Don Cosmo  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 08.03.2016 09:45 Uhr
Thema: Re:No Man's Price (The Jimquisition) Antwort auf: Re:No Man's Price (The Jimquisition) von Felix Deutschland
>Du beförderst damit schlechtes Verhalten seitens der Publisher. Die haben das Geld noch nicht, seufz, jajaja. Trotzdem wird mit diesen Zahlen gearbeitet, gewuchert - und verdient.

Natürlich sind die DL-Preorder-Zahlen für die Publisher wichtige Faktoren, aber wo macht dieses vorherige Wissen irgendwas anderes, als wenn sie nach dem Release sehen, daß ihre prognostizierten Zahlen (und prognostizierte Zahlen sind heutzutage ja erstaunlicherweise sehr genau) nun so eingetroffen sind oder nicht. Vielleicht machen sie dann bis zum Release mehr Werbung, wenn sie merken, es kommen kaum Preorders rein, weiterreichende Folgen als "Zahlenglotzen" sehe ich hier aber nicht passieren.

>Der Anteil derer, die es sich anders überlegen, dürfte verschwindend gering sein.

Geht es also nur um das Geschachere, daß die bösen Publisher nicht frühzeitig wissen sollen, daß ich das Spiel haben will?

>Der ganze Gedanke von Preorder ist ja, Leute anzusprechen, die so geil auf irgendwelchen Shit sind, dass sie bereit sind, jetzt schon mit Geld auf den Fernseher zu werfen.

Der Zeitpunkt an dem ich bezahle ist doch irrelevant, wenn für mich als Nutzer ohnehin klar ist, daß ich das Spiel kaufe und ich nicht gerade jeden Monat schauen muss, ob ich mir 60 Euro Ausgaben leisten kann.

>Nicht wirklich, da das Auto-DL janky ist und auch diesmal bei keinem funktionieren wird.

Bei mir hat es sowohl bei FO4 wie auch MM funktioniert. Andere Full-Price-Spiele besitze ich auf der PS4 gar nicht. (BB nur auf Disc, was im Bundle war.)

>Gar nicht. Darum geht es nicht. Es geht darum, dass diese Vorfinanzierungsmodelle (und das sind sie im Endeffekt, da du ja so eine Art Kauf-Vorvertrag eingehst, der seltenst zerrissen wird) Methode werden.

Wird die Produktion des Spiels nicht durch den Pubisher selber vorfinanziert? Was soll sich denn noch in den letzten 3 Monaten am Finanzmodell bis zum Release ändern? Und sie kriegen ja gar kein Geld bis zum Release, sondern nur die Aussicht darauf. Gehen die dann gleich Ferraris ... vorbestellen, weil sie sehen, sie haben so viele Preorders?
Was Du beschreibst, ist ja eher Kickstarter.

>Pre-Order-Bonus & Shit. Warum ist das Schlecht? Weil du zur finanziellen Risikominimierung von deren theoretisch möglichem Fail dienst.

Würden sie dann das Spiel nicht mehr raus bringen, wenn es keiner vorbestellt?
Das einzige, was man aus meiner Sicht negativ werten kann, ist die mögliche Faulheit des Vorbestellers, vielleicht doch noch abzubestellen, wenn er es wider Erwarten doch nimmer haben will.

>Ab dem Moment, wo du "Shut up and take my money!" sagst, nehmen die dich liebend gern beim Wort.

Und ab dem Moment, wo sie genug Vorbestellungen haben, lassen sie alle das Besteck fallen und kraulen sich nur noch die Eier, weil das Geld ja fließen wird? Vielleicht gibt es so Firmen, andererseits kann eine große Vorbestellerwelle auch bedeuten, daß man sich umso mehr Mühe gibt bei dem Erfolgsdruck.
"Deine Naivität kotzt mich an!"
Mir geht es mit dem Hass auf die Publisher nicht sonderlich anders.

>Und können dann durch die EULA sagen "Tja!" wenn das Spiel broken as fuck ist. <insert alle Präzedenzfälle der jüngeren Vergangenheit here>

Wo wir wieder bei dem Problem sind, das angeblich nicht das Problem ist: Wenn ich es am Releasetag kaufe, ändert sich daran nichts. Worauf willst Du also hinaus?

>Du bist dann der gelackmeierte. Eigentlich sollte es umfangreichere Rückgaberechte für digital erworbene Software geben. Das fändest du sicher auch schön.

