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| Thema: All-Range ist okay, der Rest indiskutabel… | Antwort auf: (WiiU) GOTY 2015 Star Fox: Zero 20.11.2015 von Tux | |
| Gestern einen Durchgang bei einem Kumpel gemacht. Das Spiel ist ein unnötiger Mischmasch aus nicht nur einem, sondern gleich mehreren -teils sehr krampfigen- Steuerungskonzepten, die dann auch noch durch unnötige Designfehler torpediert wurden, die es noch schwerer machen, mit dem Ganzen zurechtzukommen. Alles, was sich im All-Range Mode des Arwing abspielt, fand ich überraschenderweise trotzdem recht gut. Im All-Range Mode habe ich immer direkt in die Cockpit View geschaltet, was hauptsächlich damit zusammenhängt, dass diese das einzig brauchbare Fadenkreuz hat, mit dem man auch trifft, worauf man zielt. Das Fadenkreuz der 3rd Person Ansicht kann man leider bei größeren Distanzen komplett vergessen, da man damit ständig daneben ballert. Good job! Ansonsten ist man im All-Range Mode einfach sehr wendig dank der Möglichkeit, mit dem rechten Stick scharfe Kurven zu fliegen und die eigene Geschwindigkeit der Situation anzupassen (um z.B. mit der Break am Gegner zu bleiben). Auch das Gyro Aiming klappt dabei erstaunlich gut. Leider verliert man gerade in der Ego-Perspektive und primär bei solchen Abschnitten im All schnell mal die Übersicht bzw. weiß nicht mehr, wo man sich auf dem Schlachtfeld gerade befindet und muss auch recht häufig das Fadenkreuz wieder zentrieren (per Y-Button). Da wäre eine Minimap wirklich hilfreich gewesen. Allerdings haben Star Wolf und Konsorten auch so in diesem Modus null Chance und man kann sich dieser sehr schnell entledigen. Die beschissene Target View habe ich mich btw. durchgehend geweigert, zu nutzen bzw. auch kaum Nutzen darin gesehen und deshalb schnell ignoriert. Auch den zweiten Screen habe ich völlig ausblenden können dabei, was einer der Gründe sein dürfte, warum das Spiel mich hier kaum genervt hat. Erträglich und angemessen intuitiv war dann nur noch die Gyrocopter Steuerung. Die entsprechenden Abschnitte sind auch sehr einfach und eben langsam gehalten, so dass es nicht zu frickelig wird und auch hier braucht man den zweiten Screen eigentlich nicht. Im Zweifelsfall habe ich für Direct-I, der nebenbei ziemlich rult, dann immer kurz in die Egosicht gewechselt. Natürlich machen die Gyrocopter Stages nur einen verschwindend geringen Anteil des Spiels aus. Man wollte den Spieler offenbar lieber mit den restlichen fürchterlichen Steuerungskonzepten quälen. Nun zum katastrophalen Rest: Die Walker Steuerung ist einfach ein einziger Unfall und fühlt sich so schlimm an, wie frühe N64 FPS Experimente. Das Movement ist komisch unter beiden Sticks aufgeteilt, vermutlich weil man bei einer normalen Twin Stick Steuerung nicht mehr genug Buttons für den Boost über gehabt hätte. Das Ergebnis ist ein unintuitiver clusterfuck, bei dem man ständig vergisst, dass man sidesteps eben nicht mit dem linken Stick macht, wie bei, keine Ahnung, jedem anderen vernünftigen Spiel. Dafür muss man den lock-on Button drücken, verliert dann aber wiederum die Möglichkeit, sich zu drehen, oder so. Ich weiß es schon nicht mehr genau. Nur, dass ich diesen hakeligen Krampf nicht nochmal spielen brauche und garnicht zählen konnte, wieviele ungewollte Barrel Rolls ich hingelegt habe, oder ungewollt gegen gegen Wände gelaufen bin. Den Panzer habe ich nur im Training kurz angespielt, da bei der Route, die ich genommen habe, keine Panzer Mission dabei war. Ich hab's im Training nicht ein einziges Mal geschafft, geradeaus zu fahren mit der Mühle und es fühlte sich insgesamt praktisch an wie die Walker Steuerung in noch viel schlechter. Mir wurde auch vom beisitzenden Freund versichert, dass der Panzer die schlimmste Steuerung im Spiel habe. Hatte keinen Bedarf, dem weiter nachzugehen. Die on-rails Arwing Abschnitte offenbaren dann, wie aufgesetzt und letztendlich auch widersprüchlich das ganze Steuerungskonzept ist für einen on-rails Shooter mit Hindernissen, an denen man vorbeinavigieren muss. Am unsinnigsten ist eigentlich, dass man letztendlich ständig gegen sich selber kämpft, wenn man mit dem linken Stick