Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 22.08.2016 14:44 Uhr
Thema: Re:Counterpoint Antwort auf: Re:Counterpoint von membran
>>tl;dr:
>>
>>>(...)ich bin (...) davon ausgegangen
>>
>>Nun.
>
>So kann man es freilich zusammenstutzen, aber den Zusatz "wegen Trailern, Interviews und Previews" hättest du ruhig mitzitieren können.


Nicht wirklich, weil ich ja so auch den blame shift den du ja so oder so damit versuchst mitgehen würde.

>Jetzt kann man sich sich hinstellen und sagen, man darf halt nie glauben, was einem vorher gezeigt wird (hey - ICH hatte nicht vorbestellt!),

Und ICH hab halt nicht sooooooo das riesen Problem mit No Man's Sky. Die Kritikpunkte die ich habe habe ich geäußert. Mich emotionalisiert das ganze nicht so sehr. Auch wenn dich das als "M!-Attitüde" ankotzt. Ich will dir persönlich ja genauso wenig was wie umgekehrt.

>aber ist das nicht irgendwo eine Bankrotterklärung, wenn man gar nichts mehr für bare Münze nehmen darf?

Absolut! Aber auf dem Stand war man ja schon seit Anbeginn des Mediums. Die ganzen Schlaglichter der Hype-Implosion werden ja auch mitgeliefert und beweisen, dass die Leute die ragen sich daran erinnern können. "Black & White" usw.

Nur warum? Um Mißstände in der Industrie aufzuzeigen, die (völlig zurecht!) jede Woche aufgezeigt werden und zu Mantras (Nicht nur im übertragenen Sinne, sondern wirklichen Mantras) geworden sind?

Ich kann generell verstehen, dass die hitzigen Diskussionen für sich schon Entertainment sind. Aber ich hab in diesem Rennen keine Pferde. Ich finde No Man's Sky langweilig. Das ist offensichtlich nicht satisfaktionsfähig als Meinung; imo überhaupt nicht schlimm. Mein (wertfreies) Unverständnis über den Outrage ist aber genauso da.

>Warum freue ich mich dann überhaupt noch auf kommende Titel - ich kann  doch die Erwartung nur anhand von Trailern, Interviews und Previews festmachen.

Die Frage musst du beantworten. So wie bei Bullit kann ich nicht für andere definieren, was für diese "zufriedenstellend" ist und wie man damit umgeht, wenn es das nicht ist. Vielleicht hättest du es wirklich länger spielen sollen, um es präziser dekonstruieren zu können, ich sehe aber komplett ein, dass das jemandem keine 60 Euro wert ist - wäre ja auch super bescheuert.

Die ganze Ecchauffage lenkt aber zu sehr von der Mittelmäßigkeit des Titels ab und konstruiert eine Parallelwelt, wo allein durch den von außen konstruierten Kontext ein Totalreinfall wird. Ich kann nachvollziehen, dass diese Reaktion auf Seiten von Hello Games zu antizipieren war und die Öffentlichkeitsarbeit alles andere als optimal.

"Die Leute" wollen sich in ein Spiel verlieben. Du, ich, Don Como, alle. Niemand, der sich mit dem Medium beschäftigt und keinen an der Marmel hat, will alles gleich Scheiße finden. Und "verliebtheit" ist der richtige Begriff: Es werden unformuliert gelassene Wünsche zu Erwartungen zu ernüchternder Realität, einfach durch Nähe.

Der Punkt, den der Blogeintrag macht, ist nunmal valide: Mit Moulinex konntest du auch nicht über das Management von Erwartungen reden, weil genau die Ignoranz dessen seine Ambition war und diese Moonshots ermöglichte. Ob man das gut findet oder nicht, es ist halt so.

>Mal abgesehen von spielbaren Previews - nur mal als Beispiel und ich weiß, dass es stundenlange Gameplayvids gibt - wenn Civ VI im Oktober kommt und die vorgestellten Änderungen in Städtemanagment, Unit Stacking und Forschung nicht drin wären - was dann? Will sagen, ich gehe fest davon aus, anhand von PR Material, dass die drin sein werden, so wie ich bei NMS wegen PR Material davon ausging, dass die verdammten Planeten um ihre Sonne kreisen und deren Sonne nicht teil der Skybox ist, mit all den Implikationen auf die Art und Weise der Planeten-Generierungsalgorhitmen.

