Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 01.06.2016 16:33 Uhr
Thema: Das größte Problem ist, dass Leute das Spiel nicht raffe Antwort auf: Wer watscht die Overwatsch? von Felix Deutschland
n. Könnte mal jemand die Überschriftszeile erweitern?

Jedenfalls, das Problem ist, wie "drüben" beschrieben, der Teil der Spieler, der sich auf eigene Faust aufmacht um alles von Null auszuprobieren und ohne Team spielt, also ohne Voicechat. Voicechat ist absolut essentiell für absprachen und ergibt bereits bei zwei Leuten Sinn, da man gut Zweierkombos bauen kann.

Wenn jemand abkotzt wegen eines Björn-Turrets müssen sich halt zwei, drei Mann absprechen und eventuell ihre Heroes neu wählen (Wenn man ständig am selben Turret verreckt gibt es ja gelegenheit genug) und dann einfach mit nem Reinhardt und nem Sniper reingehen und dann beim nächsten Tod zurückswitchen, wenn es einen allzu sehr ankotzt. Gehst du zu dritt konzentriert mit zwei Damagedealern oder einem Healer und einem DD hinterm Schild rein und alle wissen, wo das Turret steht, weil es kommuniziert wurde, dann ist das nach 30 Sekunden Geschichte. Wenn es zwei Turrets gibt oder einen Bastion hinter einem Reinhardt, dann haut einer seinen Hanzo-Ulti drauf und feddich. Das ist alles counterable. Sniper? Counter-Sniper. Doppel-Hanzos? Spread dat shit und den point auch über die flügel verteidigen während man selber seine Ultis vorhält. Das Schreien nach Nerfs ist der Whine von Leuten, die zu oft den Arsch voll kriegen, weil sie, kein Plan, als Lone Wolf spielen oder zuwenig auf das achten, was die anderen machen, wenn sie mit Randos spielen. Ich hab auch keine Probleme mehr, die Mitspieler im Team zu erkennen, die einigermaßen raffen, worum es geht, und mich als Mercy an die dranzuhängen. Und wenn es zu wenig Leute gibt, die es gepeilt haben (Was halt wirklich keine hohe Kunst ist, solange man von seinem K/D-Fetisch runterkommt und kapiert, dass es um die Points geht und NIE um die Frags, es sei denn man ist eine Egosau, die nur Cards kriegen oder Play of the Matches abstauben will - herzlichen Glückwunsch, hier ist ihr Schild) spiel ich halt offense oder nen Hero, den ich noch gar nicht hatte. Das macht dann zwei, max. drei Partien Spaß, wo ich hingegen in einer kommunikativen Party mindestens zwei Stunden den Grind fahre, weil es einfach Bock bringt.