den Arwing steuert und eben auch gleichzeitig das Fadenkreuz bewegt, welches man aber wiederum ebenso mit den Gyro Controls ausrichtet bzw. ausrichten muss. Eine absolut hirnrissige Doppelbelegung halt, bei der ich mich immer noch frage, wie sowas die Testphase überstehen konnte und warum um Himmels willen man überhaupt fünf (!) Steuerungskonzepte in das Spiel packen musste, anstatt sich lieber darum zu kümmern, das eine, welches mit den wichtigsten Teil der Serie ausmacht, ordentlich hinzubekommen. Allerdings hört es da natürlich noch nicht auf. Der Zwang, den zweiten Screen bzw. die Ego-Ansicht nutzen zu müssen, um anständiges Aiming zu haben und eben auch alle Gegner um einen herum sehen zu können, macht das Spiel gefühlt extrem unübersichtlich und wirr. Man fühlt sich als hinke man ständig einen Schritt hinterher, wird von vermeintlichen off-screen Gegnern getroffen und weiß dann oft nicht, wo man gerade hingucken und wie man am besten zielen soll ("ist's jetzt mit Stick besser, oder mit Gyro? Blargh"). Habe recht früh dann einfach auch hier den zweiten Screen komplett ignoriert und mich durch die entsprechenden Abschnitte in der 3rd Person Ansicht gemogelt. Das ist nur deshalb möglich, weil das Spiel an sich sehr -und ich meine seeeehr- leicht ist und einem sicherlich mindestens drei Mal so viele Fehler verzeiht, wie die Vorgänger. Es fühlt sich so aber dadurch auch sehr unbefriedigend an und man merkt spätestens am Hitcount am Ende dann auch, was man so alles liegen lässt. Ich war meistens nichtmal in der Nähe von Gold Rankings. Das Problem ist, dass, sobald man das Spiel auf Score spielt, man sich sicher sein kann, mit all den Unzulänglichkeiten der Steuerung konfrontiert zu werden und sich dann voll auf den ganzen Unfug wird einlassen müssen. Ich persönlich hätte da absolut keinen Nerv zu und habe das auch am Ende gemerkt. Nachdem ich froh war, bis zum Endboss ohne größere Probleme durch's Spiel gekommen zu sein, habe ich bei diesem nach dem zweiten Ableben das Pad direkt abgegeben. Weniger aus Frust als einfach aus dem Grund, dass ich absolut keinen Bock mehr auf das Spiel und dessen Steuerung hatte. Ging mir vorher schon so, dass ich immer froh war, sobald ich endlich wieder im All-Range Mode war. Alles dazwischen hat mich (abgesehen vom Gyrocopter wie gesagt) einfach nur genervt und mir schlicht keinen Spaß gemacht. Nicht den geringsten. Ansonsten kann man noch erwähnen, dass die Präsentation solide ist, das Spiel aber gerade für ein Starfox bzw. generell für so ein Space Opera Dingens verdammt unspektakulär und fad wirkt. Gerade weil man zum x-ten mal den Urplot der Serie recht uninspiriert abliefert. Und es ist eben auch unverschämt kurz und unausgewogen. Es gibt Abschnitte und Bosskämpfe, die keine 10 Sekunden dauern und teils auch insgesamt extrem kurze Stages, die so schnell vorbei sind, dass man manchmal noch garnicht realisert hat, dass man sich schon wieder auf dem Weg in den Map Screen befindet. Man merkt ständig, wie viel Energie in die absurd vielen Steuerungskonzepte geflossen sein muss und wie wenig Zeit man offenbar hatte, für diese dann überhaupt noch ausreichend angemessene Stages zu basteln. Das Spiel wirkt in Umfang und Präsentation bestenfalls noch akzeptabel, wenn man es mit dem N64 Ableger vergleicht. Schaut man sich allerdings mal Umfang und Präsentation eines Kid Icarus (nicht, dass das Spiel nicht selber genug andere Probleme hätte, aber zumindest in dem Bereich war es vorbildhaft) an, merkt man erst, wie mickrig SF Zero im Vergleich ist und zu was Nintendo eigentlich in der Lage gewesen wäre, oder was sie hätten abliefern müssen, um zeitgemäß zu sein. Wie erwartet also der endgültige Beweis dafür, dass der Dual Screen kaum brauchbar einzubinden ist. Maximal hätte er wohl als glorifizierter Rückspiegel getaugt, um irgendwie mal schnell auf Gegner, die sich hinter einem befinden, reagieren zu können (hätte ich mir in den All-Range Sequenzen sogar tatsächlich gewünscht), aber das wäre wohl nicht innovativ genug gewesen. ***Diese Nachricht wurde von strid3r am 24.04.2016 22:01 bearbeitet.*** |
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