dixip  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 02.01.2017 13:44 Uhr
Thema: und durchgezockt, was ein Fest Antwort auf: We're doomed! von Icheherntion
So ein großer Doom-Fan bin ich nicht, habs damals gespielt, weil es alle gespielt haben. Doom 2 auch noch, aber afair damals beide nicht durch. Doom 3 auf der Xbox durchgespielt und sehr gut gefunden (dichte Atmosphäre und so, ha).

Und jetzt halt das neue DOOM mit seinen Finishern und Rumgehüpfe, was soll der Unsinn! Es scheint der ideale Weg zu sein, dass klassische Feeling in ein neues, modernes Gewand zu pressen. Keine Deckungsfunktion, keine Auto-Health-Regeneration, massig Feinde, riesige Action... Wie überlebt der Spieler das? Wie verhindert man das er sich in der Ecke verkriecht?

Ich finde die Antwort mit den GloryKills und den lebensrettenden Health-Drops genial! Das löst alle Probleme, die das Spiel in punkto Pacing sonst kriegen könnte. Und es macht brachiale Schlachtfeste in überfüllten Actionarenen erst möglich. Kein ein anderer Ego-Shooter fördert die zärtliche Annäherung von Held und Höllenwesen perfekter. Rein in den Kampf, Doppelschrotflinte durchladen und immer auf die Schädeldecke. Oder mit den coolen Minirakten des Maschinengewehrs den Revenants einheizen. Dazu die ikonische Kettensäge als Special-Weapon mit eigener Taste für Verzweiflungsrettungssägeeinlagen. Ne, das Pacing inklusive der ebenfalls notwendigen Hüpfeinlagen in den Levels samt Teleportern und Sprungfeldern ist das Highlight des Spiels. So viel Spaß beim reinen Gegnerzerfetzen hatte ich lange nicht mehr. Die ultraschnelle feine Grafik und der treibende Soundtrack tun ihr übriges.

Die Story bleibt eher belanglos, Mars, Höllentore, Prinzessin retten, mit Masterschwert das Tor verschließen, oder so ähnlich. Interessiert niemanden, ist aber halt auch das klassische Zeug. Und zur Not gibt es fleißig Codex-Einträge zum lesen. Damit hält sich das Spiel aber nicht auf, selbst Zwischensequenzen sucht man eher vergebens. Auch inszenierte Wow-Momente - Kameraschwenk auf die Mars-Station, Laufwege Hügel runter mit feinem Panorama ohne Gegner - NÖ, machen wir nicht!! Man hat sich durch einen Gegnerraum gefetzt, dann kommt jetzt ein Rätsel oder ein ruhiger Abschnitt zur Regeneration? NÖNÖ! ACTION! Nächste Gegnermasse. Das Pacing ist fein, nix von ausbalancierter Spannungskurve mit irgendwann ermüdender Eindeutigkeit des Leveldesigns, wo Gegner sind und kommen werden (klug platzierte Kisten in JEDEM Covershooter), nein, einfach geile Levels mit kleinen Möglichkeiten der Erkundungen dank Doppelsprung für Sammelkrams etc., ansonsten Konzentration auf das Wesentliche.

Das wären sicherlich auch Ansatzpunkte für Kritik. Das Spiel ist abseits seiner feinen Gameplay-Rotinen doch etwas banal. Aber das macht es so spaßig! Und am Ende wird es etwas zäher, weil die Gegnermassen einfach quantitativ zulegen.
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