Eben - Implikationen. Die Sachen, die du nennst, wurden nie versprochen - sie verstanden sich scheinbar (wording!) von selbst. Das da niemand hingeht und explizit diese daraufhin aufkeimenden Erwartungen eindämmt von deren Seite versteht sich von selbst.

Genauso wie so ein E3-Trailer natürlich geschönt ist, weil alle Trailer geschönt sind. In den Filmthreads (Warum hat dieses Forum mehrere Film-Sammelthreads?!) wird sich regelmäßig über Trailer erregt und offensichtlich bewusst mißverstanden, was der Sinn und Zweck von Trailern ist. Und wie belastbar diese in solchen Supercut-Highlight-Reels geweckten Erwartungen sind. Und wie viel man vom eigentlichen Filminhalt herleiten kann. Und wie sehr Filme mittlerweile wie ihre eigenen Trailer geworden sind, dass sogar der Final Cut von 200-Millionen-Blockbustern in die Hände ebenjener Cutter gelegt wird, weil mittlerweile sogar diese Industrie so doof ist, von ihrem eigenen Hype zu naschen.

Will dann auch keiner hören, weil niemand sich gern den Zucker-High vom letzten War of Stars-Trailer vermiesen lassen möchte und es Montag ist und es da generell wenig genug Grund zur Freude gibt usw. usf.

>Vorschusslorbeeren werden meinetwegen zu vorschnell verteilt. Im Falle von Hello Games war zugegeben eigentlich keine "Vertrauensbasis" für ein Spiel dieser Größenordnung da, anders als bei Firaxis, denen man das vorab Gezeigte "zutraut", weil es eben nicht ihr erstes Civ ist - aber auch ein guter Track Record eines Studios in einem Genre ist natürlich keine Garantie.

Civ V Vanilla war auch in den Augen vieler Fans ein absolutes Desaster. Keiner hat Bock, diese Geschichte wieder aufzurollen, weil es auch dem Punkt, den man selber versucht zu machen, entgegenlaufen würde.

>Sich aber gar nicht mehr auf Previews und Aussagen direkt vom Lead Designer verlassen zu können, versaut einem doch die Vorfreude und das Hobby.

Mir nicht. Für mich sind das alles Vertreter der Unterhaltungsbranche, und deren gesamtes Geschäftsprinzip basiert auf Lügen. Das wird dich jetzt auch mega ankotzen, aber es muss gesagt werden: Commander Shephard gibts nicht wirklich. Luke Skywalker ist in Wirklichkeit ein Schauspieler namens Mark Hamill.

Worauf ich hinauswill: Schon die Produkte selbst fordern einen Suspension of Disbelief ein, den man, wenn man will, für eine persönlich verletzende Lüge halten kann. Es gibt durchaus plausible Begründungen dafür; ganze stilistische Schulen (Plural!) des Films sind aus dieser Dichotomie hervorgegangen.

Die Macher dieser Produkte nutzen Taschenspieler- und Schaustellertricks wie zu Zeiten von P.T. Barnum. Das muss man wissen. Das muss man immer bedenken. "Do not believe this man's lies". Immer.

Jeder dort bullshitted. Über die banalste Pisse wird sich auf mindestens doppeldeutige Kommunikation geeinigt. Das ist für das Publikum unfassbar frustrierend - wenn, ja wenn es selbst trotz zahlreicher Erfahrungen immer wieder glauben will, sich mitreißen lassen will usw.

Das ist dann der Punkt, an dem schlechtere Menschen als deinereiner anmerken würde, dass ich ja sicherlich nie an etwas Spaß habe und so weiter. Keineswegs! Ich habe sehr viel Freude und vor allem Sexualität in meinem Leben. Sogar Stranger Things mochte ich am Ende sehr gern. Aber ich weiß (!), dass niemand (!) in dieser wie in vergleichbaren Branchen dieses Gewerk so gut beherrscht, dass ich ihr oder ihm uneingeschränkt glauben würde, dass etwas geil wird, wenn er oder sie sagt, dass es super geil wird. Es sei denn, ich hab selber daran mitgearbeitet, dann kann ich natürlich Brief, Siegel und notarielle Beglaubigung geben, dass es das Geilste wird, was es je gab.

