Macher  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 19.08.2017 16:01 Uhr
Thema: Re:Loot Boxes Antwort auf: Re:Loot Boxes von Felix Deutschland
>>Discuss! Aber bitte zuerst komplett lesen.
>
>OK, done. Der wirklich interessante Teil kommt tatsächlich erst nach dem Teil, den du zitiert hast (Well done...?)


Wenn ich noch mehr Text kopiert hätte, wäre das ein weitere Copy & Paste Vorgang. Ich habe besseres zu tun (zum Beispiel bei Twitter auf Refresh klicken).

>Ich würde von jemandem, der in der Tech-Industrie arbeitet, schlicht keine andere Antwort erwarten als "Nur weil jeden Tag tausende Leute sich mit ihren Küchenmessern schneiden, verbieten wir ja auch keine Küchenmesser!" (Als wäre ein kleiner Schnitt in die Haut EXAKT DASSELBE wie von Spieleentwicklern psychologisch in Geld-für-Scheiße-ausgeben-zu-müssen hineindrangsaliert zu werden) sowie "Am Ende sind Spiele Luxusgegenstände und wir sollten uns nicht so sehr darüber aufregen, was in ihnen passiert" (Als wenn diese Leute ernsthaft denken würden, dass Spiele ausschließlich von Menschen konsumiert werden würden, die sich siebzig Euro für MTX locker leisten können und jeder der das nicht kann halt die Finger davon lassen sollte).

Es zieht sich zwar durch dein ganzes Posting durch aber ich will hier mal anmerken, dass es in seinem Text ausschließlich um Loot Boxes ging und nicht um Microtransactions insgesamt, was es noch eine Stufe härter macht.

>Das Königsargument sind die Einnahmeausfälle.
>
>Zu keinem Zeitpunkt geht es darum...
>
>...was der Entwickler mit dem Spiel ausdrücken möchte.
>...welches Gefühl der Entwickler mit seinem Spiel vermitteln will.
>...worum es in dem Spiel geht, selbst in den vagesten Parametern.


Hahaha!

>Ergo: Der Technokrat fühlt sich, Überraschung Überraschung, am wohlsten, wenn er Zahlen um sich hat. Obwohl er einräumt, dass die Welt komplex ist, macht er sie sich selbst (...im selben Argument!) unterkomplex. Er stellt die Tatsache, dass man mit MTX das entscheidende bißchen mehr verdienen kann über die Tatsache, dass man auch ohne MTX ein Spiel machen kann, an dem man sich dumm und dusselig verdient.

Jetzt machst du es aber noch eine Dimension einfacher. Nur weil man ein Spiel machen kann, das, ohne Skins zu verkaufen, haufenweise Geld einbringt, bedeutet in den meisten Fällen nicht, dass es garantiert haufenweise Geld einbringen wird. Und wenn du dafür verantwortlich bist, dass 500 Leute immer noch am Ende des Projekts Arbeit haben, ist die Entscheidung, ob man für wenig Aufwand noch ein paar Kostüme für viel Geld verkauft, oder nicht, nicht so einfach. Außerdem finanzieren die Microtransactions aus The Division, nicht nur den Nachfolger sondern auch Rayman Legends und Steep usw. Capcom und co haben eine Gewinnspanne von 10% oder so. Das ist erschreckend wenig.

>und das Argument "I might limit what someone else will get out of this" dient dementsprechend nur der eigenen Bottom Line ("...as I might limit what I will get out of them as they keep playing and paying for lootboxes.").

Ich glaube nicht, dass es so einfach ist. Leute, die in Amerika aufgewachsen sind, haben ein eigenes (zum Teil selbstzerstörerisches) Verständnis von Freiheit. Siehe auch, dass die ACLU Nazis verteidigen wollte. Ich glaube nicht, dass es ihm da um Finanzen geht, sondern dass sein moralisches Verständnis tatsächlich so funktioniert.

>Es gibt keinen schöpferischen Impetus jenseits der Schöpfung von Wert, und sicher kann ich das den Leuten nicht direkt vorwerfen, aber... ah, nee, nix aber, kann ich doch! Perdautz.

Du sagst es nicht explizit, dass du dich nur auf die Spiele beziehst, die 20+ Millionen kosten, aber du beziehst dich hoffentlich nur darauf. Es gibt Spiele wie Assassin's Creed, die wahrscheinlich selbst von der Hälfte von UbiSoft inzwischen als notwendiges Übel betrachtet wird, um die Firma am Laufen zu halten, aber dann gibt es noch Child of Light. Und der Typ, der Mario & Rabbids macht, macht es offensichtlich mit Begeisterung.

Der Macher
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