RouWa  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 19.08.2017 16:25 Uhr
Thema: Re:Loot Boxes Antwort auf: Loot Boxes von Macher
Loot Boxes sind im Grunde nichts anderes als Freemium-Spiele. Das Geschäftsmodell zielt auf eine Minderheit ab, die bereit ist besonders tief in die Tasche zu greifen.

Mein Problem damit ist eher, dass die Boni das Spielerlebnis verfälschen. In "Deus Ex - Mankind Divided" kann man beispielsweise Praxis-Kits kaufen. Das sind sozusagen Loot-Kisten mit nicht zufälligem Inhalt, deren Inhalt das Spiel deutlich einfacher macht. Selbst wenn ich Milliardär wäre, würde ich so was nicht kaufen, da es für mich legales Cheaten gegen Geld ist.

Viele Käufer von Loot-Kisten sind vermutlich normale Berufstätige, die in erster Linie wenig Zeit haben und diese nicht mit der Jagd nach hochwertigem Random Loot verschwenden wollen. Es geht halt schneller die Chance auf ein Item zu kaufen statt dasselbe Ergebnis zu erspielen. Viele Spieler finden interessanterweise Spiele mit Random Loot-Mechaniken toll, siehe Pfombos "Looten und Leveln". Mir gehen solche Spiele auf den Sack. Mich stören mittlerweile sogar die Spiele, in denen der Inhalt einer Loot-Kiste nicht zufällig ist, das Spiel an sich aber mit Loot-Kisten komplett überfrachtet ist. In jedem Ubisoft-Spiel findet man alle fünf Meter irgendeine Kiste.

Ob man als Entwickler oder Publisher keine kaufbaren Loot-Kisten zum Schutz suchtgefährdeter Spieler einbauen muss, kann ich nicht einschätzen. Wenn solche Kisten fehlen, zieht es solche Spieler vermutlich zu den Spielen, wo es sie gibt. Ich esse zum Beispiel gerne Schokolade. Wenn mein Supermarkt diese nicht mehr anbietet, weil Schokolade ungesund ist, würde ich deswegen nicht auf Schokolade verzichten und dort gesundes Gemüse kaufen. Ich würde zu einem anderen Markt wechseln, wo ich Schokolade weiterhin kaufen kann.
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