Und am Ende, in nem Jahr oder so, wird man auch von mir wieder das übliche wortreiche Geweine darüber hören, wie wenig Nintendo/die Japaner/Zack Snyder es immer noch nicht gerafft haben, irgendwas zu machen. Ich bin ja, wenn auch ein schlechter, doch nur Mensch wie alle anderen auch, trotz aller Beweise für das Gegenteil.

>Wenn also Erwartungshaltung geschürt und das wohlwollende Vertrauen der Spieler "missbraucht" wird, dann gilt es danach auch draufzuhauen und das abzustrafen.

Ja sicher. Aber die Platte wird halt auch schnell alt.

>Dass NMS nur ein überaus beschränktes Survival-Mininggame wird (ich mag mich wiederholen), in dem der Weltraum eine Statistenrolle spielt (Bonus: alle Schiffe unterscheiden sich nur im Inventory-Space? Und gecrashte Schiffe haben immer genau *einen* Slot mehr, als man derzeit hat? Really?), das wurde doch wohl erst sehr spät erkennbar; ich möchte argumentieren, zu spät, um da nicht mehr von einem Bait and Switch sprechen zu können. Der Vergleich mit Aliens:Colonial Marines drängt sich auf.

Klar, alles richtig. Alles nervig. Alles nicht so gut. Aber auch: Alles drei mal durchgekaut. Alles par for the course in diesem Medium. Alles normal. Das es schlecht ist, dass das normal ist, ficht ich nicht an.

Sterling beschreibt die "self-defeating" Aspekte des Hypecycles doch äußerst präzise und zutreffend. Das hast du ja sicherlich auch gesehen, das Video. Ich könnte auch nur ihn zitieren, dem war nichts mehr hinzuzufügen.

Aber genauso, wie Fetti sein Publikum ja auch mit entsprechenden Mätzchen hofiert, weil er dann weniger Cred hätte bei den NÖRDS wenn er sich normal anziehen und normal reden würde wie bspw. ein Super Bunnyhop (Kein Fan, aber die Art der Präsentation ist ungleich angenehmer) hätte der auch entsprechend nur noch ein Achtel seines Publikums. Auch Sterling muss (!) in gewisser Weise ein unwürdiges Affentheater spielen, aus rein wirtschaftlichen Erwägungen. Natürlich kann man sagen, der macht das, weil er Entertainer ist, aber das wäre ja auch irgendwie deprimierend sich einzugestehen, weil er ja tatsächlich etwas zu sagen hat. Aber um gehört zu werden, muss er sich als Clown verkleiden. Das kann man, wenn man möchte (Und auch hier gibt es gute Gründe für so eine Ansicht) auch als verlogen bezeichnen, als unaufrichtig, als Lüge. Genauso wie die ständige Freude bei Unboxing-Videos auch nicht immer 1:1 der tatsächlichen Freude entspricht - it's a rabbit hole.

Wann immer es um den Verkauf von etwas geht, geht es um Versprechen und Verheißungen und auch immer irgendwie um Unaufrichtigkeit. Selbst bei den besten Spielen, selbst bei den größten Köpfen. Ein Half-Life 2 wird nie vernünftig fortgesetzt werden, obwohl es eigentlich Valves heilige Pflicht wäre, dies zu tun (this is my actual opinion). Ich fange bewusst nicht an, was Nintendo meiner Meinung nach alles tun sollte, weil ich den letzten Fitzel Vernunft nicht auch noch aus meinem Post entlassen möchte. Ich störe mich auch nicht an deiner Angekotztheit, das wäre ja auch schön blöd.

Selbst für Leute, die das Kritisieren von NMS für sehr wichtig halten, wäre es ungünstig, diese erschütternde Egalheit des Spiels zu erkennen. Denn jedes im- oder explizite Versprechen vom Murray-Sean wäre nie in der Lage gewesen, aus NMS mehr zu
machen, als es schlußendlich ist: Noch so'n Videospiel.

Jetzt die Gretechenfrage: Ist NMS wirklich mehr als noch so'n Videospiel?