Das ist schade, dass das Spiel als "schnell" und "1337" verkauft wird, weil es dreitausend mal mehr casual ist als ein TF2 und auch bei Niederlagen nicht ultraätzend sein muss und sich befriedigend anfühlen kann wenn man das Gefühl bekommt, als Gegner selber kein Pushover zu sein. Ich hatte bei manchen Partien mehr Respekt vor der Zähigkeit des Gegnerteams, noch in der letzten Sekunde, wenn auch hoffnungslos, noch ne Overtime getriggert zu haben, als vor dem eigenen Erfolg. Als Mercy mache ich auch fast nie Kills; ich sage jeden einzelnen (Alle vier oder so bisher!) im TS durch weil ich es so amüsant und rar finde wie ein gelungener Area Denial mit Pharah oder so. Ich muss ja selber erst raffen, dass es bspw. beim Pushen in der Offense am Anfang oder am Ende nicht sinnvoll sein muss, immer noch Mercy zu spielen und nicht zu nem Tank zu switchen, weil Mercy halt keinen Meter Raumgewinn selbst erzielt und auch einen Point nicht sinnvoll als last woman standing contesten kann, weil sie halt nach zwei drei Treffern (oder einem guten) down ist und ein aus dem respawn-cycle des restteams gefallener mitspieler wartend einfach nix bringt, wenn die Uhr abläuft. Da muss ich selber noch ein besseres Gespür für entwickeln, am Ende wenn alle ohnehin instinktiv alles raushauen den Zeitpunkt zu antizipieren an dem die Partie für mich kippen könnte. Es ist wie eine Art "rundenbasiertes" Handball, wo offense und defense in der Regel nicht mit dem Ballbesitz wechseln, sondern mit dem "Halbzeitpfiff" und die Map und das Objective schon ein wenig nahelegen, wie man vorgehen soll. Aber das findet man noch alles raus; auch die guten Spieler wissen noch nicht alels sondern recyclen oft genug die winning tactics die sie am anfang rausgefunden haben und haben wegen des auf Equilibrium abzielenden Matchmakings und dem frischen Release (was bedeutet, dass die Community trotz kontinuierlichem Spielens noch nicht auf demselben Wissenstand ist und noch keine Science aus dem Scheiß machen konnte) immer noch oft genug Erfolg damit. In einer Runde auf der London-Map haben wir einfach das gemacht, was uns auch am Streetdate auffiel; der Bastion hinter der Ecke beim Defen am ersten Point. membran stellt sich mit Bastion davor, ich stelle mich mit Mercy drauf, und der Bastion muss nichtmal im TS sein, der macht das wahrscheinlich eh immer auf der Map und wir spielen seine willigen Erfüllungsgehilfen. Resultat? Kein durchkommen fürs Gegnerteam, weil sie nur einmal versuchen, mit Phara ihren Ulti zu machen und unser Arrangement aus der Welt zu pusten, was aber mißlingt, da ich mich auf das healen von 2 und das damageboosten von 1 char konzentrieren kann, der einfach alles wegschlachtet. Resultat? Play of the Match für den Rando-Bastion und eine utopische K/D-Ratio, weil ich ihn halt aus allem rausheale. Was der Rest des Teams macht ist da fast schon egal, weil es eh nur als distraction für unsere albern perfekte Todesfalle dient, aber wäre das Gegnerteam schlau gewesen hätten sie zwei Pharas ihren Ulti aufladen und sich von ner Mercy supporten lassen - allein durch Air Superiority wäre unser Arschloch nachher nur noch in Fransen dagehangen. Oder mit nem Junkrat stumpf Granaten über die Mauer schmeißen und nen zweiten Junkrat seinen Ulti mit dem Rad machen lassen. Es gibt für alle Probleme eine Lösung. Auf der Namibia-Map gibt es zum deffen am ersten Point auch einen Spot, wo du dich mit einem Bastion und nem Reinhardt einigeln kannst, aber da sind die Flügel auch besser sichtbarer für das angreifende team, um einen in die zange zu nehmen. Wenn da einer vorne die Sniper wegpflückt während zwei Pharas mit ner Mercy von der Seite kommen, ist da schnell mal das ganze Def-Team gewiped.

Für mich als Mercy ist die beste Kombo ein Team, das mit Bastion und Phara spielt und der Phara-Spieler auch oft in der Luft ist, also das absolut überlegene Movement von ihr auch voll ausnutzt. Dann kann ich Phara fast immer helfen, wenn sie nicht in gebäuden ist, weil sie gleichzeitig für mich auch immer einen Exit garantiert, wenn sie in der Luft ist, einen Notausgang wenns beim Tank scheiße wird. Der Tank widerum soll ruhig schön schaden nehmen, den ich dann wieder heilen kann. Bastion hat durch das Schild die Möglichkeit, mir das in den meisten situationen, selbst mit gegnern in der nähe, gefahrlos zu ermöglichen. Und durch die gigantischen Mengen HP, die ich bei den Tanks heale, habe ich meinen Ulti auch viel häufiger, was widerum dem rest des teams zugute kommt (Nicht mir selber, ich kann mich weder selbst heilen noch reviven). Als ich in einer Partie, die mit zwei Mercys gespielt wurde, plötzlich gemerkt hab, dass ich den Healer ständig heilte, hab ich auch gedacht "Fuck it" und mit Reaper in der Offense rumgekümmelt und mich extrem nutzlos gefühlt, aber immer noch mehr fürs team getan als wenn ich sie in der Partie um eine Offensivkraft beraubt hätte, weil ich unbedingt mercy hätte spielen müssen.

Meine Meinung.

***Diese Nachricht wurde von Felix Deutschland am 01.06.2016 16:38 bearbeitet.***
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