Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 19.03.2016 20:21 Uhr
Thema: Re:Den Preis stelle ich gar nicht infrage Antwort auf: Re:Den Preis stelle ich gar nicht infrage von dixip
>>Wobei jeder "scheiße aussehen" für sich anders definiert; man ist halt auf PS4 einfach dann auf diesen Status Quo festgelegt.
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>Die PS4 wird wohl auch noch auf 5+ Jahre von Sony angelegt sein.


Ich denke nicht. Selbst wenn die PS4.5-Gerüchte Bullshit sind, die werden nicht mehr einen derart langen Lebenszyklus inkauf nehmen, sondern die Marke so gut es geht hin in Richtung "Ökosystem" bewegen, so dass sie den Leuten tröpfchenweise kürzere Hardwarezyklen anerziehen können. Dass man dann sagt "Ja, bei dieser Geräterevision haben wir nicht nur die Die-Dichte erhöht, sondern auch ein paar mehr Transistoren draufgepackt, nennen das jetzt Playstation 4 Plus und kann halt besser VR-Anwendungen abspielen und Spielinhalte in 4k, aber alles cool, der alte Shit wird auch noch supportet... bis 2019! So wie die PS3 technisch gesehen heute noch unterstützt wird! Kthxbai!"

Da werden auch die ganz hartgesottenen Vierzigjährigen mit ihrer Modul-Displaywand ihre liebgewonnenen Gewohnheiten hinterfragen und am Ende nur noch Retro spielen müssen. "Was ist aus meinem Hobby geworden?" usw. usf.

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>>Und Konsolen sterben, als Platform, gerade rasant vor unseren Augen, weil die Kundschaft es vermehrt leid ist, die Limitierungen der Platform in Kauf zu nehmen.
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>35 Mio. PS4s!??
>Ja, ich weiß, der Erfolg von Sony überstrahlt die bittere Realität gerade etwas. Aber so ganz tot ist die Branche aktuell noch nicht.


Die Branche ist auch nicht tot, und auch nicht im Sterben. Die 80er-Jahre-Vertriebsmodelle schon. Die Firmen, die mit der Erzeugung von Elektrizität anfingen, hatten ja auch nachher keine große Handhabe, was die Elektrogeräteindustrie so trieb. Jajaja, hinkender Vergleich, aber diese ganze "system wars"-Scheiße ist so dermaßen an ihrem Ende angelangt, so wie Spielejournalismus im vergangenen Jahrzehnt. Die Leute, die sich dafür wirklich interessieren, können einen interessanten Paradigmenwettstreit verfolgen, dessen Ausgang noch offen ist und scheinbar jeden Monat neu verhandelt wird. Während wir gerade erst im Ansatz anfangen, uns auszumalen, wofür wir VR eigentlich gebrauchen können und wie, mal wieder, ideologische Grabenkämpfe in irgendwelchen Echokammern ausgefochten werden, von Limited-Edition-Sammlern und Steamkunden und Leute, die allein den Anblick von Leuten mit einem VR-Headset verstörend und dystopisch finden, irgendwie so wie Leute, die vor der Dampflokomotive Angst hatten.

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>>Der PC ist auch nicht _die_ Platform der Zukunft, aber jetzt schon seit Jahren Innovationstreiber
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>Dann ist die Frage, was die Plattform der Zukunft ist. TV-Boxen á la AppleTV und FireTV scheinen ja auch nicht zwingend zu sein, zumindest sehe ich da keinen Boom. Smartphones hat zwar jeder und Spiele verkaufen sich wie blöd, aber die Konkurrenz ist da entsprechend gigantisch und für "große" Spiele scheint sich da immer noch kein Markt zu entwickeln.


Es geht immer mehr weg von der gemeinsamen Nutzung von Displays. Diese Medien-Wohnzimmer-die-ganze-Familie-guckt-sich-aufm-90"-TV-Urlaubsfotos-An-Scheiße glaubt doch kein Mensch mehr in einer Welt, in der die Leute sich in der Regel vor der  Glotze so langweilen, dass sie sich auf ihr iPhone zum FB-Surfen zurückziehen. Konsolen bieten lokalen Multiplayer kaum noch an jenseits von Nintendo. Der TV wird zum privaten Rückzugsort wie ein Computermonitor, oder halt anstelle eines Computermonitors genutzt. TV nur noch für handverlesene Filme und Serien. Der Rest sind ältere Leute oder kleine Kinder, die das nur noch als Berieselungsding für lala benutzen. Wenn du auf deinem Telefon Facebook machen willst, setzt du dich nicht vor den Fernseher oder denkst dir irgendwann "Mach ich ihn halt aus und hör Musik oder so". In den Bereich musst du mit deiner Hardware vordringen und dich irgendwie positionieren. Die Leute haben nach zwanzig Jahren rumhantiererei mit Kabel-Dekodern, Super Nintendos, Videorekordern, DVD-Playern und Playstations den Kanal voll von dem Prüll und sind wohl sehr dankbar für solche Sachen wie Chromecast oder den Fire-TV-Stick oder selbstgebastelte Homeserver-Lösungen auf Raspberry-Pi-Basis. Das steckt man hinten an die Glotze dran und hat ruhe, kein extra Kabel und Netzteil und Gedönse, das raffen sogar Oppa und Omma.

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>Für das klassische Modell - fertiges Spiel für 200 Mio entwickeln und am Anfang viel Geld wieder einnehmen - scheint es aktuell nur 3 Plattformen zu geben, PC, PS4 und Xbox One.