>Dass kritische Stimmen von den Hype-Jüngern aus vielerlei Gründen niedergebrüllt und dass sich die späte Erkenntnis (von einigen), dass das wohl nicht das Spiel wird, als das es direkt oder indirekt beworben wurde, sich mit deutlicher Verzögerung rumspricht (im Vergleich mit knapp drei vorangegangenen Jahren mit "anderer Aussage"), hat man ja anhand der gemeldeten Verkaufsrekorde auf PS4 und Steam gesehen. Ja, ich weiß, man hat auf Tests zu warten.

Und wieder kann ich an Sterling verweisen, der die Gruppe der Apologeten entsprechend blumig verbal eingeseift hat. Auch da habe ich heftig 100% agreed. Du hast auch dieses Video sicherlich gesehen und weißt daher, was ich meine.

Internetkultur. Das Sterling diese auch hofiert, ist die Art von self-deprecating humor, der er selber so gut es geht ausweicht.

>Man mag die Art und Weise, wie auf dem Spiel rumgeritten wird, kritisieren. Ich halte es aber für unbedingt notwendig, dass der Finger in die Wunde gelegt wird. Die Fakten sind nicht von der Hand zu weisen.

Natürlich, keine Frage. Aber die Teilnehmer dieser Diskussionen spielen innerhalb dieser ausschließlich ein short game, was der Industrie in die Karten spielt, denn die spielen seit ihrer Genese ein long game.

[http://www.urbandictionary.com/define.php?term=Long%20Game]

Es ist einerseits zwar müßig, das Unterhaltungsgeschäft als riesigen Betrug anzusehen (Weil der Ansatz genauso reduktiv ist wie sein Gegenteil), aber in gewisser Hinsicht gesünder für das eigene Gemüt. Es ist doch hoffentlich jedem klar, dass diese implodierenden Hypecycles nicht die Ausnahme darstellen, sondern die Regel. Die Medien transzendierend. Ob Spiele oder Film. Fans wollten Warner verklagen weil der Trailer zu "Suicide Squad" aus ihrer Sicht irreführende Werbung war. Wenn es ein profunderes Beispiel gäbe für die Beziehung zwischen Anbieter und Kunden, man möge ihn mir bitte zeigen. Man merkt aber auch, dass diese Art, Unterhaltung zu vermarkten, gerade ein wenig heiß läuft. Heißer als sonst. Die Temperatur-Peaks werden immer größer in der kollektiven Hitze vieler einzelner Gefechte. Wieder mein Verweis auf Sterling und dessen Beschreibung von Hype: Völlig richtig beschreibt er, wie hochbewusst Erwartungen geschaffen und kanalisiert werden, um Zealots, kritiklose Jünger, hochzuziehen und damit ganz wertvolle Marketing-Synergieeffekte und "Verstärker" (as in, Gitarrenverstärker bspw.) zu kreieren.

Wie alle Bereiche, in denen es um das Verdienen großer Mengen Geld geht, geht der Krug so lange zum Brunnen, bis er bricht. Wir hören gerade alle das Knarzen im Ton dieses Krugs.

>Der Reddit Thread mit der langen Liste hat überall Quellenangaben mit dabei, das CrowbCat und auch das AngryJoe Video zeigen glasklar mit Murrayneux-Videoschnippseln, wo die Diskrepanzen liegen. Den Schuh muss Hello Games sich anziehen.

Es ist nicht deren Entscheidung. Was normal ist! Aber es liegt zum Glück nicht in deren Hand, was für (bzw. ob überhaupt) Konsequenzen die Leute aus diesem Produkt ziehen. Für das eigene Kaufverhalten. Aber auch ganz praktisch: Was machen die alle nach No Man's Sky, also die Leute von Hello Games? Wird es Hello Games noch allzu lange geben, oder macht jeder seinen Cash-In und macht dann nur noch Mobile wegen des weitaus kleineren öffentlichen Profils?

