Icheherntion  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 13.08.2017 18:21 Uhr
Thema: VR-Senf Antwort auf: Die Rasenmähermänner von Icheherntion
So, die ersten acht Oculus-Stunden habe ich jetzt hinter mir (und gelernt, dass man Oculus nur mit einen C schreibt, als ich versucht habe, die Software runterzuladen!)

Erst mal das Elend: Das Ding ist extrem USB-Ressourcen-Hungrig. Die einzige Konfiguration, in der ich es ans Laufen gebracht habe war: 2xUSB3.0 und einen der Empfänger an USB2.0, den HUB musste ich zusätzlich noch komplett abklemmen.

Ansonsten war alles relativ easy zum einrichten, als ich rausgefunden hatte, dass meine Karte doch 2 HDMI-Outs hat. Dachte zuerst die hat nur einen und habe krampfhaft versucht, es irgendwie mit nur einem HDMI hinzubekommen. Aber keine Chance, auch nicht über Remote-Desktop für den nicht-VR-Screen, da lässt sich die Oculus-Software gar nicht starten.

Dann zur Software. Oculus Home tut was es soll und funktioniert auch problemlos, Steam VR konnte mich dagegen weniger überzeugen. Lief zwar auch irgendwie, aber alles etwas sperriger. Aber auch hier bekommt man hin, was man will.

Mit der Rift-Einführung mit dem fliegenden Wall-E haben sie auf jeden Fall gleich mal alles richtig gemacht, das hat mich gleich umgehauen. Erstens die Optik und dann noch dieser Retro-70/80er-Look der Hardware ist natürlich genau mein Beuteschema und sie demonstrieren gleich eindrucksvoll, wie gut alles mit den Touch-Controllern funktioniert.

Google Earth ist auch ein Brett. Grundsätzlich nichts neues im Vergleich zum regulären Google Earth, aber das Mittendringefühl ist fett. Grafisch gefällt's mir auch besser, wobei ich das normale GE schon länger nicht mehr verwendet hatte, eventuell haben sie da ja auch die Effekte nachgezogen. Aber zwei-drei Stunden habe ich jetzt auf jeden Fall schon in GE verbracht. Das wäre fast alleine schon den Kauf wert gewesen.

Rez fand ich dagegen ziemlich enttäuschend, ich hatte da nie das Gefühl, tatsächlich dort zu sein, die Steuerung war komisch, weil sich das Fadenkreuz verstellt, sobald man den Rand des Sichtfelds erreicht und die Framerate war auch nicht das wahre. D.h. da muss ich noch mit den Settings runter, zumindest in Area X. Das normale lief rund, wenn auch nur mit 60fps, was man tatsächlich merkt. Bei 2D-Spielen sehe ich sonst eigentlich keinen Unterschied mehr wenn die 60fps überschritten werden. Werde es aber noch mal versuchen, vielleicht kann man noch Dinge einstellen, die es besser machen. Mein primärer Kaufgrund war damit aber weg.

Aus technischer Sicht fand ich die Epic-Sachen am besten. Also Bullettrain, Showdown und Robo Recall. Die sahen so geil aus, dass ich gar keinen Bock auf die Spiele hatte und mich stattdessen lieber einfach nur umschauen wollte.

Auch sehr geil sind die VR-Movies. Also die echten, nicht der 360°-Quatsch, der nichts anders ist als die überflüssigen 3D-Filme aus dem Kino, halt in rundherum.

Die ISS-Mission fand ich auch spitze, allerdings nur die Navigation durch die Schwerelosigkeit. Das Spiel an sich war eher fad, zumindest am Anfang, keine Ahnung, ob da noch was dazu kommt. Grafik und Interaktion mit den Griffen und Wänden waren aber perfekt.

Dann hätten wir noch Project Cars. Da hatte ich zuerst gar keinen Bock drauf, weil ich noch zu faul war, das Lenkrad aufzubauen, hab's dann aber trotzdem mal mit Pad probiert und holy cow! Das ist schon so der Hammer, will gar nicht wissen, wie gut das erst mit Wheel ist. Das Auto kam mir zwar etwas klein vor, aber auch hier hat man sofort das Gefühl, wirklich da zu sein. Ich hatte auch den Eindruck, dass man sofort mehr Kontrolle über das Auto hat, trotz Padsteuerung.

Noch kurz zur Technik: Da ist noch Luft nach oben. Den Fliegengittereffekt sieht man extrem deutlich und dann gibt's noch ein Haloing bei hellen Objekten auf dunklem Hintergrund. Auflösung ist auch noch mager, was aber abzusehen war, da man hier ja jetzt mit den 1080x1200 pro Auge das ganze Sichtfeld abdecken muss. Insgesamt hat sich's aber gelohnt. Auch wenn nicht alles so gut war wie erhofft (looking at you, Rez!), anderes aber deutlich besser waren als erwartet.
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