Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 05.04.2016 16:41 Uhr
Thema: Re:Fnal Fnatasy Fnfzehn Antwort auf: Re:Fnal Fnatasy Fnfzehn von Don Cosmo
>>Ich kann das ein wenig nachvollziehen. Turzillamann und ich spielten schon zu C64-Zeiten immer gemeinsam. Meine schönsten Erinnerungen sind Mario 64, wo wir alle Sterne geholt haben und Ocarina of Time. Er spielte meist die Endgegner und ich die Geduldspassagen. Dann kam die Zeit der PC-Adventures und auch hier saßen wir gemeinsam vor dem PC. 4 Augen sehen einfach mehr. Als wir uns dann eine PS 2 angeschafft haben, hat uns eine Freundin FFX geschenkt und wir waren sofort Feuer und Flamme. Turzillamann hat die Taktiken ausgearbeitet und ich konnte stundenlang dröge leveln und habe die Minispiele für die Spezialwaffen erledigt. Teilweise saß ich daran nächtelang.
>
>Ich finde das auch total angenehm. Früher gab es genug SinglePlayer-Titel, welche ich mit Freunden und klassischem "Abgeben" gespielt habe. Gerade "The Last Ninja" oder so am C64, wofür man einfach zu schlecht war, bot sich an, denn ein Run dauerte nie länger als 2-3 Minuten ... wenn überhaupt. Oder Dune2 oder SimCity, wobei man da auf die Uhr schaute und abgab. Oder sich bei HistoryLine die Taktik überlegen...
>Vieles davon war jedoch kein Steuerungsproblem und damals erst recht nicht, heute ist es mitunter für "n00bs" komplex. Als MH-Spieler ist für mich FFXV keine Herausforderung, für Snoopy ist das hingegen wie Ferrarifahren ... und sie hat noch nicht mal einen Führerschein. Mit Training würde sie das können, nur trainiert sie am liebsten beim drögen Grinden. Ich sag nur "killing millions of boars"!!!


Ich glaub, da sind Leute sehr unterschiedlich.

Der große Erfolg von Passiv-Spielen zeigt sich ja allein dadurch, dass selbst die krustigsten Kellerkinder, solange sie eine angenehme Sprechstimme haben und keine komplett entgrenzt soziopathische Persönlichkeitsstruktur (Ich benutze bewusst den Definitionsrahmen mit den niedrigstmöglichen Anforderungen...) dadurch zu Millionären werden können.

Für mich persönlich ist Über-die-Schulter-gucken die "niederste" Form des Videospielkonsums. Ich persönlich (!) asoziiere das immer mit "ausgeschlossen sein", Verzicht und Vorenthalt. Mit dem Arschlochkind, das beim Kaufhof den MegaDrive belagerte. Und der Traube an Aussenstehenden, die "nicht durften" und zum zuschauen verdammt waren. Mit Besuchen bei Kumpels, die einem an ihrem Super Nintendo stundenlang vorspielten, was für geilen Stuff sie hatten. Oder, noch schlimmer, an ihrem PC.

Ich wollte immer am liebsten selber zocken und nicht nur anderen dabei zuschauen müssen. Für mich ist der Akt des Anderen-beim-zocken-zugucken bereits eine Demütigung. "Du könntest das jetzt auch selber spielen, aber du besitzt das System und/oder das Spiel nicht, weil du dein Taschengeld für Videospiel-Propagandaheftchen ausgibst, um überhaupt mitreden zu können".

Wenn Videospiele ihrer Interaktivität beraubt werden, sind sie für mich witzlos. Sie sind eben kein rein visuelles, sondern ein haptisch-responsives, interaktives Medium, dass seinen Hauptreiz in der nicht-visualisierten Kommunikation mit dem Spieler zieht, durch Abläufe, Systeme und Prozesse die am Ende den "Spaß" ausmachen - den ich aber nur haben kann, wenn ich teilnehme.

Anderen geht es da ganz anders. Meine Freundin guckt sich ständig let's plays an und findet es auch angenehm, wenn ich im Hintergrund irgendwas spiele, was ihr ästhetisch gefällt (Halt so Horrorkram, den ich aber super selten spiele; wenn ich das Zimmer für mich alleine will, brauche ich einfach nur ein Rennspiel oder Sportspiel anzuhauen). Mich widerum macht es wahnsinnig, ihr beim spielen zuzugucken, dass ist dann klischeehaft wie beim Autofahren. Ich muss mich dann mit was anderem beschäftigen, sonst werde ich wahnsinnig. Wenn sie sich wieder in irgendeinem Raum in Batman verlaufen hat und den Ausgang nicht mehr findet, was STÄNDIG vorkommt, überlasse ich sie sich selbst, weil ich sonst ausflippen würde und wenn ich ihr das Pad abnehme um irgendwas zu schaffen wird sie darin nicht besser. Aber wenn das Spiel sie genug reizt, dann versucht sie absolut frustresistent, diese Aufgabe zu lösen, selbst wenn sie sie total hasst. Diese Fluggeschichten in den Batman-Spielen waren für sie ein Horror, und einmal, da hab ich glaube ich grad in Hamburg gewohnt, hat sie gesagt dass sie sogar geweint hat, weil sie in einem Raum in Batman nicht mehr rauskam. Das bringt mich immer ein wenig zum Schmunzeln, weil ich, hallo an alle fünfhundert neuen User hier, ein furchtbarer Mensch mit einem Herzen aus Aa bin.

>
>>Am 3DS kann man leider nicht gemeinsam spielen.
>
>Snoopy würde mir auch sicher gerne zuschauen bei "ALbW", aber ... ist halt nicht.


Einfach auf den NX-Port warten, der kommt bestimmt. "Dureißig Euroru, Mista Soldat!"
< Auf diese Nachricht antworten >