Mir ist klar, dass Diskussionen wie diese das Brot und die Butter des Internets sind. Aber es führt schlußendlich zu nichts. Es ist ja toll, dass es genug Hobbydetektive gibt, die Sean Murray jeder einzelnen Lüge mit Quelle und Screenshot einzeln überführen. Aber allein aus dieser Aktivität spricht gleich wieder eine Fruchtlosigkeit, Sinnlosigkeit. Man hat die ganze Zeit Schnupfen, Sommers wie Winters, aber anstatt sich mal was vernünftiges anzuziehen rennt man trotzdem das ganze Jahr über barfuß und bauchfrei herum. Der umfassende unabhängige Report zu "No Mans Sky" ist irgendwann mal fertig, aber die Kultur wird munter weiter gepflegt. Das ist schizophren seitens der Kundschaft, aber irgendwann macht es "knack" und es ist zappenduster und das alles kann sich in Ruhe mal sortieren.

Das einzige, was Hollywood momentan retten könnte, wäre ein dreijähriger Streik der gesatmen Filmindustrie. Das wird natürlich nicht passieren! Realistisch ist nur ein Kollaps, der aufs selbe hinausläuft. Ich gebe der Art von Kino, wie sie jetzt gerade passiert und seit den späten Neunzigern passierte, genauso wie der derzeitigen TV-Serienlandschaft noch maximal drei Jahre, eher zwei.

Spiele haben durch ihr immer noch gewaltiges Innovationspotential immer einen weg gefunden, einer sicher scheinenden Implosion auszuweichen. Deren Publikum ist allerdings auch loyaler (und, erm, "leidenschaftlicher", positiv formuliert). Dieses Publikum ist in den letzten zehn Jahren alle teilweise irrwitzigen Preissteigerungen mitgegangen. Weg von einer Industrie, die one size fits all anbietet hin zu einem Geschäftsbereich, wo du dir dein Gaming-Äquivalent zu einer Luxusyacht hinstellen kannst, und auch wirklich was davon hast. Und es funktioniert! Kein Crash. Der Krug ächzt und ächzt und ächzt und hält und hält und hält.

Mitten im lustigen Trubel der Gamescom, als die gesamte Industrie, vor allem natürlich deren berichterstattende Zunft, es in Köln tüchtig krachen ließen, auch vielleicht mal mit dem ein oder anderen erfrischenden Kaltgetränk, diese Meldung:

[https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Goodgame-Studios-kuendigt-Entlassungen-an,entlassungen102.html]

Es wurden nichtmal Witze darüber auf Twitter gemacht. Alle waren zu busy.

[http://www.avclub.com/article/allegations-emerge-sausage-party-was-more-sausage--241150]

Krick. Krack.

>Ein Statement zu der Feature-Diskussion haben sie noch nicht gegeben, man darf bezweifeln, dass sie das jemals machen werden.

Warum sollten sie, hahaha. Würdest du? Eben.

>Es hilft auch nicht, dass Leute die berüchtigte Liste nur überfliegen, nichtmal checken, dass diese Video-Quellenangaben enthält, sich nicht die erklärenden Textpassagen dazu durchlesen, oder dass sie sich die sich kleinsten Punkte davon rauspicken ("man kann nicht auf Asteroiden langen? who the fuck cares!") und damit die Liste als Ganzes runterspielen wollen, als wäre das alles nur eine Aufzählung von Belanglosigkeiten.

Und hier verstehe ich nicht, wie man, zumindest im Abstrakten, anderen zugestehen kann, dass ihnen die Liste wayne ist? Bei besagtem Abendessen hatte der Grafiker das Spiel voll gefeiert, und ich hätte natürlich mich hinsetzen und die Liste runtertackern können. Aber wozu? Er ist ein visueller Typ, hat ganz offen eingeräumt dass ihm jegliches (!) Gameplay am Arsch vorbei geht und das nur wegen der Optics zockt. Wahrscheinlich wird er es nie länger als zehn stunden spielen. Aber: Happy as a clam.

Es ist okay. No Man's Sky ist zu egal, um diese Aufregung zu rechtfertigen. Diesen Aufwand. Die Mühe. Es ist egal. Noch so'n Videospiel. Nicht mehr, nicht weniger. Aber vor allem nicht mehr.