Sicherlich, aber wie will man das allgemein gestalten bei digitalen Titeln, die teilweise ohnehin nur 3-4 Stunden dauern? Ich hätte auch gerne wieder mehr Demos, aber die sind ja nicht ohne Grund in der Versenkung verschwunden.
Mir persönlich würde ja reichen, wenn die DL-Games einfach 30% preiswerter sind und man sie weiterhin nicht zurückgeben kann. Dann kann über den Preis das Risiko ausgeglichen werden.

>Die meisten Anbieter sind aber nicht Valve und kommen von selber drauf, das Kundenfreundlichkeit doch vielleicht ganz geil ist.

Natürlich. Aber auch bei anderen Titeln, die "broken as fuck" sind, kannst Du selbst mit der Disc im Laden rumwedelnd der Gelackmeierte sein. Wegen "Chance zur Nachregulierung" seitens des Herstellers.

>Und den Leuten, die sich einen erwachseneren Umgang der Anbieter mit ihren Kunden (Uns) wünschen, scheißt man halt mit Preorders ins Essen.

Daß die Existenz der Preorders der einzige oder wichtigste Grund sind, warum die Anbieter noch keine Rückgabe von Digitalem Content anbieten, willst Du mir nun aber nicht sagen? Natürlich ist das ein Baustein, aber es gibt DL-Games seit dem SNES in Japan. Wenn die Anbieter wollten, würden sie. Preorders sind da nicht der Kasus Knaxus!

>Du sagst selber, dass der einzige Vorteil, den dir POs digital bringen, einen Knopf weniger drücken zu müssen (Den du wahrscheinlich eh drücken musst, weil das PS4-OS Gümmelkacke ist). Lass es halt ganz sein. Du wirst eh kaum Vorteile haben.

Ohne Dich anscheißen zu wollen, aber ich werde an dem Releasetag wahrscheinlich arbeitenderweise außer Haus sein und würde gerne das Spiel abends starten. Ich könnte meine Katzen trainieren, die PS4 anzuschalten und den DL zu starten. Oder ich könnte die PS4 im Standby lassen, über die App kaufen und sagen "Starte den DL!" und hoffen, daß es lädt. Oder ich könnte Preordern und hoffen, daß es lädt.
Was davon ist die vielversprechendste Variante, abends das Spiel auf der HDD zu haben?

>Oder mach es, aber verkauf's nicht so als "Pöperöpöpö, wieder die Anti-Preorder-Heinis". membran ist halt ein Landei, dem muss man seine charakterliche Rohheit nachsehen.

Es gibt Preorders mit exklusivem Irrsinn, der bekloppte Suchtis sicherlich zum Kaufen zwingt, ja, aber die allgemeine Existenz des Preorders zu verteufeln ist in meinen Augen auch nicht sinnig. Es gibt Spiele, die will man ohne-wenn-und-aber haben und da kann man den Verkaufsvorgang praktischerweise automatisieren ohne sich rechtfertigen zu müssen.

>Es geht vermehr um Kundenbindung durch sehr transparente Psychospielchen, die von reellem Nachteil für den Endverbraucher sind.

Was ist der Nachteil? Daß ich die Vorbestellung habe und als Opfa, das ich bin, diese nicht mehr anullieren kann, weil schwacher Geist?

>Konsumgeilheit wird instrumentalisiert, um sich im Nachhinein absichern zu können, das Geld dann dazuhaben. Wie du sagst, wird es ja erst abgebucht, wenn du den Preload anwirst oder so. Du räumst selber bereitwillig 0 Sekunden zwischen Release und Kauf ein. Natürlich finden Publisher das geil und kriegen davon einen eregierten Penis.

Zwischen Release, Kauf, Start des Downloads, Ende des Downloads und Start des Spiels müssen eben Schritte aktiv oder automatisch stattfinden. Wenn ich diese nicht aktiv tätigen kann, bin ich dankbar, wenn es dafür Mechanismen gibt.
Könnte ich Abends mich hinsetzen, 2-10 Knöpfe drücken und DANN sofort starten, klar, könnte man es auch so regeln. Aber dieses Szenario existiert nicht.

>Don Cosmo, Spielegourmet.

Einigen wir uns darauf, daß ich keine willentliche Entscheidung getroffen habe, 10 Stunden pro Tag keine Zeit zu haben zu zocken und schauen muss, wie ich mit der Freitzeit so hinkomme und Du auch keine willentliche Entscheidung getroffen hast, diese 10 Stunden mitunter auch für Games zu nutzen. Okay? Soll kein Diss sein, ich würde gerne mehr spielen, aber als Vorwurf ist das einfach doof.

cheers
DON
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