Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 01.04.2016 17:49 Uhr
Thema: Re:Describe in single words, only the good things that come Antwort auf: Re:Describe in single words, only the good things that come von michelangelo99
>>Ich kann verstehen, wenn man sagt "Ich bin zu alt für diese Scheiße, hör mir uff, he!"
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>Danke für die Ausführungen, ich hab echt gedacht, ich bin zu doof für den Quatsch, dabei kommt mir die Alters-Ausrede wieder mal überaus gelegen ;)
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>Ich seh überall nur pling pling, alles ist irgendwie goldfarben und sternförmig eingerahmt, ich bin in den ersten Minuten mit virtuellen Reichtümern und Bonbons nur so zugeschissen worden, ich bin dann komplett überfordert ins Bad gegangen, um mich mit simplem Zähneputzen wieder zu erden.


Working as intended.

Wenn man es länger als... sagen wir, zehn Minuten lang spielt, kriegt man Kopfschmerzen. Facebook und Twitter sind sicherlich nicht jedermanns Sache, aber sie scheißen einen auch nicht derart monoton mit Eingabeabfragen ab.

Das ist aber so gedacht. "Neko Atsume" ist eine äußerst japanische App, die vor einigen Monaten auch im Westen released wurde. Im Grunde ist das ein "Katzensammel-Simulator", der in erster Linie durch Nicht-Spielen gespielt wird. Das einzige, was man machen kann im Spiel ist, einen Futternapf aufzufüllen, entweder mit Gratis-Standardfutter oder Premium-Futter per Ingame-Währung. Und im "Spielfeld", einem Garten hinter einem Haus, Katzenspielzeug verteilen, um umherstreunende Katzen anzulocken, die widerum immer Geschenke dalassen. Man kann jetzt ne viertelstunde lang auf sein Device glotzen, während nichts passiert, oder, und das ist der Hintergedanke, etwas anderes machen und dann immer wieder checken, ob in der eigenen Abwesenheit Katzen zu besuch waren, und mit den Geschenken Spielzeug kaufen, um mehr Katzen anzulocken.

Das ist eine sehr japanische Hintenrum-durch-die-Brust-ins-Auge-Art von emotionaler Manipulation, oder, weniger negativ ausgedrückt, "social design" (Wobei, "weniger negativ"...). Prozessmanagement auf Champions-League-Niveau, weil das Ziel ja letztenendes ist, dir Geld aus dem Kreuz zu leiern, und das schafft Neko Atsume sehr erfolgreich. Allein der von mir beschriebene "Wirkmechanismus" der App dürfte für einige Menschen (verständlicherweise) gewisse Wut auslösen, und da reden wir nur davon, jemanden dazu zu bekommen, eine "sinnlose" App runterzuladen und regelmässig wieder zu öffnen. Wenn du DAS geschafft hast, kannst du auch, wenn du nur süß genug bist, irgendwann mal nett um nen Euro bitten. Der Rest erklärt sich dann wirklich von selbst.

>Und nochmal, ich sehe das also richtig, dass ich mich erst bei Twitter anmelden muss um sowas wie Interaktion mit meinen Freunden betreiben zu können? Normale Nintendo-Friendslists bleiben außen vor?

Ja. Nochmal: Working as intended. Die WOLLEN ja die Leute aus den Social Media Plattformen. Die Videospieler haben die schon längst. Der Zweck von Miitomo ist, Leute von Miitomo zu MyNintendo zu bekommen, nicht umgekehrt.
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