dixip  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 08.01.2017 13:09 Uhr
Thema: Rückkehr nach Columbia Antwort auf: Nächstes Bioshock: Bioshock Infinite von Schrody
ich wollte ja immer mal wieder Bioshock Infinite noch mal erleben, eigentlich ja auf der 360 (Achievements!!!), aber jetzt ist es doch wieder die PC-Fassung geworden, die immer noch (Nachlade-???)Ruckler zeigt. Und die Optikpracht hat spürbar unter Alterungserscheinungen gelitten. Schick sind noch Beleuchtung und Artdesign, ansonsten wirkt die Welt schon etwas leer und schlicht. Bald 4 Jahre gehen an niemandem spurlos vorbei ;)

Im spielerischen Bereich war ich erst mal überrascht, wie schnell man doch in intensive Gefechte verstrickt ist. Die Polizisten stürzen sich flott auf mich. Das Gameplay wirkt aktuell i.V. zu DOOM natürlich absurd statisch, man kommt aber wieder gut rein und der Wumms der Waffen ist imo gut. So richtig schlecht ist der Ego-Shooter-Part wirklich nicht, was man jetzt als Lob verstehen soll. Die Skylines haben mich 2013 mehr beeindruckt. Sie spielen auch im Kampf - jetzt beim zweiten Blick - doch keine so große Rolle. Bei ner Übermacht kann man sie nutzen, um quasi das Weglaufen zu automatisieren.

Die Stadt ist herrlich. Leider wenig zu erkunden, aber das Leben, das mir gezeigt wird, sprüht vor Inspiration und Detailliebe. Die Story ist zum Ende hin nachwievor sehr kompliziert und fast schon etwas übertrieben verdreht. Andererseits ist das sicher eine totale Ausnahmeerscheinung für ein AAA-Spiel.

Was mir auch im Vergleich zu Bioshock 1 (also an die dunklen Erinnerungen daran) fehlt, ist die Abwechslung. BI hat dynamische Gefechte, hat Momente der Ruhe, wo man mit Erleben des Settings oder dem Belauschen von Gesprächen/Bändern beschäftigt ist und Laufwege dazwischen. Aber daneben bleibt wenig. Kleinere Rätsel? Eher nicht. Erkunden? Ja, ein paar Nebenräume mit Geheimnissen gibt es, die waren bei Bioshock 1 aber spannender (z.B. vereiste Tür, die mit Feuer-Plasmid geöffnet werden musste). Das Planen von Gefechten gegen Big-Daddys hat mir in BS1 viel Spaß gemacht, mit Fallenbau etc.. Gibt es in BI auch nicht. Die Gefechte sind klar vorgezeichnet, wo und wann sie stattfinden. Dynamik kommt durch die Risse rein, wo man aber meist auch nur Elizabeth fleißig mit dem Reinbeamen von Geschütztürmen etc. beauftragt.


Das hört sich jetzt alles arg negativ an, Bioshock Infinite ist zweifellos ein sehr guter Ego-Shooter, der durch das phänomenale Design samt Musik etc. ein kleines Meisterwerk bleiben wird. Für die Einordnung als zeitloser Klassiker spricht aber imo nur das Story-Ende, das seine Wirkung natürlich nur beim Durchspielen entfaltet (vergesst Youtube!).
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