die harte Kombinationen mehrerer Varianten waren. Wenn man dann immer noch nicht alle Regeln intus hat, steht man dumm da.

Wenn Du mit Papier gearbeitet hast, Glückwunsch, ehrlich, das hab ich ja selbst auch gemerkt, dass man das tun "muss", wenn man im Kopf nicht mehr alles gedreht, gespiegelt und sortiert bekommt. Aber auf Papier zum zocken hab ich im 21.Jahrh. keinen Bock mehr, solche Hilfsmittel müssen auch ingame gehen.


>Du bist fest davon ausgegangen, daß die Welt nur Stafette ist und alles außen rum eben irgendein Quark, den man eh nie verstehen kann,

Vielleicht stand ich ja kurz vor der Erleuchtung... von den Linien in der Welt hatte ich zuerst 1 entdeckt, dann kurz vor Schluss halt gleich noch 3 weitere. Aber da war ich zugegeben schon gehetzt und wollte jetzt zum Ende des Spiels gelangen.


>Irgendwann erkennt man, daß ALLES das Spiel ist und nicht nur die Tafeln und dieser magische Moment löste dann mir das auf, was Du "verkopft" nennst.

ne, ich bleib bei "verkopft". Wenn alles einen Sinn hat, aber 99% der Spieler dies nicht durch eigenes Tun mitbekommen (können) und die Botschaft am Ende lautet, denke nicht sehe oder was auch immer, dann ist das "verkopft", was ich nicht zwingend negativ sehe, weil - dank Felix´s Video - sehe ich ja, wie wahnsinnig das Spiel gestaltet ist, nur hab ich es ja nicht selbst erlebt, von daher hat das Kunstwerk bei mir nicht gezogen.

Kunst ohne Botschaft, ohne Wirkung beim Betrachter, ist keine Kunst!??


>Braid fand ich weit weniger gelungen (will sagen, war nicht meins)

ich hatte da auch meinen Moment, wo ich dachte, ich müsste auf ne Fähigkeit später im Spiel warten. Aber durch die klare Levelstruktur lösten sich die Fragezeichen auf und ich hab mich dort auch in die harten Nüsse verbissen.

>Portal (kenne nur Teil1) ist als Vergleich gar nicht mal so unpassend, wobei deutlich weniger auf die Metaebene abzielend.

quasi keine Metaebene (die müsste man reininterpretieren, aber sie wird jetzt nicht explizit aufgelöst), sondern ne Story. Das Spiel erklärt seine Regeln halt besser, insbesondere sind es weniger Regeln, sondern man variiert und kombiniert sie halt, um komplexere Rätsel zu erzeugen.

The Witness knallt einem dann Schatten aufs Panel, die man mal nachzeichnen muss; beim nächsten Mal Schatten ausweichen, dann muss man millimetergenau seine Figur hinstellen, um den Schatten an die richtige Stelle zu bekommen und dann hat man Schattenwürfe in der Umgebung, aber nicht auf dem Rätsel, die dann noch auf schrägen oder verdrehten Oberflächen sind. Und dazwischen liegen halt nur 5 Rätsel zum anlernen.


>Picross schreibst Du doch nur rein, um Leuten wie mir die Ader auf der Stirn zum Pochen zu bringen! Pah!

die rudimentärste Form eines Rätselspiels: Level zum auswählen, quasi nur 2-3 Regeln in unendlichen Variationen. Wenn man zig 100 Rätsel auffährt, sollte man schon irgendwo ne Spielstruktur haben, die einem Orientierung und Halt gibt. Auf den Panels hätten ja kryptische Nummerierungen stehen können...


>FEZ ziehe ich noch gerne als Vergleich heran, wobei da die Karte ein echter Graus war.

das hab ich aufgegeben, dank der Karte und ein paar Mal zu oft im Kreis rennen.
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