Joa, wobei Microsoft wohl am meisten Interesse daran haben wird, so ne Art Steambox für Microsoft aus der Xbox zu machen. "Unified Windows Platform" als so eine Art Markenstandard, um den herum Hardware gemacht werden kann, für die eine gewisse Garantie besteht, dass die Software in einem erträglichen Mindestmaß funktioniert, und wer will kann die deluxe-version mit kampfjetturbine und voller VR-Dröhnung haben. Und alle anderthalb bis zwei Jahre wird ein neuer technischer Durchbruch verkündet, auf den man dann optional aufspringen kann, mit entsprechend reizvoller Software. So, wie man auf dem PC einen gewissen Nischenmarkt immer mal wieder zum aufrüsten motiviert bekam, bündelt man seine Kundschaft hinter einem Brand und einem wie bereits erwähnten Ökosystem, innerhalb dem sie sich bspw. darauf verlassen können, dass selbst mit dem preisgünstigsten endgerät alles funktioniert, zumindest die nächsten drei jahre, und dann kauft man für 300 Euro die neue Karoeinfachmiterbarmedichunser-Box. Du musst dich nicht mehr zwischen zwei Marken entscheiden, wo dies und das "nur auf der Playstation richtig geil aussieht", du kannst auch innerhalb deines Ökosystems die Möglichkeit anbieten, etwas geil aussehen zu lassen.

Mit iPhones funktioniert das. Mit Android funktioniert das. Die Leute kaufen sich ein neues Telefon, wenn bei ihrem alten das Aufrufen von Emails oder das schreiben einer SMS quälend lange dauert und mega laggy ist. Aber sie bleiben in der Regel in einem Ökosystem und müssen nicht zwischen Android und iOS wechseln. Was nervig ist, aber auch geht.

Microsoft hat theoretisch die Marktmacht und die Muskeln, sowas zu wuppen, wenn sie es wirklich drauf anlegen. Sony nicht. Nintendo sowieso nicht. Also wird es auf eine Dualität zwischen zwei PC-Basierten Ökosystemen geben, eine davon offen, aber fragmentiert und durch den Funktionsumfang von Windows nicht unerheblich auf Microsoft angewiesen, und sonst halt Microsoft. Je nachdem, wie wichtig ihnen Spiele in Zukunft sein werden, was man berechtigt in Frage stellen könnte.

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>>Ja, aber die sollten schon überragend sein, damit entsprechend genügend Motivation besteht, low-end gaming anwendungen für diesen Splittermarkt abzustellen. Ähnlich wie für die Ur-Wii immer Extraversionen von Multiplatformtiteln gemacht wurden, bzw. schnell dann einfach gar nicht mehr gemacht wurden, weil das Ding de facto last-gen war.
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>Gegenbeispiel Kinect. Neben sehr vielen "better with Kinect"-Games gibt es auch einen gar nicht so kleinen Schwung an Exklusivtiteln.


Ernsthaft? Welche dieser Exklusivtitel fallen dir ohne nachzuschauen ein? Welche davon waren objektiv betrachtet gut? Wie oft hat irgendwer in der Praxis optionale Kinect-Features in Spielen genutzt?

>Ähnliches erwarte ich für PS VR. Normale Spiele wie DriveClub, Killzone,... kriegen eine VR-Option wie früher die 3D-Option. Zusätzlich werden von Sony 3-4 reine VR-Spiele Retail pro Jahr gebracht (+ Download/Indie).

Nee. Driveclub kriegt ein eigenständiges VR-Spinoff, du kannst das nicht als "Option" in bestehnde Games integrieren und vom Spieler erwarten, dass er den Bruch in der grafikqualität nicht bemerkt; maßgeblich pfeift die Technik derart aus dem letzten Loch das man das Gameplay unter den Limitierungen beachten muss. Eventuell könntest du bestimmte Kursformen einfach nicht in der Engine von Driveclub in VR betreiben, so dass zwei getrennte Fassungen sinnvoll wären, bei der die eine sich achtlich schlagen kann, so wie die PSP-Fassungen von God of War gegen die PS2-Teile. Aber auch das nur bei wenigen Spielen und von einem, eventuell zwei Entwicklern. Uncharted auf Vita sah auch beachtlich aus, hat trotzdem keine Sau interessiert. Die Leute wollen Top Notch oder nüscht; die aktuelle Konsolengeneration war da bei all dem Hype ein spürbarer Rückschritt bzw. frustrierende Stagnation, die sich 1:1 in gefallenen (und zwar stark gefallenen) Durchverkaufszahlen äußert. Wer wirklich glaubt, dass Sony sich wie bekloppt darüber freut, keine Konsole mehr rauszubringen die sich auch nur annähernd so gut verkauft wie die PS2, dem kann ich auch nicht mehr helfen.

>Wenn Sony etwas klüger handeln würde, könnten wir auf der E3 Ankündigungen zu Elite Dangerous, Euro Truck Simulator u.ä. sehen.

Nee. Wenn das technisch ginge, hätten sie schon längst damit geprahlt. Du kriegst für die strapazierte Technik maßgeschneiderte Anwendungen. Alles andere würde die Brille nicht wuppen. Wenn die 2 mal 60 FPS in Full HD ausspucken könnte, warum zur Hölle haben dann fast alle Spiele nur 30 FPS in teilweise krummen Kompromißauflösungen?

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>>Oktober. PS Vita - nevar forget.
>>[https://en.wikipedia.org/wiki/Sony_Rolly]
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>Jeder hat seine Flops!
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>Also Oktober, dann bleib ich bei >2 Mio. in diesem Jahr.


Jo, die Frage ist, ob das dann so bleibt mit den Verkäufen. ZWei Millionen Käufer hatte die WiiU auch schnell zusammen.
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