membran  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 05.09.2017 13:05 Uhr
Thema: Telltale Game of Thrones Antwort auf: "durchgezockt!" Geschichten aus dem Laufwerk - 2011-2015 von dixip
Die erste (und wenn man den Nachrichten der letzten Woche glauben schenken darf, wohl auch die letzte) Season, im letzten Steam Sale für'n digitalen Heiermann mitgenommen. Ich hab jetzt noch nicht allzuviele Telltale Spiele gespielt (eigentlich nur Walking Dead S1, wenngleich ich noch Wolf Among Us, Tales from the Borderlands und bestimmt auch Walking Dead S2 noch rumliegen habe), aber die scheinen alle gleich zu sein. Spielerisch natürlich ohne Frage eine absolute Nullnummer (drei Elemente: Dialogbäume, Quick Time Events und ein wenig in einem kleinen Bereich rumlaufen, bis wieder ein Dialog oder QTE ansteht), erzählerisch schon ein bisschen billig, die Konsquenzen einer Entscheidung oft nur vorgegaukelt (mit wenigen Ausnahmen führen alle Entscheidungen unterm Strich zum selben Ergebnis), aber letztendlich irgendwie doch ganz lustig-spannend, wenn einem das Setting zusagt.

Das Setting bei dem GoT Ableger hier ist, da das Spiel von 2015 oder wann weiß ich ist, um Staffel 4 der Serie herum angelegt. Also zeitlich zwischen zwei verschiedenfarbigen Hochzeiten herum. Man folgt hier der Geschichte eines unbekannteren Hauses, springt ständig zwischen vier bis fünf Handlungsorten (The Wall, King's Landing, Essos...) hin und her und trifft ab und an auf bekannte Charaktere mit Originalsprechern der Serie (nur ein klein wenig mehr als ein Cameo Auftritt). Ich mag ja Peter Dinklage als Schauspieler, aber vom Voiceacten sollte er vielleicht die Finger lassen, das wirkt so steif wie damals in Destiny... aus dem sie ihn mittlerweile komplett rausgepatched haben. Vielleicht braucht es für die Entfaltung seiner Wirkung zwingend seine Mimik, die hier mit der ollen Telltale Uncanny-Engine nicht herzugeben ist. Der regular cast, also alle, die man nicht aus der Serie kennt, machen ihre Sache aber eigentlich ganz gut. Es ist kein Firewatch, aber es langt für die willentliche Aussetzung der Ungläubigkeit.

Die Story selber ist ein wenig hohl, aber wie schon erwähnt unterhaltsam. Also der gerade gelaufenen siebten Staffel der Serie nicht ganz unähnlich! Nackte Tatsachen gibt's nicht (wir hatten ja sonst nichts!), aber das Spiel bleibt sie Game of Thrones in soweit treu, als dass keine Gefangenen gemacht werden.

2/5 abgetrennte Finger.
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