Ich plädiere hier nicht für freieres Wurzeln für alle, sondern für die wichtige Erkenntnis, dass No Man's Sky einfach kein Meilenstein ist. Ignoranz wäre ein starkes Signal. Rage und die schon formell fast unerträglich nerdige Führung von Listen ist, für alle beteiligten, Sean Murray wie Angry Joe, einfach nur same old, same old.

Eine der Seiten muss das Spiel anders spielen. Sonst gibts bald jede Woche Streß ohne Grund. Und, srsly, NMS ist Streß ohne Grund. Die Welt wäre ein besserer Ort, wenn die Leute, die das Spiel feiern und die Leute die den Leuten die es feiern sagen dass sie es bitte weniger feiern sollen einsehen würden, wie profund wayne No Man's Sky ist. So wie Black & White ultrawayne war. Es hat kein Spiel signifikant beeinflusst, es hat nichts zu bestehenden Genres hinzugefügt, es war einfach egaler Scheißdreck. So wie Spore. Kein Mensch redet mehr über Spore, und das völlig zurecht. Und Spore hatte genauso wie B&W und NMS diese Ambition, ein Spiel zu sein, in dem du die Galaxis erschließt und beeinflusst und sowas wie Gott bist. Gigantisch. A game about everything. A whole universe of 18 bajillion stars for you to explore.



>Dabei sind da sehr gewichtige Einzelpunkte drin und unterstreicht schon in der schieren Summe, warum sich die 60 EUR Verkaufsversion von NMS wie ein 20 EUR Early Access Titel anfühlt (daher wohl auch die Hoffnung, dass da noch ganz ganz viel reingepatched wird).

A wild Preisdiskussion appears!

>Eine Hülle von einem Spiel. Kann man gegen diese Einschätzung wirklich argumentieren? Ich denke nicht.

Nö. Hab ich auch nie behauptet.

>Das Spiel selber habe ich schon lange abgehakt (als Kackgame, für das mir meine Zeit zu schade ist)

Eh...

>, mir geht's nur noch um die Kontroverse, die Wertungen, die Hype-Implosion, das Drumherum. Das mag andere nicht interessieren, mich schon. Selten habe ich ein Spiel zu Release so hart crashen sehen. Die übrig gebliebene Spielerschaft redet es sich derweil schön und stellt Kritik in die auch von dir so geschätzte "Habt ihr nix besseres zu tun"-Ecke. Kritik, schön und gut, aber bitte nicht übertreiben!

Es bleibt dir unbenommen, dass zu ignorieren, ändert aber meiner Meinung (wessen Meinung auch sonst) nichts daran, dass sie durchaus berechtigt ist.

>>Und Angry Joe ist ein Mongo, und wird immer ein Mongo bleiben. Angry Joe ist ein unerträglicher Kackmensch und wird immer einer bleiben,
>
>Ich kann seine Art auch nicht wirklich leiden (und würde mir nicht dessen Streams oder so angucken) und man mag ihm diverse Dinge hinsichtlich Youtube-Clickbait-Agenda und Sponsored Content vorwerfen, aber wie er seine Reviews aufzieht und schneidet - und vor allem, was er darin sagt, hat schon Hand und Fuß. Der Typ macht ja noch allen möglichen Scheiß nebenher, aber ich beziehe mich rein auf seine Reviews, bei denen zumindest ich merke, dass der Typ im Herzen ein Zocker ist, der weiß, worauf man bei einem Spiel achten sollte.


Ha. Er ist am Ende auch nur Entertainer. Diese Suche danach, was du "im Herzen ein Zocker" sein nennst, ist auch nur ein Sucker's game. Ich will keine Seelenverwandten, sondern Leute, die ich ernst nehmen kann. Nicht ernst nehmen tue ich kategorisch jeden, der mich anschreit.

>>und allein weil er so scheiße ist werde ich immer kategorisch das Gegenteil von allem was er sagt vertreten.
>
>Jo, das ist Bullshit und das weißt du auch.


Das war Hyperbole, und das weißt du auch.

>>Sterlings Videos gucke ich mir mittlerweile an, weil er nicht mehr so oft brüllt und tatsächlich einen Punkt hat,
>
>Na, immerhin.


Hey, kein Grund für Gram, ich spiele (gern!) mit.

***Diese Nachricht wurde von Felix Deutschland am 22.08.2016 14:47 bearbeitet.***
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