Icheherntion  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 10.12.2015 22:13 Uhr
Thema: Also schlimm isses nicht Antwort auf: FAST Racing Neo (WiiU, 60 fps, November 15, FZero) von Tux
Richtig super aber auch nicht.

Damit es nicht ganz so schlecht weg kommt, erst mal die nervigen Sachen:
Die Kamera. Furchtbar! Es gibt keine Innenansicht (bei dem Gewackel vermutlich auch ganz OK so), aber die Kamera der Außenansicht passt nicht zum Geschehen, entweder ist sie schon zu weit, oder hängt hinterher, jedenfalls kann man sich null darauf verlassen, was die Kamera zeigt. Sonst lässt man entweder zu früh oder zu spät das Steuer los und dengelt irgendwo dagegen, weil das Fahrzeug noch anders ausgerichtet ist, als einem die Kamera suggeriert.

Es Mario Kart-et. Sprich, man wird oft ohne eigenes Verschulden komplett (je nach Zeitpunkt) aus dem Rennen genommen. Zwar gibt es keine Waffen, aber mit dem Boost kann man Gegner ins Schleudern bringen. Besonders toll, wenn man gerade einen Sprung über einen Abgrund macht und in der Luft weggerammt wird. Dazu gibt es noch ein schönes Gummiband. In der zweiten Hälfte der letzten Runde vom 1. auf den 8. Platz katapultiert werden? Kein Problem, 3. Platz ist noch locker drin! Trostpflaster hier ist, dass wenigstens nicht immer der selbe Gegner gewinnt, man also auch ein paar Rennen fahren kann, in denen man nicht erster wird.

Die Strecken sind, wie schon in den Gameplay-Videos zu erahnen war, etwas belanglos. Aber nicht ganz so fad, wie es beim reinen Anschauen wirkt. Was mir am meisten fehlt sind ein paar "Sehenswürdigkeiten" an denen man sich orientieren kann. So wirkt es oft wie Strecken aus einem In-Game-Editor, die ebenfalls ohne besondere Highlights daherkommen.

Keine Buttonkonfiguration. Ja, es wirkt insgesamt wie ein Spiel aus den 90ern mit aufpolierter Optik, aber ein wenig im 21. Jahrhundert ankommen kann man schon, oder?

Damit haben wir einen guten Punkt erwischt, um zu den guten Seiten zu kommen.

Es wirkt wie ein Spiel aus den 90ern! Im Gegensatz zu vielen Titeln, denen Arcade-Feeling angedichtet wird, ist das hier wirklich ein klassischer Arcade-Racer. Kein Schnick Schnack, nur stumpfes Rennfahren. Dazu passend gibt es einen Announcer, der direkt von Sega stammen könnte. Super!

Es läuft größtenteils flüssig, nur wenn sehr viel los ist, ruckelt es manchmal ein wenig. Aber alles im tolerierbaren Rahmen.

Sehr gut gefällt mir die Idee mit den zweifarbigen Boost- und Jump-Pads. Das gibt den sonst etwas öden Strecken noch eine gewisse Würze.

Die Steuerung ist angenehm unauffällig, zumindest in der Basisklasse, höhere habe ich noch keine freigespielt. Also kein Wipeout, aber auch nicht so flach wie F-Zero. Würde es irgendwo in der Mitte zwischen den beiden ansiedeln.

Fazit: Ganz OK. Und da das Genre sonst praktisch tot ist, ist man ja auch für Kleinigkeiten dankbar!
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